Ad-hoc-news.de widmet sich mit einem Artikel der neuen Fahrrad-Polizeistaffel aus Falkensee. Am 2.7. hatten wir darüber berichtet. An dieser Stelle nur einige Zitate von Polizisten:
„Entweder sie kennen die Regeln gar nicht. Und wenn doch, dann ignorieren sie sie einfach.“
„Besonders die Älteren nehmen uns überhaupt nicht für voll.“
„Radfahrer neigen ohnehin dazu, Regeln großzügig auszulegen. Wenn aber die Gefahr gering ist, erwischt zu werden, nimmt das natürlich irgendwann Auswüchse an.“
Falkensee ist Start- und Endpunkt der Radialroute 3 des Berliner Fahrradnetzes. (Fahrradkarte)
Eigentlich ne gute Sache. Erstmal nur Verwarnungen auszusprechen ist auch fair.
Wenn wir Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer ernstgenommen wollen müssen wir uns auch an die StVO halten. Die Zitate der Polizisten, besonders das letzte, treffen leider ziemlich genau die Realität.
@ozelot, prinzipiell Zustimmung, mit einem aber:
Es fahren viele Radfahrer schon regelkonform. Als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer werden sie trotzdem nicht ernstgenommen. So waren beispielsweise die beiden kürzlich verstorbenen Radfahrer regelkonform auf dem Radweg unterwegs, in einem Falle sogar bei grüner Ampel. Leider spielt das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer in der Wahrnehmung durch Presse und Öffentlichkeit nach wie vor keine Rolle.
ich find das super.
bitte fahrradpolizei in berlin und das massenhaft, ernsthaft.
die sollen dann mal schön die hauptstrassen langradeln, wo’s n radweg gibt, aber keine benutzungspflicht. da könnse dann mal fleissig autofahrer belehren und zur kasse bitten!
Ich verstehe diese immer wieder genannte Angelegenheit mit der „Anerkennung als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer“ irgendwie nicht.
Worum soll es da genau gehen? Was konkret ist ein „gleichberechtigter Radfahrer“ mit wem soll er wem gegenüber gleichberechtigt sein? Mit Fußgängern gegenüber Autofahrern? Oder mit Autofahrern gegenüber Fußgängern? Oder mit Fußgängern, Autofahrern, Motorradfahrern und x gegenüber y? Und warum? Welche konkreten, gleichen Rechte wie wer soll denn ein Radfahrer warum wem gegenüber und von wem bekommen? Und was habe ich als Radfahrer dann davon?
Ist Gleichberechtigung z.B. hergestellt, wenn Autofahrer nur noch so schnell fahren dürfen, wie Radfahrer können und Radfahrer nur noch dort langfahren dürfen, wo auch Autofahrer lang dürfen/können/passen? Oder wenn auch Radfahrer Gebühren für eine Umweltplakette zahlen müssen?
….ich glaube, mir wäre es dann doch lieber, nicht gleichberechtigt, sondern gegenüber Autlern immer stärker bevorzugt zu werden, weil ich mit dem Rad das effizientere und menschenfreundlichere Fortbewegungsmittel wähle.
Und was für eine gewagte These, dass das strikte befolgen von Regeln – dazu würde dann auch z.B die Radwegebenutzungspflicht zählen oder die ausschließliche Beachtlichkeit von Radfahrerampeln für Radfahrer, auch wenn man mit dem Rad auf der Fahrbahn fährt – zu irgendeiner Art von Anerkennung durch wen auch immer führen würde, die sich dann auch noch tatsächlich irgendwie großzügig durch wen auch immer honoriert – und sich so ganz greifbar auszahlen würde.
Ich persönlich halte so eine Hoffnung für absolut unbegründet.
p.s on Topic: Übrigens habe ich gestern am Winterfeldplatz in Schöneberg zwei Fahrradpolizisten Patrouille fahren sehen. Scheinen also in Berlin doch nicht ganz ausgestorben zu sein.
Bist du sicher?? Manchmal fahren die auch mit dem Rad in Uniform nach Hause.
