Schwerer Verkehrsunfall mit Fixie

Schwere Verletzungen erlitt heute ein Fixie-Radler bei einem Verkehrsunfall in Berlin Mitte. „Gegen 9 Uhr 20 befuhr der 32-Jährige mit seinem Rad, dass lediglich mit einer Vorderradbremse ausgerüstet war, die Friedrichstraße in Fahrtrichtung Unter den Linden. Nach bisherigen Erkenntnissen radelte der Mann mit hoher Geschwindigkeit auf einen Fahrzeugstau zu, der sich an einer Fahrbahnverengung gebildet hatte. Da er offensichtlich nicht rechtzeitig bremsen konnte, wich er zunächst in den Gegenverkehr aus und versuchte über eine Mittelinsel die verkehrsbedingt haltenden Autos zu umfahren. Hierbei löste sich das Vorderrad und der 32-Jährige stürzte mit seinem Rad gegen einen wartenden „Chrysler“ eines 66-jährigen Mannes. Der Fahrradfahrer kam mit schweren Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“

Die Polizei veröffentlichte in ihrer Pressemelkdung zusätzlich zur Beschreibung des Unfalls folgende Sätze: „Von der Berliner Polizei wurden wiederholt im Rahmen von Verkehrsüberwachungen sogenannte Fixie-Fahrräder in den Innenstadtbezirken festgestellt, die nur unzureichend ausgerüstet sind und üblicherweise über keinerlei Sicherheitsausstattungen verfügen. Der Gebrauch dieser Räder ist daher objektiv hochgradig gefährlich und bedroht trotz etwaiger Übung und Erfahrung der Nutzer auf jeder Fahrt Leib, Leben und Gesundheit anderer Verkehrsteilnehmer und des Fahrers selbst.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1979 vom 13.07.2009 – 16:00 Uhr

72 thoughts on “Schwerer Verkehrsunfall mit Fixie

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  1. Na, da hat die Polizei ihn ja endlich, ihren „Fixie Unfall“. Allein: „Hierbei löste sich das Vorderrad“ scheint ja wohl unfallursaechlich zu sein, nicht der Umstand, dass das Rad eine starre nabe hatte. Gute Besserung.

  2. …mit der Vorderradbremse kann man doch prima bremsen, wo ist da das Problem? Hat wohl eher geschlafen und das Stauende verpennt. Hätte also jedem Anderen mit jedem x-beliebigen Rad auch passieren können….Von mir natürlich auch Gute Besserung.

  3. ohh mein gott!!!

    er hatte 2 bremsen!!!(ich geh davon auf wer fixie fährt kann ein skid!!!!!!!)

    und nur weil der yuppie zu blöde ist auf der poserstrecke zu fahren(unter den linden)

    naja hab jetzt auch ne vorderbremse dran!!!

    p.s. man fährt nicht schnell wenn man nicht in jeder geschwindigkeit eine vollbremsung machen kann schreibt euch das hinter die ohren trackbike neulinge!!!

  4. Thomas und Aussie haben zu dem Unfall gesagt, was zu sagen ist. Dass die Polizei in ihrem Fixiewahn dennoch meint, auf fehlende Sicherheitsfeatures bei Fixies hinweisen zu müssen, obwohl das nicht ursächlich für den Unfall scheint, spricht Bände.

    Merkwürdig, dass sehr häufig die Beschreibung der Unfallorte so unpräzise ist. Grundsätzlich kann man „die Friedrichstraße in Fahrtrichtung Unter den Linden“ in zwei Richtungen befahren. Ich vermute, dass der Fixie-Fahrer die Friedrichstraße Richtung Norden gefahren ist und zwischen den Straßen Behrensstraße und Unter den Linden auf die Fahrbahnverengung gestoßen ist. Diese Fahrbahnverengung ist für Radfahrer besonders fies, weil es wegen der Enge der Straße nicht gelingt, an den Autofahrern vorbei zu kommen. Da ist man geradezu gewungen, Umwege zu suchen, wenn man nicht drei Ampelphasen im Abgasstau ertragen will.

    Gute Besserung!

  5. Will ja keiner auf mich hören, sage schon seit Jahren, dass sich bei Bahnrädern im Gegenverkehr plötzlich und unvermutet das Vorderrad verabschieden kann.

  6. Okay. Ein Unfall auf geschätzte 3000 Fixies in Berlin. Da sind die aber immer noch gut im Vergleich zu den „normalen“ Rädern. Und überhaupt – wie viel verletzte Mountainbiker gibts eigentlich? Und müssten die BMXer nicht wegen Überbreite drangenommen werden? … Ich erwarte jetzt von der Berliner Bullerei eine szenegerechte Hexenjagd.

  7. ich schriebs schon im berlinradlerblog.
    die polizei hat ziemlich recht, die gefahr durch das fixie ist höher als durch ein hollandrad oder mtb. hollandräder sind nicht für höhere geschwindigkeiten ausgelegt, ein MTB hat ne ordentliche bremse. das fixie dagegen ist leicht, lädt zu hohen geschwindigkeiten ein, läßt sich aber nicht angemessen bremsen.

    noch ein beispiel, nur weil es sich anbietet:
    du fährst, z.b. am hackeschen markt, vor dir so ne fashiontruller mit sonnenbrille, biegt plötzlich nach links ab, weil sie nämlich in die neue schönhauser zur boutique will. du wolltest sie aber links einfach überholen, denn ihr tempo ist ein fashion victim. jetzt kannste nicht rechtzeitig bremsen, denn du fährst ja auf einem fixie, das 30 meter braucht, bis es gebremst ist. was machen? hinfallen und die truller anbrüllen von wegen handzeichen 🙂 (genau, du forderst ein handzeichen, wie es die verkehrsordnung vorschreibt während nicht mal dein rad der verkehrsordnung genügt).

    ich saß mal auf nem fixie. nix für mich. stellt euch mal vor, ihr würdet alle hollandräder fahren. dann wären die strassen noch sicherer weil ihr ganz tolle radfahrer seid und noch dazu sichere räder benutzt 🙂

  8. > er hatte 2 bremsen!!!
    > (ich geh davon auf wer fixie fährt kann ein skid!!!!!!!)

