„Notorisches Schwarzfahren endet jedes Jahr für Hunderte Berliner in einer Gefängniszelle. So sitzt derzeit fast jeder dritte Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee nur deshalb ein, weil er immer wieder öffentliche Verkehrsmittel ohne Fahrschein benutzte und auch die daraufhin von Gerichten verhängten Geldstrafen nicht bezahlen konnte oder wollte.“ Das schreibt der Tagespiegel heute und zitiert JVA- Leiter Udo Plessow: „Mindestens 155 unserer 480 Gefangenen wurden wegen Schwarzfahrens zu Ersatzfreiheitsstrafen verurteilt“. So werden Schwarzfahrer beispielsweise zu 150,- Euro Geldstrafe verurteilt, ersatzweise 15 Tage Haft zu einem Tagessatz von 10,- Euro, weil viele der Verurteilten Sozialhilfeempfänger sind. Ein Haftplatz in Berlin kostet mehr als 80 Euro am Tag. Wenn der Staat jedem der Verurteilten ein solides Fahrrad mit geringem Weiterverkaufswert schenken würde statt ihn zwei Wochen einzusperren, käme er deutlich günstiger weg.
Tagesspiegel: Jeder Dritte in Plötzensee sitzt wegen Schwarzfahrens
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Kommentare
- 54 Kommentare zu "Stirbt die Kettenschaltung aus?"
- Christoph Irrgang: Noch eine Info zur Kette. Nach meiner Erfahrung auf Langstrecken ist die Kette das schwächste Glied am Rad. Fahre nun…
- Christoph Irrgang: SRAM P5 Erfahrung nach ein paar Jahren Nutzung im Stadtrad und Reiserad, wie angekündigt: Habe Eingangsübersetzung 42/22 Z am Reiserad…
- siggi: Christoph Irrgang schreibt: Montag, 21.12.2015 um 22:39 möchte noch einmal nachlegen: meine T3 ist sehr viel leichter als SAM S7…
- Peter Viehrig: @fab Eine Dreigang ist notwendigerweise immer ein schlechter Kompromiß. Praktisch immer sind die Übersetzungssprünge zu groß, während gleichzeitig die Übersetzungsbreite…
- fab: @christoph vielleicht interessant: http://fahrradzukunft.de/17/wirkungsgradmessungen-an-nabenschaltungen-2/ was du schreibst ist interessant - dreigangschaltungen habe ich deshalb schlecht in erinnerung, weil jedes rad,…
- 2 Kommentare zu "Respect Cyclists – Fahrraddemo für sichere Radwege in ganz Berlin!"
- 3 Kommentare zu "Links abbiegen am Lützowplatz"
- mike: …und wer Ängste hat (auch irrationale) nimmt nicht radelnd am Berliner Straßenverkehr teil.
- mike: Spiegel? „…hinten machen die Anderen…"
- Thomas Bensler: "wahnwitzige 4-spurige Straße", "lebensmüde sein zu müssen um mit dem Fahrrad abzubiegen" ... immer dieses Nichtschwimmer-Geschwätz über die Gefährlichkeit des…
- 5 Kommentare zu "Corona-Epidemie – Fahrradwirtschaft zu den Leitlinien der Bundesregierung"
- : Super Webseite … werde hier auch in Zukunft zurückgreifen ;-) DANKE !!!! Liebe Grüße Mia
- Ebikes: Jetzt in Corona Zeiten fahren viel mehr Menschen mit dem Fahrrad oder Ebike zur Arbeit was auch Vorteile hat.
- Markus: Im Nachgang kann man erkennen, dass die Strategie nur auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen nicht sehr krisenfest ist. Denn diese…
- Oliver Hattwig: Da wurde mal die richtige Entscheidung getroffen. Denn genau so ist es auch eingetroffen. Die Leute haben das Fahrrad als…
- Rebecka: Ich denke, es ist ausgezeichnet. Man muss die Maßnahmen auf jeden Fall respektieren und so lange wie möglich zu Hause…
Das ist natürlich ein sehr weitreichendes Thema, ich nehme auch an, dass der Ansatz eines verschenkten Fahrrads nicht ganz ernst gemeint ist. Andernfalls würden viele extra schwarzfahren, um ein Fahrrad zu erhalten. Auch denke ich, dass die Neigung notorischer Schwarzfahrer zum Radfahren nicht sehr hoch ist. Funktionsfähige Fahrräder gibt es schon für sehr wenig Geld, oder man klaut gleich eins.
Sinnvoller einsetzen könnte man das Knastgeld aber natürlich. Gerade Jugendliche haben ja als Vorbild eher Auto- als Radfahrer. Das Auto ist besonders cool, Radfahrer sind hingegen Ökospinner und Loser, die sich kein Auto leisten können. Man kann durchaus mit Kampagnen a la „be berlin“ an diesem Bild arbeiten. Man könnte mal frecherweise den schwabbelnden Autositzpotato dem winterfesten coolen Radfahrer entgegenstellen.
Ich glaube man kann da gar nichts machen. Es zeigt eigentlich eher die Machtlosigkeit „des Systems“ auf. Wenn jemand statt 150 Euro zu zahlen für zwei Wochen in den Knast geht, sich dort möglicherweise noch über Gratisverpflegung freut und sonst auch nichts im Leben verpaßt weil er eh keinen Job hat und kein Geld um irgendwas anderes zu machen… Mit zunehmenender Spaltung der Gesellschaft in Arme und Reiche und weiteres Absacken der eh schon finanzfernen Schichten wird es immer mehr Fälle geben wie in dem Tagesspiegel-Artikel beschrieben. In Berlin scheinen es vornehmlich die Schwarzfahrer zu sein. Andernorts vermutlich kleinere Diebstähle. Der Verkehrs(mittel)aspekt spielt meines Erachtens hier keine Rolle, also kann man mit Fahrrädern dieses Problem auch nicht lösen.
liebe freunde, jeder Hafttag kostet den steuerzahler ca. 90,- €, pro inhaftierten. nicht nur das diese Menschen in letzter Zeit immer häufiger zu längeren strafen verurteilt werden, dem steuerzahler sehr viel geld kosten, belegen sie auch die haftplätze in den berliner strafvollzugsanstalten, welche eigentlich für echte und teilweise sehr gefährliche verbrecher genutzt werden könnten. bei ca. 6500 haftplätzen in berliner haftanstalten können wir davon ausgehen das mindesten 800 bis 1000 haftplätze jedes jahr von schwarzfahrern blockiert werden. selbst wenn es nur laufend 500 wären, was viel zu niedrig gerechnet wäre, kostet es den steuerzahler und das land berlin ca. 16,5 millionen euro, die wir für die unterstützung von kinder und jugendarbeit einsetzen könnten, damit wir diesen helfen und vor krimineller entwicklung schützen. eines zum schluss. die öffentlichen verkehrsmittel fahren auch schon mal völlig leer, was macht es da wenn einige kostenlos mitfahren ? wer 2.30 euro nicht für einen fahrschein zahlt, weil meistens kein geld, wie soll der eine strafe von vielen hundert oder tausend euro zahlen ?