Mich stört an dem Artikel, weil das Bild entsteht, dass Radfahrer massenweise gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen. Mein Eindruck als Radfahrer in Berlin ist ein anderer. Wenn überhaupt, dann nehme ich massenhafte Verstöße von Autofahrern, Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern wahr und das ist ein großer Unterschied. Von der Fahrradpolizei werden offensichtlich nur die erwischt, die es nicht geblickt haben, dass Polizei in der Nähe ist, und die langsam genug sind, um nicht einfach wegfahren zu können. Dass die Fahrradpolizisten Verstöße von Autofahrern nicht so häufig erleben, ist logisch. Die Polizisten sollten mal die Uniform ablegen und sich in Zivil unter den Verkehr mischen. Vielleicht wäre dann ein anderer Artikel entstanden.
@Kalle: Ist wie mit den Blitzern, wenn die bekannt sind oder durchgesagt werden im radio hält man sich an entsprechendem Ort an die Regeln und danach kann man endlich wieder normal fahren.
Hier in Berlin habe ich generell das Gefühl der erste Paragraph der STVO ist komplett fürn Arsch, Überholzwang, Rotradler, Geisterradler, Vorfahrtnehmer in allen Verkehrsgattungen, Schulterblick oder generelle Umsicht ist komplett fern, man hat ja eh immer recht.
Oder nein, die anderen haben generell Unrecht.
Bin auch für Massenhaft Fahrradbullen, in Zivil allerdings, das wird sicherlich ein sehr ertragreiches Unternehmen
…als ob Pollendichte etwas mit der Verkehrssicherheit zu tun hätte.
Wer glaubt, wenn an jeder Ecke ein grünes (oder zivil) Männchen stünde, wäre die (verkehrs-)Probleme dieser Welt erledigt, der irrt gewaltig.
Mein Tipp für all diejenigenwelchen: werdet doch selber PolizistIn und rennt/fahrt den ganzen Tag in Uniform rum. Dann habt ihr Ruhe (oder auch nciht)
@grünblaugrün, guter Vorschlag – Bewerbung ist raus. Als erstes verhafte ich Dich 🙂
ich wollte schon immer mal ausprobieren, wie sich der überholabstand ändert, wenn man n shirt mit der aufschrift „polizei“ trägt …..
@grünblaugrün: dein ironiedetektor scheint kaputt zu sein, soll ich dir meinen leihen?
Ich mein, wenn hier schon Polizeistaat entsteht will ich wenigstens irgendwas davon haben… 😉
Polizeistaat? Überwachungsstaat vielleicht. Aber normale Polizisten auf der Straße werden ja eher immer weniger.
bei gelöbnis gesehen!!!
http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/3742807139/in/set-72157621763752446/
@Habanero, köstliches Bild.
na, da vermisse ich aber bei einigen die beleuchtung! ok, könnten sie evt im rucksack mitführen. aber reflektoren gehören ja wohl an die räder!
Es ist schon komischh, wenn die Polizei einerseits groß tönt, wie wichtig STVO-konforme Räder sind, und dann selbst mit solchen rollbaren Schrotthaufen fährt. Das zusammen mit Nahüberholungen durch Streifenwagen ist durchaus geeignet, das öffentliche Bild der Polizei zu schädigen.
Noch peinlicher als die „Fahrräder“ ist aber die Radlerhose, offenbar sogar mit der Aufschrift „Polizei“. Allein dafür sollte es ein Bußgeld geben 😉
Wie war das noch ?
Steig aufm Fahrrad, wir knallen alle ab…
Nee nee womit die Herren Beamten da so rumkursen ist ja abscheulich…
Ihh bähh! Die Waden und die Räder zeugen von wenig echter Rad-Erfahrung. Ebenso die Helmkatastrophen.. furchtbar. Man sollte den grünen Männchen mal erklären dass passive Sicherheit bei Fahrrädern noch wichtiger ist als bei Autos. N Helm kommt echt zu spät wenn dich einer umgefahren hat, weilde ohne Beleuchtung rumgegurkt bist und „übersehen“ wurdest.
man vergleich deren ausstattung mit der unten auf der seite http://www.berlin.de/polizei/verkehr/radfahrer.html 😉
beschwerden dann hier hin 😉
verkehr@polizei.berlin.de
Gerade mal den Link von Philip untersucht …
Ist das Zynismus? Oder blanke Dummheit?