    DAS IST KEINE BREMSE.

  9. Leute, seht es ein. Der Fixie-Fahrer beherrschte sein Rad nicht und hat deswegen einen Unfall gebaut. Offensichtlich fährt nicht jeder Fixie-Fahrer zu jeder Zeit immer so vernünftig und vorausschauend wie es nötig wäre.

    Dieser Unfall wäre mit zwei gescheiten Bremsen am Rad vielleicht nicht passiert. Außerdem scheint das Rad auch sonst nicht ganz OK gewesen zu sein, denn ein Vorderrad löst sich ja nicht einfach so. Also hat die Polizei recht wenn sie Fixies kontrolliert und ggf. beanstandet.

  10. Erzählt mir nix Leute – besonders Thomas und Aussie nicht! Ein Fixie hat einfach nen wesentlich viel längeren Bremsweg als jedes andere Fahrrad – BMX ohne Bremse eingeschlossen! Da geht nur eins: Langsamer und 3x aufmerksamer fahren!

    Skidden ist nicht mit Bremsen gleichzusetzen! Wer mir erzählen will, dass die Bremswirkung beim Skidden (wo man das HInterrad extra entlasten muss!!!) mit der Bremswirkung gleichzusetzen währe, die man mit ner anständigen Hinterradbremse erzielt, bei der man das Gewicht noch nach hinten verlagern kann, der hat echt den Schuss nicht gehört!

    Ich fahr selber ein Singlespeed-Rennrad, (grader Lenker, zwei Bremsen), und kann daher auch Ballern soviel ich will; weil mein Bremsweg halt auch angemessen kurz ist. Wer Autos abhängen will, soll Bremsen fahren und gut is!

    Etwas undurchdacht finde ich auch das Gemecker in Bezug auf die Berliner Polizei, die hier (ausnahmsweise) mal bereits zu Anfang eines Trends mitbekommen hat, dass er eine Gefahr für die Allgemeinheit bürgt, und nicht wie sonst immer erst im Nachhinein zum Scherbenaufkehren kommt (So wie zum Beispiel bei der Verfolgung von Radfahrergefährdenden Autofahrern).

  11. @jasper:
    ich erzähl dir jetzt mal doch was:
    ich bin bestimmt kein fixie-freund: aber dass der typ nen fixie gefahren hat, hat nix mit dem unfall zu tun: wurde hier ja auch schon mehrfach geschrieben: die unfallursache ist das gelöste vorderrad; da kannste auch mit hydraulikscheibenbremse hinten und vorne nix machen, wenn du zu blöd bist nen schnellspanner o.ä. zu befestigen. wenn das vorderrad weg ist, fällst du in der regel hin. und zwar auch ziemlich blöd und schmezhaft. so ist das nunmal.
    wenn du ballern willst, machste das aber bitte nicht im stadtverkehr sondern meinetwegen auf der havelchausee oder irgendwo in brandenburg. denn gegen autotüren und schlecht überholende/abbiegende autofahren helfen bremsen auch nicht immer. angemessen kurzer bremsweg fahrrad gegenüber auto: vergiss es du hast immer den zu langen bremsweg.
    und was n rennrad mit nem gradem lenker sein soll, ist mir auch n rätsel. dachte immer dafür gäbs die bezeichnung „fitnessbike“. nen richtigen rennradrahmen kannste mit nem graden lenker nicht vernünftig auf dauer fahren; is immer ein schlechter kompromiss
    genug der besserwisserei,
    nen schönen tag noch.

  12. Was zur Hölle hat diese Meldung denn mit Fixies zu tun? Da ist ein Unfall passiert, weil jemandem bei voller Fahrt sein Vorderrad abhanden gekommen ist. Das führt mit jedem Rad zum Unfall, ob Fixie oder Hollandrad. Dabei hatte der Typ ja sogar ne Bremse an seinem Fixie.

    Die ersten zwei Poster und Kalle haben das offensichtlich erkannt, die anderen kreischen nur mit Schaum vor dem Mund rum und haben offensichtlich ausser „Fixie“ und „Unfall“ nix von dem Artikel gelesen. Strategie der Polizei voll aufgegangen! Manchmal frage ich mich schon, ob ich nur noch von Irren umgeben bin.

    Ich fahre selbst seit etwa fünf Jahren Fixie mit zwei Bremsen und habe an sich nicht allzuviel Verständnis für „brakeless“ Fahrer. Aber so langsam geht mir diese Hass-Kampagne gehörig auf den Senkel.

  13. Ich will erst wieder was hören, wenn ein Fixiefahrer aufm Gehweg ein kleines Kind oder ne Oma niedergemäht hat. Wird wohl eher nicht passieren. Denn die Dinger fahren auf der Straße und der Fahrer gefährdet höchstens seine eigene Gesundheit und das ist damit eigenes und einkalkuliertes Risiko. Gleiches gilt bei Leuten die vor Fahrtantritt nicht mal eben auf die Schnellspanner schauen.

    Fashiontrullas dürfen übrigens bei Unachtsamkeit umgeradelt werden. Hirnschäden werden sie wohl kaum davon tragen.

