Über Kopenhagen als Hauptstadt der Radfahrer berichtet Agnes Handwerk in einem viertelstündigen Radio-Feature bei Deutschlandradio Kultur, das man auch lesen kann.
Zum Hören: dradio: Schneller als Bus und Auto
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- jan von der radspannerei: Der Nabendynamo heißt SON 29 und ist ab September lieferbar. Ein Vorderrad kostet je nach Felge ca. 550 €. Es…
- SuSanne: Auf der VeloBerlin konnte man ihn schon bewundern. Da stand er auch eingespeicht fast unscheinbar neben dem SON-Stand. Angesprochen darauf,…
- jan Ungerer: Vermutlich wird das irgendwann im nächsten Jahr sein.
- Christoph: Das klingt sehr interessant. Ab wann wird man das gute Stück kaufen können?
- jan Ungerer: Daten aus dem Teststand liegen uns leider noch nicht vor. Wir sind aber auch sehr gespannt.
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Von Berlin aus fährt ja ein ICE nach Kopenhagen – klingt ja so interessant, dass man sich das durchaus mal anschauen kann. Wenn man nicht grad ein Rad mitnehmen will 😉
Berlin scheint mir auf politischer Ebene auch fahrradfreundlich zu sein, dennoch erkenne ich einen großen Unterschied: „Aber dann gab es den politischen Willen, die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern. Der Geschwindigkeit wurde eine größere Bedeutung als zuvor beigemessen und auf einmal ging es.“ – Das ist bei uns leider nicht der Fall. Sicherheit und Komfort würde ich hier als Hauptziele sehen, nicht aber die Geschwindigkeit der Radfahrer.
Alles in allem ein wirklich guter Artikel. Einzig stört mich die Behauptung, dass Umweltaspekte als Hauptgrund fürs Radfahren durch andere Gründe verdrängt wurden. Ich bezweifle, dass Umweltgründe jemals Hauptgrund fürs Radeln waren.
Hier ein schöner Abgesang auf’s Auto, ausnahmsweise mal ein Link zum Spiegel, dem ehemaligen Nachrichtenmagazin, das ich nur noch selten zitieren mag.
http://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/0,1518,664859,00.html
Ach, der Bericht klingt wie eine suesse Utopie, wenn man den Radverkehr in Hamburg betrachtet.
Danke fuer den Beitrag.
Im etwas weiteren Zusammenhang finde ich diesen Artikel der Zeit sehr interessant. Auch der heutige Auto-basierte Lebensstil musste sich erstmal gegen die vorherrschende Gewohnheit des Laufens durchsetzen. Dazu bedurfte es tatkräftiger Kampagnen der Autoindustrie.
http://www.zeit.de/2009/50/Technikwandel
@Neuköllner, das ist wirklich interessant.
Dort wird geschrieben, dass es zunächst kleine Gruppen sind, die die Gesellschaft nachhaltig verändern. Der „anarchistisch“ kreuz und quer laufende Fußgänger musste erst durch Pressearbeit und öffentlichen Druck dazu gebracht werden, brav auf „seinen“ Wegen zu bleiben. Das ist heutzutage undenkbar. Wenn jemand bei Rot über die Ampel läuft, hat er selbst dann moralische Hauptschuld, wenn derjenige, der ihn überfährt, mit 100 km/h unterwegs war. Inzwischen haben wir eine gnadenlose Verkehrsethik, die einem im Verkehr getöteten noch spöttisch „selbst Schuld“ hinterherruft. Selbst Kleinkinder werden in Polizei-Pressemitteilungen als Unfallverursacher, nicht als Verkehrsopfer dargestellt.
Dennoch macht die Sichtweise im Artikel auch Mut. Noch leben wir in einer Hardcore-Autogesellschaft, in der es normal ist, sich in einer Woche nicht mal 5 km fortzubewegen – aus eigener Kraft, versteht sich. Dennoch haben die Kompromisse, die vor 20-30 Jahren noch nicht denkbar waren, längst begonnen. Es gibt die kleinen Gruppen, die einen Wandel in der Stadt wünschen, eine Kombination aus Mobilität und Lebensqualität. Letztere leidet ja derzeit noch stark unter der Auto-Mobilität.
Viele, die das Auto nicht benutzen, erkennen noch nicht, dass sie übermäßig benachteiligt werden. Noch akzeptieren sie ihre Rolle als Störfaktor, der schnell Platz machen muss und dem qualitativ geringwertige Wege zur Verfügung gestellt bekommt und dem benachteiligende Ampelregelungen zugemutet werden können, damit er niemanden aufhält.
Städte mit einem Fahrradverkehrsanteil, der so hoch ist wie der Autoverkehrsanteil, gibt es längst, nicht nur im Ausland. Man wird diese nicht ewig so gestalten können, als gäbe es nur Autoverkehr. Dafür müssen die „Benachteiligten“ sorgen.
Radfahren ist schneller,
Beispiel heute musste ich leider ein Auto zurückbringen: 5 km Strecke, innerstädtisch, zum Teil sind 70 km/h erlaubt, Dauer 35 Minuten, es regnete und die gesamte Stadt fährt dann Auto 🙂
Normalerweise fahre ich dieselbe Strecke gemütlich mit dem Rad in 20 Minuten, und bin bei weitem nicht so gestresst, wie diese sinnlose und vollkommen bekloppte im Stausteherei. Wie Autofahrer da die Geduld aufbringen können, ist mir vollkommen schleierhaft.
Kommt auch ein bisschen auf die Tageszeit an. Spät abends kommt man mit dem Auto in Berlin recht gut voran, da hält kein Fahrrad mit. Im Berufsverkehr ist man auch über weite Strecken mit dem Rad wenigstens ähnlich schnell. Als ich noch ca. 5km ins Büro hatte, war ich mit dem Rad genauso schnell, obwohl ich da noch 2km Umweg gefahren bin (Schönhauser ist mit dem Rad unfahrbar). Als ich dann 16km fahren musste, war ich mit dem Rad immer noch genauso schnell. Wenn man die Parkplatzsuche mit dazurechnet, gewinnt man mit dem Rad haushoch. BVG war in beiden Fällen langsamer, teilweise um 20 Minuten.