Stralau vom Stralau-Blog hat einen Motorradfahrer umgefahren. Der Unfall kam so zustande: „Was man sich merken sollte: Die alte Radfahrerregel, daß die Straße sicherer als Fahrradwege ist, hat sich mal wieder bewahrheitet. Und ich bin auch nur auf dem (an dieser Stelle verpflichtenden und trotzdem kreuzgefährlichen) Radweg gefahren, weil ich heute schon zweimal von Autos angehupt wurde, an Stellen, wo es nicht einmal einen Grund in Form eines benutzungspflichtigen Radweges dafür gegeben hätte.
Der Klassiker: So fuhr ich denn auf dem Fahrradweg auf die Kreuzung zu, er auch, er wollte rechts abbiegen und schien zu warten. Wie sich dann herausstellte allerdings nicht auf mich, sondern auf die Fußgänger, die da auch noch über die Straße gingen. Und so hatte ich zwar Vorfahrt, er fuhr aber genau in dem Moment an, als ich ihn fast erreicht hatte und mit ca. 35 km/h ungebremst in ihn reinbretterte.“
Zum Glück ist beiden nichts passiert. Stralaus Fahrradunfall bringt mich auf die Frage, wie man mit hupenden Autofahrern umgehen soll. Mir passiert es fast täglich, dass ich einen nicht benutzungspflichtigen Radweg meide und deshalb von autofahrenden Besserwissern angehupt werde. Besonders schlimm fnde ich solche Autofahrer, die Hupen und äußerst knappes Überholen miteinander kombinieren. Wie geht ihr mit diesen Situationen um? Ignorieren? Flache Hand nach unten im Sinne von „Reg dich ab!“ oder zeigt jemand gar den Mittelfinger?
Stralau-Blog: Motorradfahrer dieser Stadt
flache hand – die gehört mit schwung aufs blechdach.
liebe autofahrer, wenns von oben scheppert – ihr habt mich dann vielleicht gerade noch nicht umgefahren.
Schwierige Sache das, immer wieder. Ich fahre taeglich von Postdam nach Koepenick und erlebe da auch immer wieder diese Dinge. Mit der Zeit wird man ruhiger und regt sich nicht mehr darueber auf …
Gleichzeitig faehrt man aber auch immer umsichtiger und defensiver (was nicht heissen soll, dann man herumschleicht, so dass einen Fussgaenger ueberholen koennten). Aber immer auf alles Moegliche und Unmoegliche gefasst sein hilft ungemein. Dazu gehoert eben volle Konzentration auf den Verkehr und zum Beispiel nicht mit Kopfhoerer und lauter Musik mit 40 Sachen ueber eine rote Ampel brettern. Auch sowas sieht man immer wieder.
Hin und wieder spreche ich die Huper an der naechsten Ampel an, dabei darf man ruhig hoeflich bleiben. Die meisten haben gar keine Ahnung von der rechtlichen Situation bezogen auf Radwege. Fuer die meisten bedeutet rote Farbe gleich „da muessen alle Radfahrer drauf fahren“.
Wie gesagt, man lernt damit umzugehen …
Knappes Überholen ist doof. Dagegen hilft aber, in der Spurmitte zu fahren.
Hupen ist zwar nervig, heißt aber, daß man gesehen wurde und keine Gefahr mehr droht. Ignorieren halte ich hier für am besten. Das ist aber schwer — wie ich gestern wieder gemerkt habe, ist man auf dem Rad etwas aggressiver (wg. des Adrenalins im Stoffwechsel) — ich bin sonst ein ganz ruhiger Tüp. Man muß sich dann ein bißchen zusammenreißen.
Also ich zeige Fälle von absichtlichem zu knappen Überholen aus Gründen der „Erziehung“ einfach an.
Auch wenn das Verfahren meist eingestellt wird, bekommt der jeweilige Autofahrer zumindist einen Anhörungsbogen des Staatsanwaltes und wird dadurch gezwungen, sich mit der Situation auseinanderzusetzen.