  14. > Denn die Dinger fahren auf der Straße und der Fahrer
    > gefährdet höchstens seine eigene Gesundheit und das ist
    > damit eigenes und einkalkuliertes Risiko.

    Das ist Schwachsinn. Auf der Straße sind auch Autofahrer unterwegs, und es gibt auch welche, die in so einer Situation versuchen würden, dem stürzenden Radfahrer auszuweichen, um ihn eben nicht überzubügeln. Und das kann Folgen haben, indem z.B. der ausweichende Autofahrer dann ein anderes Auto rammt. Oder beim wilden Ausweichmanöver das kleine Mädchen überfährt, das er wegen des Ausweichmanövers nicht sehen konnte …

    Ja, es gibt Autofahrer, die lieber ihr Auto zu Klump fahren als einen Menschen zu überrollen.

    Außerdem ist das Vorderrad erst nach dem wüsten Fahrmanöver des nicht bremsen könnenden Radfahrers abhanden gekommen:

    > Da er offensichtlich nicht rechtzeitig bremsen konnte, wich er
    > zunächst in den Gegenverkehr aus und versuchte über eine
    > Mittelinsel die verkehrsbedingt haltenden Autos zu umfahren.
    > Hierbei löste sich das Vorderrad …

    Die Pappnase war also doppelt verantwortungslos: Keine Bremse und nicht anständig montiertes Vorderrad.

  15. @Johannes:

    Ich habe nicht in Frage stellen wollen dass ein Unfall wie dieser nicht auch mit jedem anderen Rad hätte passieren können (abgesehen davon, dass er mit zwei Bremsen vermutlich schnell genug zum Stehen hätte kommen können). Ebenso möchte ich meinen Comment nicht als Bestandteil des aktuellen häufig auftretenden Fixie-Bashings verstanden wissen, im Gegenteil! Ich finde Fixies schick! Aber ebenso gehen mir die Fasion-Spinner mächtig auf den Zeiger, weil sie einfach selten nicht richtig fahren können, und mich des Öfteren in Mitte ausbremsen.

    Ohne Bremsen sind Fixies sackgefährlich. Mit nur ner Vorderradbremse gehts, aber mMn solltens im Straßenverkehr schon zwei sein.

    Mein Rennrad (90er Jahre Campa-Rahmen) ist auch mit geradem Lenker sehr gut zu fahren. Rennbügel finde ich viel unbequemer, und unpraktischer. Ein Fitness-Bike isses sicher nicht. 9Kg, 25mm Reifen, Campa Record Naben, und auch die Geo ist viel Rennradiger :-). Mit Ergon-Griffen lässt sich der Druck auf den Händen auch weit über hundert Km gut und bequem aushalten.

    Und Ballern tue ich in der Stadt wie ich es für richtig halte ;-). Weil ich kein BVG-Ticket mehr hab, und es mir sonst einfach zu lang dauert die 50-80 Km täglich zurückzulegen (nee bin kein Messenger).

    Also darin dass der Typ auf dem falschen Rad gesessen hat, sind wir uns ja vermutlich einig. Wer nichtmal in der Lage ist seine Technik ordentlich zu warten, sollte davon absehen sowas schwieriges wie ein Fixie zu fahren – oder? Und Bremsen – muss das noch weiter diskutiert werden, oder meint hier jemand ernsthaft eine würde reichen um ausreichen schnell zum stehen zu kommen?

  16. Bitte weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen. Die Renten.. ähh die Fixies sind sicher!

  17. ja, hier ist jemand der meint das nen fixie sicherer ohne bremse ist, als mit, da weees man jedenfalls was man hat und verlaesst sich nicht blindlings auf bremsen, die meisten fixie fahrer die ich kenne koennen das super, die halten besser an als manch einer mit ner superbremse, aber die sind ja auch keine fashionvictims. die leute die sich hier aufregen sind wahscheinlich nur welche die so ein rad einfach nicht beherschen, deshalb einfach rummeckern, kenn ich nicht kann nicht gut sein. na ja deutschland halt… ihr fahrt alle zu wenig fahrrad habe ich das gefuehl, geht raus bewegt euch, dann gehts auch wieder… es geht hier um fahrraeder, wie kann das schlecht sein? einfach ist es auch und spass macht es noch dazu, aber nicht weitersagen…

  18. Hallo
    Ich konnte mir auch nicht vorstellen, das es so einfach ist ohne Bremse zu fahren, ahhemmm sorry, ich meine nur mit einer starren Nabe (Bremse!)
    Aber nun nach ca. 2 Jahren (ohne eine Vorderradbremse!) kann ich mir nicht vorstellen jemals ein anderes Fahrrad wieder zu fahren. Ob der Unfall es wohl in den Ticker geschafft hätte wenn es um ein anderes Rad gegangen wäre? Wohl kaum! Die Polizei langweilt sich anscheinend mehr und mehr?

    Gute Besserung Du böser böser Fixie Fahrer!

  19. also wenn ich mir die ressemeldung nochmal durchlese hört sich das für mich auch eher so an als ob der Hirni auf ne Verkehrsinsel gerasselt ist und dabei sich das Vorderrad gelöst hat. Also tatsächlich schuld der mangelnden bremskraft.

    Ich finds aber auch recht gewagt mit nem schlecht zu bremsenden Rad die Friedrichstraße runter zu heizen. Solchen Leuten gehört das Rad zum eigenen Schutz zu recht weggenommen.

  20. Sabine: Willst Du hier vergleiche ziehen, zwischen Leuten die gut Fahrrad fahren (egal welche Art) und den typischen Idioten, die nur oberhalb von 28° einmal im Monat ihr Auto zuhause lassen um ihr grünes Gewissen zu beruhigen, und demnach nicht nur die Reaktionszeit eines … ähm … Autofahrers haben, sondern auch den Bremsweg eines Ukrainischen Reisebusses?

