Viel zu häufig erlebe ich Auto- und Lastwagenfahrer, die mit forschem Schwung und ohne Schulterblick nach rechts abbiegen. Ihrer ganzen Fahrweise merkt man an, dass solche Fahrer überhaupt nicht mit Radfahrern oder Fußgängern rechnen, die den Abbiegeweg kreuzen könnten.
Diesen toten Winkel im Kopf der Autofahrer will eine Kampagne in Kopenhagen bekämpfen. An markanten Stellen in der Stadt sind rote Punkte auf die Straße geklebt, die auf den toten Winkel hinweisen.
Da Unfälle im Zusammenhang mit dem toten Winkel besonders häufig von großen Lastkraftwagen verursacht werden, wird in Dänemark auch die Forderung lauter, LKWs ab einer gewissen Größe in den Innenstädten zu verbieten.
Copenhagenize: Various Things
Artikel auf dänisch zur Tote-Winkel-Aktion
Photo: Copenhagenize
Saublöde Idee das mit den roten Punkten. Das sorgt doch automatisch zu einer Konditionierung auf diesen Hinweis. Was setzt sich damit fest? Natürlich die Folgerung: „wo keine Punkte sind, kann ja wohl auch kein Radfahrer sein.“
Und was das LKW-Verbot angeht: Ansich keine dumme Idee, die Stinker aus der Stadt zu jagen – aber das loest nicht das Problem des toten Winkels. Der hat andere Ursachen.
Und woran merkt der Lkw-Fahrer dann, daß er ohne zu gucken über den roten Punkt gefahren ist?
Das Problem ist übrigens weder, daß Radfahrer nicht auf ihren Vorrang verzichten, noch, daß Lkw-Fahrer nicht gucken. Das Problem ist, daß auf die sonst übliche Sequentialisierung des Verkehrs (erst einordnen, dann abbiegen) verzichtet wird und die verschiedenen Fahrtrichtungen nicht logisch, sondern vollkommen willkürlich auf der Straße angeordnet werden.
schaut euch mal diese Präventionaktion von Round Table Deutschland an.
Unseres erachtens nach, ist es mind. genauso sinvoll Kinder auf den Toten Winkel zu schulen wie LKWs.
Wir denken, dass mind. 100.000 geschulte Kinder in 2008 ein guter Anfang sind und dadurch sicher Unfälle vermieden werden können.
sorry: die Webseite erscheint ja gar nicht: hier der Link
http://www.toter-winkel.de