Ein Radfahrer ist heute an den Folgen eines Unfalls gestorben, der sich vor sechs Tagen in Neukölln ereignet hatte. Der Mann befuhr am Dienstag letzter Woche von der Fritz-Erler-Allee kommend die Johannisthaler Chaussee in Richtung Gropiuspassagen. Auf Höhe der Hausnummer 300 soll er von einem unbekannten Pkw während eines Überholvorgangs gestreift worden sein. Das Auto setzte seine Fahrt fort, bei dem Radfahrer kam es zu einem Sturz. Der Radfahrer konnte noch seine Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause fortsetzen, danach klagte er jedoch über Rückenschmerzen. Der 68-jährige wurde ins Krankenhaus eingeliefert und starb heute an seinen Verletzungen.
„Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 in der Friesenstraße erlangte erst heute Kenntnis von dem Sachverhalt und bittet Zeugen des Unfalls/Sturzes sich unter der Telefonnummer 4664 581 800 oder jeder anderen Polizeidienstelle zu melden.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2555 vom 14.09.2009 – 16:25 Uhr
Sehr traurig. Schade, dass tödliche Verkehrsunfälle immer nur Randnotizen in den Nachrichten sind. So geben sie keine Möglichkeit, das eigene Verhalten zu überdenken. Nahes Überholen ist eines der Hauptärgernisse für Radfahrer, auch wenn es glücklicherweise selten so endet.
ich frage mich, wie sich das da zugetragen haben soll.
http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=Johannisthaler+Chaussee+300,+12351+Berlin&sll=52.43034,13.4552&sspn=0.000591,0.001204&ie=UTF8&ll=52.430359,13.455276&spn=0.000591,0.001204&t=h&z=20
Ein Radweg ist vorhanden, ich glaube aber der ist nicht benutzungspflichtig. Dennoch wird man hier freiwillig kaum auf der Straße fahren, ein 68jähriger macht das bestimmt nicht. Wenn er doch auf der Straße gefahren ist, dann sicherlich ziemlich auf der Linie zwischen rechter Spur und Parkspur. klassisch nah überholt sozusagen….
In der Fahrschule lernt man nach dem Überholvorgang in den Rückspiegel zu schauen. Entweder hat der Fahrer das „vergessen“, oder beim Anblick des liegenden Radfahrers „selbst schuld“ gedacht…
Ist echt komisch, denn da fahren wirklich wenige Radler auf der Straße. Andererseits ist der Radweg eine echte Zumutung. Die Horden an Fußgängern, die dort langlaufen, um zu shoppen oder vom Shoppen zur naheliegenden Bushalte zu gehen, die achten Null auf Radfahrer auf dem Radweg sondern benutzen selbigen fast immer als Bürgersteig. In der Regel verhält es sich so, dass Radler langsam auf dem Bürgersteig fahren und slalom um alle rumpendeln. Die Radwegführung an der Ampel tut ihr übriges; da fährt man, folgte man dem Radweg, in einem Schwenker vor den an der Ampel wartenden Fußängern vorbei, allerdings im Blindflug um Bäume herum und die Wartenden stehen idR schon auf dem Fahrdamm/Radweg, sodass da kein Durchkommen ist.
Kann also gut sein, dass der Radler auf die Straße ausgewichen ist, um der Konfrontation mit den Fußgängern aus dem Weg zu gehen. Ist allerdings natürlich reine Spekulation. Nach dem blöden Shopping Center ist die Strecke ja auch wieder zumutbar.
Ich bin da letzes Jahr regelmäßig langgefahren auf dem Weg zur Arbeit, und ja da wird man regelmäßig und mit einer impertinenz dicht überholt und angehupt, die Radwege sind Katastrophal. Schlimm das hier wiedermal Fahrerflucht begangen wurde. Wenn man einen anderen Autofahrer streift würde man doch auch stehen bleiben nehme ich mal an.
Ich hoffe sehr, dass das ein Verkehrsunfall war und kein Angriff, weil der Radfahrer nicht auf dem Radweg gefahren ist!
http://berlinradler.blog.de/2009/09/15/radfahrer-toedlich-verunglueckt-liegt-straftat-6969250/
Spielt ja im Grunde auch keine Rolle ob der Radweg benutzungspflichtig ist oder nicht. Das ist im Zweifel doch nur eine Ordnungswidrigkeit.
Ob mit Absicht nah überholt oder aus Versehen zum Sturz gebracht, Fahrerflucht, also eine Strafttat, war es in jedem Fall.
„oder aus Versehen zum Sturz gebracht, Fahrerflucht, also eine Strafttat, war es in jedem Fall.“
Das stimmt so nicht. Eine Fahrerflucht würde nur dann stattgefunden haben, wenn der Autofahrer den Unfall (wenn es denn ein Unfall und kein Mord oder Totschlag war) bemerkt hat.
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/139623/index.html
Na wenn die Polizei auch in dieser Pressemitteilung von einem „Verkehrsunfall“ berichtet, kann man in die Ermittlungen bei dem getöteten Radfahrer ja keine großen Hoffnungen stecken.
erlebe ich fast täglich – dabei wird spekuliert, dass ich aus angst um
meine unversehrtheit von der strasse springe.
btw: aus bestimmten gründen ist ein mindestabstand zu radfahrern
gesetzlich nicht festgelegt