    Auf der Radkurier-Euromeisterschaft am Flughafen T-Hof konnte man schön sehen wie toll die (in diesem Fall wohl unbestreitbar sehr erfahrenen) Fixie-Fahrer in engen Situationen Bremsen konnten. Na-ja! Meistens haben sie es so geregelt, dass sie auf Gefahren, oder Engstellen deutlich langsamer zugefahren sind als Leute mit „normalen“ Bremsen. Diese Art zu fahren ist schon i.O. – kenne ich selbst vom Brakeless-BMX-fahren. Aber wenn man schneller fährt (25-35 Km/h) ist das einfach nicht mehr genug. Ahja – und gewonnen hat – KEIN Fixie-Fahrer, sondern einer auf nem standard-Rennrad.

    Habe mich auch schon, weil mich das Thema beschäftigt, mit einigen Fixie-Fahrern unterhalten, und die haben einstimmig erklärt, dass man auf nem Fixie einfach langsamer ist als auf nem Freilauf-Rad mit Bremsen.

    Und Mike: Ich finde Du bist verrückt! (und das meine ich nicht in der positiven, anerkennenden Weise) Fixie ohne Bremse ist nicht straßentauglich! Was machste wenn dir in ner scheiß-Situation die Kette platzt? Und wenn Dir das noch nicht passiert ist, dann lass es Dir von jemandem sagen, der schon viele Ketten zerrupft hat. Inklusive KMC Koolchains, Halflink-, und sonstigen BMX-Street-tauglichen Ketten.

  21. Warum regen denn sich alle über sowas auf? Es gibt doch viel schlimmere Dinge als mit so einem Rad zu fahren, z.B. Todgefahren zu werden, in der Danziger Str., darüber redet lieber niemand. Ich frage mich was und wer in die Berliner Polizei gefahren ist, sich auf so ein Springer-Niveau herabzulassen. Es gibt andere Probleme, die es anzupacken gibt.

  22. hey jasper, bei der kurier-em hat porno steve aus zürich gewonnen, und nun darfste mal raten… auf nem fixie, ja genau, sorry, und bei der kurier wm letztes jahr hat auch einer auf nem fixie gewonnen! tja, nicht einfach was in den raum werfen wenn man keine ahnung hat… achja kmc koolchains und halflinks sind ganz grosser schrott, da kann ich dir zustimmen, mir ist noch keine kette gerissen…weissstern, hkk, miche, zou name it! was machst du denn eigentlich wenn dir dein bowdenzug reist? die sind mir beim bmx ab und zu gerissen…

  23. Das Vorderrad hatte sich gelöst, als der Fahrer über eine „Mittelinsel“ fuhr, um nicht in den Gegenverkehr zu krachen. Also war NICHT das verlorene Vorderrad die primäre Unfallursache.

    Mal ganz ehrlich, wo sind zwei gute Bremsen am wenigsten entbehrlich?

    Ich würde sagen, beim Stadtrad!

  24. Hans, deswegen hat man zwei. Baudenzüge. You FAIL.

    ..aber egal, bei den Bahnradfahrern lösen sich ja schon die Räder. Da hilft auch keine Bremse mehr.

    Freue mich darauf, dass sich das Bahnradproblem im ÖV ganz allein lösen wird. Darwin sei Dank.

  25. Check tyre pressure and condition. The valves should be upright and not leaking.

    The wheels should be straight and true, without dents or other damage.

    Replace broken spokes and tighten loose ones.

    Check axle nuts and cones. Tighten if necessary.

    If the wheels have quick release mechanisms (especially the front wheel), make sure they are securely fastened, otherwise the wheels could fall out, causing a crash and severe injury to the rider.

    Brakes

    Check brake blocks for wear, and make sure they contact squarely with the rim, not the tyre.

    Replace worn or frayed brake cables.

    Adjust brakes so that, even when braking hard, there is still some clearance between the brake levers and handlebars.

    Gears

    Check derailleur gear action and cables (derailleur repairs are best left to a mechanic).

    Clean chain with a rag soaked in degreaser and re-oil.

    Clean rear sprockets.

    „RIDE !“

  26. @Hans: Dann war wohl die Info die mir ein befreundeter Radkurier (der auch mitgefahren ist) gegeben hat falsch. Seltsam. Koolchain hält am BMX ziemlich viel aus. Mehr als die meisten anderen. Schaltketten hab ich auch schon einige am MTB zerrupft. Auch fast neue. Immer beim Antritt – ich nehm‘ mal an, das die Kräfte beim Antritt und beim Skidden ähnlich sind?

    Und wenn mir am BMX der Bowdenzug reißt kommt der Fuß auf den Hinterreifen und gut ist! Das geht beim Rennrad/Fixie nicht, und die Geschwindigkeiten sind auch andere.

  27. Mein Dank geht @ Jasper, der sich hier als Moralprediger und Weltverbesserer hinstellt! Und Unfallanalytiker! Dankeschön, wenn wir Dich hier nicht hätten….!

  28. Und wenn an meinem Rennrad ohne Pedalreflektoren das Vorderrad rausspringt, soll der Fahrradtyp Rennrad schuld sein? Schon eine merkwürdige Argumentation…

    Die Pressemitteilung und der Mutmaßung, dass der Radfahrer nicht bremsen konnte, ist… nichts weiter as eine Mutmaßung. Dass der Radfahrer über eine Verkehrsinsel versucht einen Stau zu umfahren, ist nix Besonderes, und das passiert sicher nicht nur mit Fixies mit Vorderradbremse. Ich kann übrigens sehr gut mit meiner Vorderradbremse bremsen ;), ist sowieso wirksamer.