Allemal ist das besser als jegliche agressive Handlung (zu der ich auch ein klopfen aufs Dach zählen würde)
irgendwann dachte auch ich mir: „hm, stinkefinger kanns doch nicht sein…“, seitdem werfe ich immer eine kusshand zu.
das ist jetzt auch nicht ironisch gemeint, dass mache ich wirklich so.
naja, am donnerstag bin ich angehupt worden, weil ich den (nicht benutzungspflichtigen) radweg nicht benutzt habe. dann hat der fahrer des wagens versucht, trotz nicht ausreichendem sicherheitsabstand zu überholen, was dazu führte, dass er meinen fuß mit seinem kotflügel berührte, und ich so unfreiwillig aus dem pedal ausklickte. gut, an hupen und wütendes gebrülle habe ich mich gewöhnt – aber wenn ich angefahren werde, hört für mich der spaß auf. dementsprechend habe ich ihm dann doch den mittelfinger gezeigt und sachen gesagt, die ich hier nicht wiederholen möchte.
als die nebenfahrbahn frei war, gings dann plötzlich doch mit genügend abstand. allerdings auch mit deutlich zu hoher geschwindigkeit und auch nur noch über eine rote ampel… wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann leute, die sich darüber aufregen, wenn andere leute etwas falsch machen, ohne sich selber auch nur einen deut besser zu verhalten… insofern war mein erster gedanke: „na dann schauen wir doch an der nächsten ampel mal, was härter ist, dein rücklicht oder mein bügelschloss.“ aber ich habs dann gelassen. im nachhinein hätte ich mich nur geärgert, mich zu sowas hinreissen gelassen zu haben.
Mittelfinger!
Neulich wurde meine Freundin auf dem Rad von einem Taxifahrer angehupt, anschliessend kam es zu einem Wortgefecht und dann versuchte der Taxifahrer sie abzudrängen!!! Ich bin dann mit meinem Rad dazwischen, um noch zu hören wie der türkischstämmige Taxifahrer rief: „Fick Dich Du Scheiss-Fotze“ und „Du Scheiss-Rassistin“.
Die Beleidigung als Rassistin hatte sie besonders getroffen – schliesslich ist sie Kasachin, weshalb sie dann dem Taxifahrer auf Türkisch freundlich erklären konnte, warum er sich selbst f** soll. Wobei ich nur raten kann, dass sie das gesagt hat.
Ich wollte dann einfach weiterfahren, aber meine Freundin war so aufgebracht, dass wir Anzeige erstatten mussten. Leider hatte sie sich das falsche Kennzeichen gemerkt.
Ich selber zeige einmal den Mittelfinger und dann vergesse ich so etwas, hilft nicht sich aufzuregen.
Wie man mit den Leuten umgeht, die einen knapp überholen, hupen und als Verkehrserzieherfuzzies auftreten, ist eigentlich ganz einfach: Bequem von zuhause eine Anzeige wegen Verkehrsgefährdung stellen. Kann man in sehr vielen Städten online machen. Um wirksam zu sein, braucht man allerdings einen Zeugen.
…und man sollte den Fahrer identifizieren können. (Zusatz zum Vorposting von Oli)
die freiheit des autofahrers macht aggressiv oder die erde ist ein gebildeter stren mit sehr viel wasserspuelung erich kaestner
Wenn mich ein 4-rädriger Verkehrsteilnehmer zu arg nervt und ich ihn an der nächsten Ampel sowieso wieder einhole,mach ich am liebsten die hintere rechte Tür seines Stinkmobils auf.Es gibt n höflich/bissigen Kommentar und ich fahr weiter.Die meißten müssen dann aussteigen und die Tür wieder richtig schliessen.Das gibt den Leuten Zeit zum nachdenken.
Ist allerdings schon öfter vorgekommen das besonders aufgebrachte Typen hinterher kommen.Dann heißt es schnell sein.
Halte es trotzdem für ne gute Alternative zum Stinkefinger oder aufs Dach hämmern.
Anzeigen halt ich eher für Sinnlos , bzw. kontraproduktiv , da die Typen sich dann in ihrer Meinung , das alle Radler scheiße sind und nix auf der Strase zu suchen haben,nur bestärkt fühlen.