> Nicht ausgeschilderte Radwege müssen nicht benutzt werden.
Das hat die Polizei jetzt auch schon mitbekommen. Chapeau!
> Wer sich dort aber sicherer fühlt, darf sie auch weiterhin benutzen.
Äh, und wer fühlt sich dort „sicherer“?
> Einerseits kann man sich dadurch der Enge und dem schnellen
> Überholverkehr auf der Fahrbahn entziehen,
Der „Enge“ entzieht man sich am besten durch Rückzug auf einen i.d.R. noch nicht mal einen Meter breiten Streifen. Ja, ist klar.
> andererseits könnte man jedoch in die Gefahr geraten,
> an Kreuzungen, Einmündungen und Grundstückseinfahrten
> von abbiegenden Fahrzeugführen übersehen zu werden.
KÖNNTE?!
(Hier hat es dem Verfasser dieser Zeilen die Sprache verschlagen)
@Prokrastes, ich habe zwar nicht alle Landespolizeiseiten durchgeschaut, aber ich glaube, die Berliner Polizei ist damit die fortschrittlichste. Soweit ich mich erinnere, steht in dem Text sogar, dass einige Autofahrer von den Verkehrsregeln noch nichts mitbekommen haben und deshalb Radfahrer anhupen oder eng überholen. Schön dass die Polizei das weiss, großartig zu interessieren scheint es sie nicht – denn die Fahrradkontrollen haben andere Schwerpunkte.
Das Spandauer Ordnungsamt meinte mal zu mir das,auf einer engen Strasse bei uns ( Seeburger) es besser wäre auf dem Bürgersteig zu fahren weil es“SICHERER“ wäre:-o.
[…] berliner polizei auf dem fahrrad so unterwegs ist… kommt von hier. Dazu kannst du auch hier mal was dr
@ Markus.
Nach dem tödlichen Unfall einer 14jährigen auf dem Tempelhofer Damm, hat die Polizei auch zum Gehwegradeln geraten…
Die Stelle, die dem Mädchen zum Verhängnis wurde ist immer noch nicht verändert worden.
@Philip, soweit ich das in Erinnerung habe, wurde der Radweg direkt in die Fahrbahn verschwenkt, stimmt das so?
Dass gerade das Ordnungsamt zum Gehwegradeln aufruft, finde ich extrem dreist. Immerhin wird ein Bußgeld fällig, wenn ein Ordnungsamtmitarbeiter jemanden erwischt, und das passiert nicht selten. Statt Fehlverhalten anderer – nämlich nahüberholender Fahrzeuge – zu dulden und dem Radfahrer zu empfehlen, sich zurückzuziehen, könnte man endlich mal etwas gegen dieses Fehlverhalten selbst tun.
Stichwort Nahüberholer:
Was ist eigentlich aus den roten Kellen geworden, die in den 80ern fast jeder an seinem Gepäckträger hatte?
@ berlinradler: ja, so sieht das da seit eh und je da aus http://tinyurl.com/mceubc
@egon: die dinger sind doch n witz und kaum breiter als meine fahrradtasche, die an der linken seite habe
Das mag sein, aber man könnte das Konzept ja aufgreifen und die Dinger halt noch breiter machen.
rechts den stau überholen könnte dann schwer werden 😉
nee, find die dinger blöd
und hier noch ein argument für fahrradpolizei 😉
http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/133282/index.html
[…] Fahrradpolizei Falkensee – erste Erfahrungen » Rad-Spannerei […]
[…] im Einsatz, offenbar primär um Verstöße von Radfahrern zu ahnden. 2009 gab es dazu eine Diskussion hier im […]