  29. @Jasper: Ja, die Info deines befreundeten Radkuriers ist falsch. Bin auch mitgefahren! Bei der WM letztes Jahr in Toronto wurden die ersten drei Plätze übrigens von dem starren Gang belegt. Langsam scheinen die ja nun dann nicht zu sein…Und es werden immer mehr!

    Also, wenn Du so viele Ketten kaputt machst, scheinst Du ja nen ganz schönes Tier zu sein, mensch Junge sei vorsichtig! Beim Rennrad/Fixie geht das auch den Fuss hinten rauf, schon wieder so ne Behauptung von Dir…Tse Tse Tse…

  30. brrr, wenn man einige beiträge hier liest bekommt man ja das kalte grausen.

    die worte „fixie“ und „unfall“ tauchen im selben satz auf? aha! da muss ja ein kausaler zusammenhang bestehen! dummerweise hatte der fahrer ja eine vorderradbremse, hm, aber zumindest hinten keine. und gerade die hinterradbremse ist für den halt des vorderrades in den gabelausfallern bekanntermaßen essentiell!

    gut, die polizeimeldung ist auch nicht wirklich besser:
    „Da er offensichtlich nicht rechtzeitig bremsen konnte, wich er zunächst in den Gegenverkehr aus und versuchte über eine Mittelinsel die verkehrsbedingt haltenden Autos zu umfahren.“
    klar. wer an der friedrichstraße nicht erst warten will, bis vor ihm 20 autos über die kreuzung fahren, konnte nicht rechtzeitig bremsen. die idee, das da jemand einfach nur den stau auf der straße (der da tagsüber immer ist) über die mittelinsel umfahren wollte (weil das die schnellste und praktischste umgehung ist), wäre ja auch absurd.

    mein gott, wenn ich überlege, wie oft ich mit einem rad ohne vorderradbremse über diese mittelinsel gefahren bin. trotzdem hab ich mich da nie hingelegt. liegt vielleicht daran, dass ich einfach zu blöd bin, nen unfall zu bauen, oder daran, dass ich weiß, wie man einen schnellspanner zumacht, wer weiß…

  31. Ich nehme einfach mal an, dass mir ständig Ansichten unterstellt werden die ich nicht vertrete, liegt nicht wirklich daran, dass mich jemand hier absichtlich falsch verstehen WILL, sondern einfach an meiner unpräzisen sprachlichen Ausdrucksweise.

    Klartext also:

    1. Ich habe nix gegen Fixies, ich will sie nur nicht selber fahren, weil ich gerne auch mal die Füße still halte. Und ich glaube niemandem der mir versucht zu erzählen er(/sie) könnte mit Skidden genausogut bremsen wie mit HR-Bremse.

    2. Der Unfall – dazu hatte ich mich bisher nicht eindeutig geäußert – hätte auf jedem Rad passieren können. Dass der Typ ein Fixie hatte ist dabei kaum ausschlaggebend, sonder vielmehr dass er a) nicht richtig fahren konnte, b) seine Technik nicht richtig im Auge hatte, und c) in der selbstverschuldet brennslichen Situation nicht schnell genug Bremsen konnte – unter anderem weil ihm ne Hinterradbremse fehlte. Ist meine Meinung!

    3. Die Pressemitteilung ist einseitig und suggestiv geschrieben, und vermittelt ein falsches Bild wenn man sich drauf einlässt, und nicht hinterfragt, keine Frage! Aber müssen wir auf dem Niveau diskutieren? IMHO nicht.

    Soweit dazu. Was die gerissenen Ketten (ca. 10-15 stk.) angeht (@Hans), die haben sich über 15 Jahre sportlichen Radfahrens angesammelt, und zweimal zu ’ner heftigen Verletzung bei mir geführt. Ich bin kein „ziemliches Tier“, aber ich hab nen harten Antritt (Und großen Schiss vor gerissenen Ketten!!!).

    Ich sitz hier übrigens nicht mit ’ner Faust im Gesicht, und ein Troll bin ich auch nicht. Ich hör‘ mir gern andere (eure) Sichtweisen zu dem Thema an. Auch wenns leider meist sehr Emotional wird, und man ne Menge mentale Filterarbeit leisten muss.

  32. Sorry, aber wenn das Vorderrad rausfällt, hilft eine Bremse am Hinterrad überhaupt gar nichts mehr. Da bremst man zunächst mal mit der Gabel und dann mit dem Gesicht – bremsen am Hinterrad verschlimmert die Sache höchstens, das ist einfache Physik. Wer von Euch kontrolliert eigentlich seine Schnellspanner am Vorderrad jedesmal, wenn er losfährt? Es gibt leider sehr viele unlustige Spaßvögel auf der Welt – ich habe daher Schnellspanner am VR bei meinen Stadträdern abgeschafft.

    An dieser Stelle bin ich vermutlich auch mal auf der Mittelinsel gefahren. Ist allerdings auch nicht ungefährlich und ich würde das nicht mehr tun. Generell ist die Friedrichstraße südlich der Linden nix zum radfahren.

    Ansonsten hol ich schonmal Bier und Chips 😉

  33. Na gut, jetzt kann ich mich auch nicht mehr beherrschen und muss meinen Senf dazu geben:

    Wer sagt eigentlich, dass der Typ überhaupt bremsen wollte? Richtig: der Bullenbericht. Und denen passt so eine Geschichte natürlich gut ins Konzept. Das Opfer hat seine Version angesichts seiner Verletzungen vermutlich noch nicht zu Protokoll geben können. Insofern scheint es mir nicht unwahrscheinlich, dass er einfach über die Mittelinsel an den Autos vorbei wollte und dann eben die Sache mit dem Vorderrad dazwischen kam. Das hätte dann wirklich absolut nichts mit Fixie oder nicht zu tun.

