Fußgängerinseln in der Mitte von Fahrbahnen können für Radfahrer gefährlich werden. Nämlich dann, wenn sich die Fahrbahn auf ein Maß verengt, so dass Radfahrer von Autofahrern geradeso noch überholt werden können. Das wird dann in der Regel gnadenlos gemacht. Hier hilft es nur, sich als Radfahrer mittig einzuordnen. Autofahrer müssen dann abbremsen und warten, bis sie wieder genug Platz haben, regelkonform zu überholen.
Bei einer kürzlichen Abendfahrt habe ich es leider versäumt, mich an solch einer Stelle ausreichend weit nach links einzuordnen. Es passte zentimetergenau ein Kleintransporter mit Anhänger links neben mich. Gerne hätte ich Werbung für die Firma gemacht – aber bei den ganz harten Verkehrsteilnehmern ist man meist so perplex, dass man nicht aufs Firmenschild achtet.
Ich kann hier nur die Bitte an alle Autofahrer aussprechen – überholt Radfahrer nur dort, wo es möglich ist. Und an Verkehrsplaner – rechnet an solchen Stellen mit Fehlverhalten und engt die Fahrbahn entweder so stark ein, dass kein Auto und Radfahrer nebeneinander passen, oder macht sie breit genug!
Hab das auch mal hier reingestellt, da es bei mir ganz gut angekommen ist. 😉
In Köln ist man sogar noch so pervers und markiert an solchen Engstellen Radstreifen, damit Autofahrer beim Überholen keine Hemmungen mehr haben.
http://siggis-seiten.de/Beispiele/Radwege/Koeln/Flittard01.JPG
http://siggis-seiten.de/Beispiele/Radwege/Koeln/Flittard02.JPG
Mittelinseln können auch sehr hilfreich für Radfahrer sein. Es gibt ja schließlich auch Mittelinseln für Radfahrer oder für Fußgänger und Radfahrer. Bei breiten Straßen kann so das Kreuzen der Straße erheblich erleichtert bzw. erst ermöglicht werden.
Ich finde z.B. auf der Bernauer auf der Höhe der Schwedter findet sich ein gelungenes Exemplar. So was würde ich mir z.B. auch wünschen für die Torstraße auf der Höhe der Gartenstraße.
Ohne Mittelinsel hat man nämlich als Radfahrer, der mit Kind unterwegs ist, sonst gar keine Chance die Straße an der Stelle zu queren.
In der Hochstraße in Berlin gibt es auch einige Fußgängerinseln die die Fahrbahn verschmälern. Wie oft ich da schon angehupt wurde, weil ich nicht so gefahren bin, damit man mich mit 10cm Sicherheitsabstand überholen kann, kann ich auch nicht mehr genau sagen.
„auf der Bernauer auf der Höhe der Schwedter findet sich ein gelungenes Exemplar.“
Damit dieses Exemplar „gelungen“ wird, fehlt m.E. zweifelsfrei noch ein Zebrastreifen. Mindestens jedoch eine Fußgängerampel.
Denn ich finde, wenn ein vollkommen unhaltbarer Zustand soweit verbessert wird, dass man dann von einem beinahe schon unter Umständen irgendwie für die meisen halbwegs erträglichen Zustand reden kann, ist es trotzbem noch ein weiter Weg bis zu einer „gelungenen“ Lösung.
In Bezug auf den Radverkehr ist diese Stelle allerdings eine der allerwenigsten gelungenen ganz Berlins und wird es für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte bleiben: Ein sicher bald – wenn nicht jetzt schon – benutzungspflichtiger, bürgersteiggeführter Radweg mit gefastem Arschmassagenpflaster ala „unser Dorf soll schöner werden“ mitten durch den erheblichen Fußgängerverkehr, des Mauerparks.
Und diese gefährliche und Radverkehr ausbremsende Steinzeit“lösung“ stammt nicht etwa von 1972, sondern wird soeben erst fertiggestellt! Ein unfassbares Armutszeugnis für jeden an der Planung des dortigen Straßenquerschnitts verantwortlich Beteiligten.
Oh mein Gott! Bitte nicht noch mehr Ampeln, davon haben wir in dieser Stadt schon viel zuviele! Mittelinseln sind überhaupt kein Problem, einfach so durchfahren, dass Autofahrer nicht überholen können. Wenn man die Fahrlinie so anpasst, dass das für den hinterherfahrenden Autofahrer vorhersehbar ist, erntet man auch in den allerseltensten Fällen einen Huper. Und wenn doch, jo mei, der Berliner Autofahrer liebt seine Hupe, daran muss man sich wohl gewöhnen.
Die Mittelinsel ist dort wirklich sehr hilfreich. Dass die Neuanlange eines benutzungspflichtigen Hochbordradwegs (ist er bereits, zumindest in Richtung Schönhauser) incl. Hoppelsteinen und Bordsteinabsenkungen Marke „Bandscheibenkiller“ auf einem von Fußgängern (gerne auch alkoholisierten solchen, die Ihre leeren Bierflaschen häufig auf den Radweg plumpsen lassen, wo deren Scherben die Fahrradreifen- und Schlauchindustrie fördern) im Jahre 2009 eine Unverschämtheit ist, möchte ich dabei aber nicht bestreiten.
Zebrastreifen find ich nicht so toll, Mittelinseln ohne Zebrastreifen finde ich als Fußgänger praktischer. Zebrastreifen werden von Autofahrern kaum, von Radfahrern so gut wie gar nicht ernstgenommen. Dann lieber warten ohne sich zu ärgern.
Mir ging es da nur um die Mittelinsel und die finde ich an der Stelle wirklich gut. auch weil ein Bereich für Radfahrer existiert. Gut ich bin da nicht so oft, aber ich habe dort bisher noch nicht erlebt, dass der motorisierte Verkehr dort so intensiv ist, dass man die Straße mit Hilfe der Mittelinsel nicht problemlos queren könnte. Der Vergleich ist für mich Torstraße, z.B. Höhe Gartenstraße. Dort wäre eine solche Mittelinsel ein Riesenfortschritt. ZurZeit kann man als Fußgänger (oder als Radfahrer mit Kind) die Straße dort nur überqueren, wenn man sehr sportlich ist oder lebensmüde.
Zebrastreifen ist auch ein Problem, weil Radfahrer da absteigen müssen.
@berlinradler:
in den alten Bundesländern funktionieren Zebrastreifen 200%ig.
Immerhin drohen bei falsche Verhalten dort auch gleich 4 Punkte in Flensburg.
In der Tat gibt es in Berlin aber irgendwie Verständnisprobleme auf Seiten der Fahrbahnnutzer. Zumindest gegenüber Autofahrern gibt es aber auch hier simpelste Mittel und Wege, als Fußgänger, dafür zu sorgen, dass in 99,95% der Fälle das erste Auto zuverlässig anhält. Und in 99,99998% der Fälle das Zweite.
@dirk: Durch nichts ist es Radfahrern verboten, Zebrastreifen zu befahren.
(Dass sie fahrenderweise auf Zebrastreifen selbstredend keinerlei Vorrang gegenüber wem auch immer genießen, weil sie nunmal Fahrradfahrer und keine Fußgänger sind, steht auf einem anderen Blatt.
Und dass Konstellationen einigermaßen selten sind, in denen Zebrastreifen von Radfahrern irgendwie anders als über die Fahrbahn farend überhaupt legal erreicht werden können, ebenso.)