Es macht gewiss keinen Spaß, auf einer stark befahrenen Bundesstraße außerhalb der Ortschaft mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Schwerlastverkehr, der mit Tempo Hundert vorbeirast, Autos, die in viel zu geringem Abstand überholen, das Radfahren auf Bundesstraßen gleicht nur zu häufig einem Überlebenstraining. Deshalb sind Radwege an Bundesstraßen sinnvoll und notwendig. Im Straßenbaubericht 2006 der Bundesregierung liest man nun, dass Ende 2005 die Länge der Radwege an Bundesstraßen insgesamt 16.900 Kilometer betrug. Im Jahr 2005 sind 380 km neue Radwege hinzu gekommen. Bei einer Gesamtlänge aller Bundesstraßen von 40.183 km haben nun exakt 41,23 Prozent aller Bundesstraßen einen Radweg. Die Zunahme gegenüber 2004 beträgt ein knappes Prozent. Es ist also noch sehr viel zu tun in den nächsten Jahren.
Leider ist den Zahlen nicht zu entnehmen, wieviel Radwegkilometer davon innerörtlich sind.
Straßenbaubericht 2006 der Bundesregierung (siehe Seite 43) (pdf)
Foto „Schilder“, Copyright by Heiko Blümlein
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- SuSanne: Auf der VeloBerlin konnte man ihn schon bewundern. Da stand er auch eingespeicht fast unscheinbar neben dem SON-Stand. Angesprochen darauf,…
- jan Ungerer: Vermutlich wird das irgendwann im nächsten Jahr sein.
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Radwege machen nur dann Sinn, wenn ich bei Kreuzungen zu Umwegen gezwungen werde und der Radweg direkt an der Straße entlang gebaut ist.
Ansonsten besteht die Gefahr, übersehen zu werden.
Maddin, da muss ich Dir widersprechen. Laut Wikipedia sind Bundesstraßen Fernstraßen, die dem weiträumigen Fernverkehr dienen. Die Bundestraße 1 beispielsweise führt von der holländischen Grenze bei Aachen bis zur polnischen Grenze bei Küstrin-Kietz. An vielen Stellen wird die in der Regel Maut-freie Bundesstraße als Ersatz für eine Maut-pflichtige Autobahn genutzt. Autos und der Schwerverkehr dürfen außerhalb geschlossener Ortschaften 100 km/h fahren. Die Zahl der außerörtlichen Kreuzungen ist nicht sehr groß. Ohne die konkreten Bedingungen an einer Bundesstraße zu kennen ist es deshalb nahezu überall sinnvoll, Radwege neben Bundesstraßen zu bauen.
Erstmal muss ich mich selbst berichtigen:
„Radwege machen nur dann Sinn, wenn ich bei Kreuzungen _nicht_ zu Umwegen gezwungen werde…“
Bei wirklich langen Strecken finde ich geteerte(!) Wege neben der Straße auch gut. Wenn diese dann geräumt und nicht von Wurzeln zerstört sind bin ich zufrieden. Oft ist der Zustand allerdings jämmerlich. Meistens ist auch nur eine Seite mit dem Weg ausgestattet. Die Kollision findet dann nicht nur mit Fußgängern statt, sondern auch mit entgegenkommenden Fahrradfahrern.
In Frankreich fahre ich teilweise auf route national(?), ist teilweise wie auf der Autobahn 🙂 Der Belag ist aber super….
….und irgendwie würd ich sogar an kreuzungen umwege dafür in kauf nehmen, dass ich nicht kilmoterlang von irgendwelchen LKWs, autotypen etc. knapp überholt werd……
Bei uns in Sachsen gibt es kaum Radwege an Bundesstraßen. Wenn, dann nehmen die jeden Hügel mit, während die Straße steigungsarm auf Dämmen und Einschnitten verläuft. An den Kreuzungen muss man zittern, ob abbiegende Autofahrer einen sehen. Prolls werfen auf der Fahrt zur Disse Flaschen auf die Wege. So macht das Fahren keinen Spaß! Wenn sie Radwege bauen, dann stellen sie auch die blauen Schilder auf, so dass einem die Straße verboten wird. Alles nicht so toll.
Lieber wäre es mir, wenn man Alternativrouten abseits der Bundesstraßen beschildern und aphaltieren könnte. dazu gehören auch kleinere neu anzulegende Lückenschlüsse, damit die Umwege in Grenzen bleiben.