    @AF: Du machst hier immer so Andeutungen, dass bei Bahnrädern das Vorderrad leichter rausspringt. Kannst du das mal ausführen? Haben die andere Ausfallenden?

    @Abwrackprämie: kannst du mir auch ein Bier mitbringen?

  34. Also ich finde neben hohen Geschwindigkeiten Beschleunigungen als das geilste am Fahren. Und dazu gehören auch negative Beschleunigungen, allerdings solche, die ich kontrollieren kann. Dazu nehm ich ne Bremse, besser sogar zwei.

    Fertig is.

    PS: Von wessem Rad sich ein Vorderrad löst – der hat definitiv ne Schraube locker. … Sind mir zu viele Styler mit zwei linken Pfoten am Schrauben da draußen.

  35. Ja, wir haben auch ständig Kunden denen das Vorderrad bei Ihrem Bahnrad rausfällt. Mir ist letzte Woche sogar mein Hinterrad rausgefallen.

    Wirklich aüßerst gefährlich diese Bahnräder….

  36. Solange keiner runterfällt 😉

  37. @Kenji: Jaaaa sischa sischa 😉 Grade eure Kunden können ja besonders schlecht schrauben 😀

  38. 37 Kommentare allein zu diesem Fixiethema!

    Ich gebe zu, die Emotionalität des Sachverhalts bislang unterschätzt zu haben und suche noch nach sozialpsychologischen Erklärungen.

    Hauptsache, es bleibt rücksichts- und respektvoll; auf der Straße und verbal. 😉

    Wer macht jetzt die Nummer 39?
    Gruß an alle – ob mit oder ohne Bremse!

  39. beim thema fixie kochen die emotionen hier hoch.
    aber ich bin mir sicher, wenn man das mal gemeinsam am tisch bei nem lecker bier diskutieren würde, hätten sich alle wieder ganz lieb 😉
    denn dann würde man sich vermutlich wieder auf das wesentliche besinnen: dem radfahren, egal mit was für einem 🙂
    in diesem sinne: prost!

  40. Gute Idee – wir machen alle ne nette gemeinsame Ausfahrt (irgendne schöne Strecke durch die City mit viel Grünbeilage), unterhalten uns beim Radeln über das hitzige Thema (der Fahrtwind kühlt ja ganz gut und praktische Beispiele können auch direkt geliefert werden) und gehen danach ins Golgatha ein Bier trinken.

    Wer macht mit?

  41. … letzte Woche hat ’ne Freundin von mir ihr Auto zerlegt, weil ein Radfahrer ein Auto weiter und vor diesem bei Rot über die Kreuzung gegurkt ist – Auffahrunfall. Wäre natürlich nicht passiert, wenn es keine Ampeln gäbe, dann hätte keiner Recht 😉

    Aber eigentlich wollte ich mal hier in die Runde werfen, wie man korrekt mit so genannten StVZO-konformen Rücktritträdern bremmst? Ich musste mit so einem Leihschrott gerade fünf Tage durch die Gegend gurken – grauenvoll ist kein Ausdruck. Wenn man bremsen muss, stehen die Pedalen nie in der optimalen Stellung. Wenn man das Rad ohne zu treten rollen lässt, muss man die Beine irgendwie verkrampft in einer Stellung halten, sonst bremst man. Wenn man aufsteigen muss, sieht es so aus wie es eben bei Torkelradfahrern aussieht – irgendwie ungesund, weil auch hier die Pedalen nie in der richtigen Stellung sind.

    Ich bin für ein Herstellungs- und Verkaufsverbot von Rücktrittbremsen. Und das wirklich ehrlich, weil vermutlich gerade ältere Radfahrer – denen man permanent einredet, dass die Dinger „sicherer“ seien, sie aber möglicherweise gerade deshalb in merkwürdige Unfälle verwickelt sind. Zum Beispiel scheinbar häufiger unter rechtsabbiegenden Lkw landen, weil sie in der Schrecksekunde in der das Lkw-Hinterrad immer näher kommt, nicht richtig reagierten können.

    Bei der Fixie-EM … äh … Kurier-EM hatte ich übrigens mit ein paar Fixie-Fahrern gesprochen, die mich nicht kannten. Die sahen irgendwie sehr jung aus und erzählten mir brav von ihren Knieproblemen – muss man eben alles selbst ausprobieren 😉

  42. BTW: mir fiel grad auf, dass der Grund für diese Diskussion bisher noch garnicht genannt wurde. Was FÜR Bremsen spricht ist ja wohl klar, aber was spricht eigentlich GEGEN eine zweite Bremse am Bahnrad? Style? Am BMX isses offensichtlich – für Lenkerdrehtricks sind alleine schon die Hebel einfach im Weg, aber am Bahnrad? Gewicht? sind immerhin knapp 200g die man sparen kann… isses das Wert?

  43. @benno zusätzlich dazu sehe ich aber auch viele Vorderbremsen als Problem. Ohne Zahlen zu kennen würde ich mal behaupten, dass viele Unfälle auch dadurch entstehen, dass man bei einer Gefahrenbremsung über den Lenker gehoben wird. Ob es dafür eine technische Lösung gibt, weiss ich allerdings nicht.

  44. @berlinradler … um noch mal auf den Leihschrott zurückzukommen: man erzählt ja den Ahnungslosen auch, dass Räder mit Tiefeinstieg sicherer seien. Tatsächlich heißt das in den meisten Fällen Citybike.