Vor 14 Tagen habe ich auf der Blankenfelder Chaussee (B96a) einen heftigen Streit entfacht. Durch das pfeilschnelle, äußerst knappe Überholen und Hupen hat der Autofahrer mir ein kräftigen Schreck eingejagt. Wegen eines Staus im Ort Blankenfelde habe ich ihn 500 Meter später eingeholt. Es folgte das komplette Programm: gegenseitiges Anschreien usw. Der Autofahrer zeigte sich als ausgesprochen lernresistent, ich glaube, er war auch danach der Meinung, voll im Recht gehandelt zu haben. Der nächstfolgende Autofahrer hatte nichts gesehen, was aber auch hinkommt.
Später bin ich auf dem Mauerweg zurück in die Stadt gefahren, möglichst weitab vom Autoverkehr. Die Auseinandersetzung mit dem Autofahrer hat mir nicht nur den Tag verhagelt sondern auch noch den nächsten. Möglicherweise werde ich zukünftig in einer vergleichbaren Situation defensiver reagieren.
sieht so aus, als obs noch ne weile bei contra bleiben wird. naja die hand rutscht mir im schnitt ein bis zwei mal im monat aus (und aufs blechdach). das mit der tür hat was – sollte man sich merken. aber wenn ich zu den deppen blickkontakt bekomme, reicht oft ein luftkuss. nicht von der hand gepustet (die bleibt am lenker), aber deutlich sichtbar in richtung stinkerfahrer – bei damen ist die reaktion bisweilen sogar recht amüsant. lediglich in neukölln wollte mich dafür ein 3er-bmw-pilot „urban-machen“ (die verschäfte variante von „isch mach disch vivantes.“). man kanns eben niemandem recht machen.
Sowas ist mir vor ein paar Wochen auch passiert. Wurde ausgebremst und habe etwas zu spät reagiert, da ich nicht so ohne weiteres überholen konnte. Schon sind drei Schränke rausgesprungen, haben mich umringt und verbal ausgeteilt, Durch meine Deeskalationsstrategie gings dann nach 5 min weiter. Angefasst haben sie mich dann doch nicht. Zeugen, die alles gesehen haben müssten, haben sich auf meine Nachfrage wortlos oder mit „nichts gesehen“ schnell verkrümelt.
Wenn mal jemand hupt winke ich ihm in der Regel lachend zu. Das verwirrt genug.
Wenn jemand anfängt mich übler aus einem Auto heraus zu beschimpfen kann das im dichten Stadtverkehr ’nen Seitenspiegel kosten. Gegen scharfe Schläge von oben drauf sind die nicht sonderlich robust.
Ich werde eigentlich nur auf Busspuren neben Radwegen angehupt, von – na klar – Taxifahrern. Anfangs hab ich mich noch drüber aufregt, mitlerweile zeige ich nur auf das Schild, wo Taxis und Fahrräder frei draufsteht.
..Seitenspiegel bei Mercedes E-Klasse kostet 1900 Euro Reparatur.
Wow, ich habe zwar gerade erst meinen Führerschein gemacht, bin seit ich 4 war auf dem Rad unterwegs und hatte auch Fahrrad-Verkehrserziehung in der Schule, habe aber hier gerade das erste Mal von nicht benutzungspflichtigen Radwegen gehört. Da besteht offensichtlich Aufklärungsbedarf.
Davon abgesehen habe ich aber auch in der Fahrschule gelernt, daß man auch auf Fußgänger und Fahrradfahrer Rücksicht nehmen muß, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten, da sie mangels Knautschzone die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind. Von daher sind die hupenden, nah überholenden Fahrer eh im Unrecht.
Meine häufigste Erfahrung mit „verkehrserziehenden Autofahrern“ ist in Einbahnstraßen, die von Fahrrädern in beide Richtungen befahren werden dürfen. Da bin ich als entgegenkommender Radfahrer so oft genötigt worden, daß ich schon Autos angehalten habe um den Fahrern die Verkehrsschilder zu erklären.
