Die Pressestelle der Stadtentwicklungssenatorin teilte heute mit, dass Benno Koch sein Amt als Berliner Fahrradbeauftragter aufgibt. „Koch und die Senatsverwaltung einigten sich in beiderseitigem Einvernehmen darauf, die langjährige Zusammenarbeit zu beenden.“
Staatssekrekärin Krautzberger würdigte die mehr als sechs Jahre lange Arbeit von Koch. „Ohne Benno Koch hätte der Radverkehr in Berlin heute nicht den Stellenwert, den er mittlerweile auch in der Politik und den Medien erworben hat“, so die Staatssekretärin. Dass das Fahrrad in Berlin immer stärker als Alltagsverkehrsmittel genutzt wird, sei nicht zuletzt auch Kochs Verdienst.
Abschließend teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit, dass sich die Arbeit des Fahrradbeauftragten bewährt habe und deshalb fortgeführt werden solle. Eine geeignete Nachfolgeregelung werde vorbereitet.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Staatssekretärin Maria Krautzberger würdigte großes Engagement des Fahrradbeauftragten Benno Koch
schade! war extrem engagiert, der gute her koch!! danke für die arbeit an dieser stelle!
Ja. Wirklich sehr schade erscheint mir das.
Was kommt danach, Benno?
Machst Du einen Fahrradladen auf? 😉
Auf seiner eigenen Website schreibt er:
„Natürlich werde ich den Berlinerinnen und Berlinern als Fahrradexperte nicht verloren gehen“, sagt Benno Koch. „Als Organisator von fahrradtouristischen Veranstaltungen wie der Ostseefahrt, als Berater für fahrradfreundliche Unternehmen, als kompetenter Interviewpartner zu Fahrradthemen und mit einer aktiven Medienarbeit als freier Journalist werde ich meine Kompetenz an wichtigen Stellen einbringen. Hinzukommen werden neue Herausforderungen – Einzelheiten dazu wird es in Kürze auch auf dieser Website geben.“
Es scheint, dass Benno der Fahrradszene erhalten bleibt. Und das ist auch gut so.
Benno Koch
Sorgen macht mir eher, was danach kommt. Vor einigen Jahren, als die Wiederernennung (Fahrradbeauftragte werden ja nicht gewählt) zur Debatte stand, wurde in der Berliner Presse ein Günther Jauch als Fahrradbeauftragter lanciert. Mal sehen, was diesmal dabei rauskommt.
amen!
Fahrradbeauftragter bedeutet wohl auch Kompromisse einzugehen. Die Mehrheit der Radfahrer ist leider noch nicht von Dem überzeugt was letztendlich wirklich für den Radverkehr förderlich wäre.
Eventuell bieten sich Benno Koch nun bessere Möglichkeiten.
Als Berliner Radfahrer kann man nur ein großes Danke an Benno Koch für seine geleistete Arbeit richten. In Berlin hat sich in den letzten Jahren doch recht vieles für die Radfahrer verbessert. Bis zum Prädikat „gut“ ist es noch ein langer Weg und sicher (hoffentlich) findet Benno einen Weg, weiter daran mitzuwirken.
Vom Nachfolger würde ich mir eine ebenso große Bürgernähe wünschen, wie Benno sie gezeigt hat.
Auch von mir ein ganz herzliches Dankeschön, Benno! Ich weiß zu schätzen und zu würdigen, was bisher geschehen ist. Ich hoffe sehr, dass sich ein würdiger Nachfolger findet!
Danke!
Johann
Dringend braucht Köln einen „unbequemen“ Fahrradbeauftragten!
Nach ca. 20000km in den letzten 3 Jahren durch Berlin kann ich leider nicht so ein positives Fazit zum Ende der Amtszeit des Farradbeauftragten Koch ziehen.
Wer schon einmal mit dem Rad vom Platz der Luftbrücke zur Yorckstraße gefahren ist, weiß was ich meine.
So findet man im Stadtgebiet immer noch benutzungspflichtige Radwege, die ausgerechnet 150 Meter vor einem Rechtsabbiegestreifen auf der Fahrbahn beginnen und gleich nach der Einmündung wieder enden.
Ob die Radfaherschutzstreifen im Regierungsviertel auf Bennos Arbeit zurück gehen, möchte ich an dieser Stelle mal bezweifeln.
Trotz des Umstandes, dass die meisten RadfahrerInnen auf den sogenannten Radwegen durch rechtsabbiegende Lkw zu Tode kommen, gab es keinerlei Aufklärung darüber, dass Radfahrer auf der Straße sicherer unterwegs sind und nur für ausgeschilderte Radwege eine Benutzungspflicht besteht.
Autofahrer und viele Fahrradfahrer sind nach 11 Jahren Radwegnovelle immer noch nicht darüber informiert, dass die Radwegbenutzungspflicht nur für mit dem Radwegschild gekennzeichnete Radwege gilt.
So fahren auch nach 6 jähriger erfolgreicher Arbeit des Fahrradbeauftragten viele Radler aus Angst auf viel zu schmalen Pseudoradwegen und zum Leidwesen der Fußgänger auf den Gehwegen. Wer sich mit dem Fahrrad auf die Straße traut, wird behupt und durch dichtes Überholen genötigt, sich den Gebrauch der Straße besser noch einmal zu überlegen.
Selbstbewusste Radler, die, wo es erlaubt ist, zu ihrer eigenen Sicherheit die Straße benutzen, habe ich in der Amtszeit von Benno Koch nur wenige getroffen. Wohl aber solche, die mich dazu aufgefordert haben, so wie sie selbst, den 40 cm breiten „Radweg“ aus Verbundsteinpflaster zu benutzen.
Von daher viel Erfolg für Benno in seinem neuen Wirkungskreis und hohe Erwartungen an die oder den NachfolgerIn.
@Alltagsradler, das sehe ich anders. Natürlich wäre eine Art Superman mit unbeschränktem Zugriff auf die Medien gut, der zudem noch so überzeugend argumentieren kann, dass jeder Verkehrsteilnehmer sofort Verständnis für die Fahrbahnradler hat. In der Realität gibt es das nicht – auch Medienmacher sind oft Autofahrer und können nur ihre eine Perspektive weitergeben. Verbieten kann ihnen das keiner.
Ich kenne diese Art der Kritik – darauf gibt es eine gute Antwort: Werde Fahrradbeauftragter 😉