    Genau diese Citybikes sind die unsichersten Fahrräder die ich überhaupt kenne: das Tretlager scheint eine geringere Bodenfreiheit zu haben, als die der Trekking- oder Reiseräder. Die Gefahr vom Aufsetzen selbst bei geringer Kurvenneigung durfte ich in den letzten Tagen bei einer Mitfahrerin erleben. Die Gabeln stehen gerader, so dass die Räder nicht stabil von alleine geradeaus fahren – schon gar nicht beim Einhändig fahren, da flattert das ganze Rad. Stichwort korrekt die Fahrtrichtung beim Abbiegen anzeigen …

    Und dann wäre da noch der Rahmen der meist verbreiteten Tiefeinsteiger: Durch das nur eine und offensichtlich ungeignete Rohr, verwindet sich der Rahmen, so dass ich bei Tempo 40 bergab sicherheitshalber versucht habe zu bremsen. Die Rücktrittbremse ratterte dabei (die Dinger scheinen nicht mal gleichmäßig zu bremsen – Shimano Nexus), während die (trotzdem zwei) V-Brake Felgenbremsen ja ohnehin nicht richtig dosierbar sind. Das sind die – zusammen mit der zu steilen Gabel – die die Überschläge in Mode gebracht haben. Trotz Dämpfer oder vielleicht gerade deshalb, haben die sich bei mir irgendwie verklemmt, so dass ich die Bremsen nach der Bergabfahrt erst mal wieder von der Felge abkriegen musste.

    Warum hat die Fahrradindustrie und der -handel offensichtlich ein Interesse am Verkauf derart ungeeigneter Räder? Und warum ist die Qualität von Leihrädern so um Lichtjahre schlechter als die von Leihautos? Und warum ist der Preis für die Ausleihe von Fahrrädern dann auch noch derart hoch? Für einen Smart zahle ich 20 Euro am Tag, für ein Fahrrad 10 Euro – während letzteres im Einkauf bei Leihrädern allgemein wohl nie mehr als 500 Euro kostet. Und der Smart damit mindestens 20 Mal so viel im Einkauf kostet …?

  45. @benno, warum sind die Kunden nicht bereit Geld für ein Fahrrad auszugeben? Ich denke, hier liegt eine wichtige Ursache für viele Probleme. Freunden, die das Radfahren auch mal ausprobieren wollen, muss ich immer vorsichtig die Größenordnungen beibringen, ab denen sich der Kauf in der Form lohnt, dass man dann auch regelmäßig zu fahren bereit ist.

    Industrieseitig kann ich mir vorstellen, dass viele Konstrukteure in die Kategorie der „Auch-Radler“ fallen, die bei de.rec.fahrrad so beliebt sind 😉 Neben vielem Schrott, den es wohl in jeder Branche gibt, finde ich aber, dass es durchaus auch gute Räder gibt.

    Mit Fahrradtechnik kenne ich mich nicht gut aus, finde aber Deine Ausführungen – auch die in einem anderen Beitrag zum hohen Verschleiß – recht interessant. Ich fahr übrigens ein Rad, das Du an anderer Stelle mal als ausgesprochen negativ darstelltest – ein vollgefedertes Alu-Trekkingrad 😉

  46. @berlinradler … das Thema Leihschrott steht jetzt nach diversen Erfahrungen mit Call a Bike und anderen Anbietern bei mir ganz oben auf der Tagesordnung – ich will es lösen …

    Anders als von Dir vermutet, ist es nicht der Kunde – angeblich auch noch zahlungsunwillige – der das Problem ist. Die Zahlen viel – für das Angebot und im Vergleich zum Autoverleih – zu viel.

    Beispiel Call a Bike: Registrierung kostet 5 Euro – hab ich in der Autoverleihbranche noch nie erlebt. Rückgabe Oneway ist beim Fahrradverleih meist nicht möglich, bei Call a Bike ist das Nutzungsgebiet stark eingeschränkt – kostet 10 Euro extra im Stadtgebiet außerhalb des Kerngebietes, außerhalb der Stadtgrenze 25 Euro. Die zum Teil schon neun Jahre alten Call a Bikes (mit so schlimmen Schäden, dass wir bei der letzten Miete zwei Platte, einen Kettenriss sowie quitschende Ketten und Scheibenbremsen hatten – dass der Reifendruck zu gering war, versteht sich von selbst …) kosten 9 Euro pro Tag. Was übrigens schon billiger geworden ist – bei abgeschriebenen Rädern eine Selbstverständlichkeit. Im normalen Leihwagengeschäft werden die Pkw nach ein paar Wochen weiterverkauft, im Fahrradbereich gibts im Regelfall nicht mal Jahresräder.

    Zurück zu meinem Leihschrottanbieter der letzten fünf Tage: der Wert der Fahrräder selbst im Verkauf war nie 500 Euro – die Räder im örtlichen Toom-Markt für 149 Euro sahen besser aus. Mein Leihschrott hatte dagegen auch noch einen Seitenläuferdynamo und ein gelbliches Funzellicht – ich bin nach zehn Jahren das erste Mal wieder 30 Kilometer ohne Licht durch die Nacht gefahren. Es regnete – und bei Regen geht ein durch die StVZO vorgeschriebener Standard-Seitenläuferdynamo nun mal nicht.

    Der Leihschrott-Anbieter nimmt 10 Euro pro Tag, 50 Euro die Woche. Der sitzt in einer Gegend, wo praktisch jeder Rad fährt – in seinem Fall als Pauschalreise. Und zwar in 25 Wochen Pro Jahr – macht also Einnahmen pro Rad von sagenhaften 1.250 Euro pro Jahr! Die Abschreibung für ein Fahrrad beträgt sieben Jahre. Der nimmt also für ein Fahrrad, das eher 149 Euro Investition bedeutet unglaubliche 8.750 Euro ein. Das an den Rädern nix investiert oder repariert wird, versteht sich von selbst – Luftaufpumpen auf den am Reifen vermerkten Wert von 5 Bar musste ich selbst – übrigens an allen 20 Fahrrädern, ich hatte aus Erfahrung meine Ministandpumpe dabei. Bremsen nachstellen – klar, macht der Kunde. Kette schmieren – nö, warum denn. Hatte leider mein Silikonspray wieder ausgepackt.