Da ich selbst auch ab und zu mit dem Auto fahre kommt alles, was ich auf dem Fahrrad erleide wieder zum Autoverkehr zurück. Vor allem im Berufsverkehr wenn es alle eilig haben ist es mir eine Freude gemütlich durch den Ort zu gondeln, auf jeden Radfahrer Rücksicht zu nehmen, für Fußgänger anzuhalten und wenn eine rote Ampel auf Grün umspringt verbreite ich auch keine Hektik. Da kann man es ruhig angehen, schließlich fahren wir ja kein Rennen.
Gerade hier in Essen, wo die Menschen besonders borniert sind, gibt es keinen Ausflug mit Fahrrad ohne Hupen. Auch als ich die Landstraße entlang gefahren bin ohne Radweg, hätte ich fast im Straßengraben gelegen, als ein Autofahrer hinter mir sein Horn bläst. :((((
Also ich fahre Auto und es ist tatsächlich auf einiges Straßen auch für den Autofahrer ein echtes Risiko wie sich einige Radfahrer benehmen. Es gibt Fahhradwege. Gut ausgebaut – direkt neben der Straße – aber nein! Viel lustiger, wenn man seine Haut riskiert und damit auch mich. Denn als Autofahrer bin ich auf jeden FALL Schuld und nicht nur das. Ich muss mich auch den Rest meines Lebens damit dann auseinander setzen. Warum nicht den Radweg benutzen? Fahrradfahrer hier in Hamburg dürfen einfach alles. Sie dürfen auf der Straße fahren, aber auch die rote Ampel Ignorieren und sie sind einfach ÜBERALL! Es ist denen scheiss egal. Wird ja auch nicht weiter geahndet. Ist doch logisch, dass einem da mal die Hutschnur hochgeht.
@Cajun, Du würdest jemanden umfahren, nur weil er einen sog. „Radweg“ nicht benutzt? Warum erwartest Du dafür Mitleid? Einfach so fahren, dass niemand gefährdet wird – warum ist das für Dich so abwegig, dass Du selbst nicht darauf kommst?
Was Du als „logisch“ empfindest und freundlich als „Hutschnur hochgehen“ bezeichnest, ist in meinen Augen Gewaltkriminalität. Nämlich absichtliche Gefährdung anderer.
Dass Du nicht mal die Verkehrsregeln kennst – immerhin gehst Du von einer generellen Benutzungspflicht sogenannter „Radwege“ aus – wundert nach so einem Beitrag wohl auch niemanden.
„Es gibt Fahhradwege. Gut ausgebaut – direkt neben der Straße – […] hier in Hamburg“
das scheint mir nun völlig abwegig. du wolltest wahrscheinlich sagen
“ es gibt schmale holperpisten auf bürgersteigen, die ohne jede sinnvolle führung oder markierung ausfahrten überqueren und lebensgefährlich über kreuzungen mit riesigen abbiegeradien für kfz geführt werden. und da sollt ihr drauf, denn ihr seid im weg, wenn ich mit 80 km/h entspannt durch die stadt gleiten will.“
so ist das in hh.
Bei solchen Situationen sollte man einfach nett winken und wenn möglich an der nächsten Ampel den/die Herrn/Dame einfach aufklären. Das wirkt oft schon Wunder! Und das sage ich als Pendler, der in Nürnberg das ganze Jahr auf dem Drahtesel zur Arbeit unterwegs ist.
Mich hat es am Anfang, als ich mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren bin, bei Laubfall mal mächtig hingelegt. Seitdem nehme ich das Hupen in Kauf und sehe es gelassen. Wer hupt, der kann mich nicht übersehen!
Außerdem sind Autofahrer nicht in der Lage, den gegenwärtigen Zustand von einem Radweg festzustellen. Ohne Ampeln, Schilder, Straßenmarkierungen, Tachometer, Außenspiegel etc. würden alle Autofahrer merken wie blind sie im Grund genommen sind.
Als Radfahrer entscheide ich immer noch selbst ob der „benutzungspflichtige“ Radweg befahrbar ist oder nicht. Ansonsten nehme ich auch gerne mal so ein paar Besserwisser auf eine Radtour mit und dann sollen sie mal zeigen wie es besser geht, wenn Eis, Schnee und Laub auf dem Weg liegt und die Straße daneben frei ist!