Zitat:
„Schwerlastverkehr, der mit Tempo Hundert vorbeirast, Autos, die in viel zu geringem Abstand überholen, das Radfahren auf Bundesstraßen gleicht nur zu häufig einem Überlebenstraining.“
Wenn ich mir in der Umgebung von Berlin teilweise die Radwege an Bundesstrassen ansehe, kommt mir das doch eher wie ein Überlebenstraining vor, linkseitig, übelste Holperpisten, oft sehr schmal, usw und dann auch noch benutzungspflichtig. Da bin ich wesentlich fertiger, wenn ich dort fahre, als auf der Fahrbahn selbst, auch wenn das durchaus nicht immer sehr angenehm ist.
Mit dem Fahrrad auf Bundesstraßen zu fahren ist häufig unangenehm und das Sicherheitsgefühl nicht besonders groß. Viele Radwege sind auch keine große Hilfe, da sie „landschaftlich reizvolleren Routen“ folgen (Umwege). Fahrradwege sind meist schmal und berücksichtigen nicht, die stark unterschiedlichen Geschwindigkeiten verschiedener Radfahrer. Auch mit Anhänger oder Dreirad wird es schwierig.
Hier in Brandenburg wurden einige Alleen zu Radwegen umfunktioniert (nachdem das Abholzen für viel Kritik gesorgt hatte), und daneben neue Bundesstraßen angelegt. Diese manchmal sogar drei- bis vierspurige Straßen sind natürlich kein besonders schöner Anblick.
Ich bin der Meinung, Bundes- und Landstraßen sind für alle da! Egal, ob Auto, LKW, Motorrad, Traktor oder Radfahrer (könnten ja auch Pferde- fuhrwerke sein). Die Benutzer sollten Rücksicht auf einander nehmen. Dies gilt natürlich besonders für die schnelleren Verkehrsteilnehmer.
Autofahrer werden sich wieder daran gewöhnen müssen, das es nicht selbstverständlich ist, mit Tempo 100 oder mehr unterwegs zu sein.
Übrigens, ich mag Autos. Kann mir grad` keins leisten…
Ich denke, auf Straßen mit durchgehendem Seitenstreifen (idR haben Bundesstraßen sowas) ist der Betrieb von muskelkraftbetriebenen Fahrzeugen (Fahrrädern) verboten, es sei denn, man ist Mitglied in einem Radverein und nutzt die Straße zu Übungszwecken, wobei besondere Schutzmaßnahmen zu treffen sind (z.Bsp. Schlußfahrzeug mit besonderer Kennzeichnung). Alle anderen haben den Asphalt rechts vom Seitenstreifen zu nutzen, soweit vorhanden. Wo der fehlt –> no way für Radfahrer. Ich finde das gut, denn Radfahrer können auf einer Bundesstraße außerorts echt ein Problem sein: 1.) große Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Auto und Rad (kein Mensch fährt ständig 40, weil hinter der nächste Kurve ein Radfahrer herumeiern könnte und Vollbremsungen führen nicht selten zu Auffahrunfällen, für die der Radfahrer natürlich wieder mal gar nichts kann) 2.) schlecht zu erkennende schmale Silhouette(?) des Radfahrers, der auch noch im Unterschied zum Motorrad fast immer ohne Licht rumeiert). Ich meine, Radfahrer haben auf Bundesstraßen nichts zu suchen. Wer als Radfahrer unbedingt dort entlang muss, sollte den Bus nehmen. Jeder radfahrer sollte sich selbst den Gefallen tun und sich den Gefahren auf diesen Straßen nicht aussetzen, schließlich ist er auch derjenigen, der bei einem Zusammenstoß die Konsequenzen am eigenen Leib zu ertragen hat.
Micha
micha schrieb:
„Ich denke, auf Straßen mit durchgehendem Seitenstreifen (idR haben Bundesstraßen sowas) ist der Betrieb von muskelkraftbetriebenen Fahrzeugen (Fahrrädern) verboten“
Das, was Du dir da denkst, deckt sich nicht mit der deutschen StVO.
„Alle anderen haben den Asphalt rechts vom Seitenstreifen zu nutzen, soweit vorhanden. Wo der fehlt –> no way für Radfahrer.“
Das ist falsch. Radfahrer haben, wie alle anderen Fahrzeugführer auch, mit ihrem Fahrzeug grundsätzlich die Fahrbahn zu benutzen. (Siehe StVO §2 (1))
„Ich finde das gut, denn Radfahrer können auf einer Bundesstraße außerorts echt ein Problem sein:
1.) große Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Auto und Rad (kein Mensch fährt ständig 40, weil hinter der nächste Kurve ein Radfahrer herumeiern könnte“
Auch für Autofahrer gilt StVO §3 (1).