    Kurz um: die Leute zahlen für Leihräder richtig viel Geld. Nicht nur im Vergleich zum Autoverleih zuviel. Die Gegenleistung dafür ist nicht der Rede wert – hatte ich eigentlich schon von den Sätteln geschrieben, also die die einem immer klar machen sollen, dass Radfahren total anstrengend ist und einem immer der Hintern wehtut? Oder den Mittelständern, mit denen das Fahrrad garantiert umfällt? Oder den „ergonomischen“ Lenkergriffen, die sich garantiert verdrehen und verrutschen? Oder … naja, wir wollen mal nicht ganz so hart sein zur eigenen Branche … war übrigens ein so genannter „Markenhersteller“ … 😉

  47. „Leihschrott“ ist ein gutes Wort und ein interessantes Thema.

    Ich fürchte jedoch: Bevor man irgendwann zu annehmbaren Preis – und sei es der eines Smart von Sixt – in Großstädten ein versichertes Rad mit Endkundenpreisklasse EUR 1500.- + mieten können wird, müsste es zunächst gelingen, das (Teile-)diebstahl-Problem auf das Niveau zu drücken, dass diesbezüglich auch ein Smart von Sixt hat: Annähernd Null also.

    Und der Weg dahin kann aber nicht der der Bahn sein, die ihre Räder mit Spezialteilen, die von x zusätzlichen Kilo gesichert werden und DB-Logos unter Lack boruttisiert, weil das einen Wiederverkauf nahezu unmöglich macht.

    Denn Autovermietungen verkaufen ihre Wagen meines Wissens nach sehr kurzer Zeit weit oberhalb ihres eigenen EK weiter, was nicht gehen würde, wenn ein SixtSmart 800kg schwerer und viel hässlicher wäre als ein Normaler und jedes Teil von Scheibenwischer bis Auspuff und tausend Aufdrucke bis ans Ende seiner Tage laut schreien würden „Ich war mal ein Leihwagen von Sixt“

  48. @benno, ich meinte natürlich den Kauf eines neuen Rades. Hier gibt es nach meiner Erfahrung eine hohe Preisempfindlichkeit.

    Mit Leihrädern habe ich unterschiedliche – wenige – Erfahrungen gemacht, das ist wohl auch abhängig vom Anbieter. Den „hohen“ Preis von 10 Euro pro Tag kann ich mir nur so erklären, dass er nicht als hoch empfunden wird. In Relation zu Leihkraftfahrzeugen hast Du aber Recht, das ist interessant.

    Tja, was kann man tun? Eine Bewertungsseite für Fahrradverleihstationen wäre doch mal was. Gerade in Berlin, wo man die Qual der Wahl hat, könnte das sehr hilfreich sein. In Kleinstädten aber leider eher nicht.

  49. Bremsendiskussion yippie…!!!!
    Und Knieprobleme…

    Dazu kann ich nur sagen, das ich über 10 Jahre „ohne“ Bremse fahre und das auch weiterhin so handhaben werde, das wurde schonmal erwähnt, und ich sehe es genauso… Fixedgear mit Bremse halte ich persönlich, ich spreche von mir, für gefährlicher, da ich „ohne“ Bremse vorrausschauender fahre, ja!
    Und mich nicht in Gefahrensitutaionen begebe, mit Bremse riskiert man so einiges mehr, aber wir wollen ja hier keine Bremsendiskussion anfangen, denn das bringt nichts und jeder denkt anders darüber…

    Knieprobleme habe ich seit 10 Jahren nicht mehr, d.h. seit ich Bahnrad fahre, woran mag das wohl liegen? Vielleicht an einem runderen Tritt? Fahre mit 48-17 auch eine eher lockere Übersetzung… Aber ich sehe ab und zu „fixedgear riders“ mit irrsinnig großen Übersetzungen, sowie z.b. 51-15 und so, das fährt man auf der Bahn aber nicht auf der Strasse, dann muß man sich nicht wundern das die Knie irgendwann futsch sind…

    Barspins und Bahrad hab ich noch nie verstanden, it’s a trackbike not a trickbike, you wanna do tricks get a BMX…

    Kette ist mir in 10 Jahren fixed noch nicht gerissen (knock on wood) aber beim BMX was ich über 10 Jahre gefahren bin (diverse Rennen in den 80ern und frühen 90ern) sind mir diverse Bowdenzüge gerissen. Bremshebel sind mir 2 mal gebrochen, ja die guten Dia Compe MX1 etc und so weiter und so fort…

    Jeden das seine… Natürlich gibt es Leute die sollten keine Bahnräder auf der Strasse fahren, Trends sind wahscheinlich immer gefährlich. Vielleicht sollte diese Leute erstmal überhaupt fahrradfahren lernen, bevor diese jenigen welchen sich ein „fixie“ (so ein schreckliches Wort) zulegen, denn mit so einem schnellen Fahrrad fährt es sich halt anders als mit dem Hercules Kneipencruiser…

    Ist doch schön das Fahrräder wieder so populär sind…

  50. > Fixedgear mit Bremse halte ich persönlich, ich spreche von mir, für gefährlicher,
    > da ich “ohne” Bremse vorrausschauender fahre, ja!

    Ganz dringender Ratschlag: Geh zu Fuß. Wirklich.

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