„Ich meine, Radfahrer haben auf Bundesstraßen nichts zu suchen.“
Zum Glück ist und bleibt das Deine unmaßgebliche Privatmeinung. Auch Bundesstraßen sind für alle Verkehrsteilnehmer da.
„Wer als Radfahrer unbedingt dort entlang muss, sollte den Bus nehmen.“
Nein, er sollte das Rad nehmen, sonst wäre er ja kein Radfahrer mehr.
„Jeder radfahrer sollte sich selbst den Gefallen tun und sich den Gefahren auf diesen Straßen nicht aussetzen, schließlich ist er auch derjenigen, der bei einem Zusammenstoß die Konsequenzen am eigenen Leib zu ertragen hat.“
Die ohnehin geringen Gefahren im Längsverkehr gehen in den meisten Fällen nicht vom Radfahrer aus. Daher richte Deine Empfehlung doch bitte gegen den Verursacher der Gefahr. Ansonsten könnte dieser Satz aus dem Mund eines Autofahrers auch als Drohung verstanden werden.
… muß mich korrigieren: m hat recht.
§3 und §18 StVO regeln, dass auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen (wohl Zeichen 330 bzw. 331) nur Fahrzeuge mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von mindestens 60 km/h fahren dürfen. Das sind idR. ausschließlich motorisierte Fahrzeuge.
Daraus ergibt sich, dass Bundesstraßen immer nur dann für Radfahrer verboten sind, wenn sie als Kraftfahrstraße (blaues Auto-Symbol) ausgewiesen sind.
Auch rechts vom Seitenstreifen fahren ist nicht erlaubt. Wenn Radfahren auf der Bundesstraße erlaubt ist, dann rechts auf dem rechten Fahrtstreifen.
Im Übrigen finde ich es bestürzend, dass meine Aussage als Drohung verstanden werden könnte. Mein Satz “Jeder Radfahrer sollte sich selbst den Gefallen tun und sich den Gefahren auf diesen Straßen nicht aussetzen, schließlich ist er auch derjenigen, der bei einem Zusammenstoß die Konsequenzen am eigenen Leib zu ertragen hat.” war genau so gemeint, wie ich ihn geschrieben habe. Kommt es zu einem Zusammenstoß zwischen PKW und Radfahrer, endet das gerade auf Bundestraßen oft für den Radfahrer mit schwersten Verletzungen, schlimmstenfalls mit dem Tod, während der Autofahrer durch den PKW besser geschützt ist. Das ist einfach so, mein Satz war auf gar keinen Fall eine offene Jagdankündigung.
Ich finde es trotzdem nicht in Ordnung, dass Radfahrer sich einfach darauf verlassen, dass alle anderen Verkehrsteilnehmer schon auf sie Rücksicht nehmen werden. Ich finde, es gehört auch zum berühmten §1 „Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“, dass Radfahrer sich nicht selbst zur Gefahrenquelle für alle anderen machen, wenn es unnötig und/oder mit vertretbarem Aufwand vermeidbar ist.
Jetzt besser?
Micha
micha schrieb:
„Jetzt besser?“
Nein, Du hast immer noch nicht erkannt, bei wem die Gefahrenquelle liegt und schiebst dem Leidtragenden eines möglichen Verkehrsunfalls auf Grund Deiner Absurden Interpretation des §1 auch noch die Schuld an dessen Folgen zu. Damit zementierst Du das Recht des Stärkeren und das hat im Straßenverkehr nichts zu suchen.
Den Vergleich zur miniberockten Dame nachts allein im Park deute ich jetzt mal nur an.
Doch, ICH habe die Gefahrenquelle erkannt. Und die liegt bei beiden Seiten. Du forderst vehement die Rücksichtnahme des Autofahrers auf den Radfahrer. Aber wo ist hier das „gegenseitige“? Es geht hier nicht darum, wer der „Stärkere“ ist, es geht darum, dass auch Autofahrer nur Menschen sind, die Fehler machen oder unachtsam sein können. Jeder hat Angst davor, als Autofahrer in so einen Unfall verwickelt zu werden. Es gibt aber Radfahrer, die interessiert das überhaupt nicht. Die trudeln halt mit 10 km/h auf einer Bundesstraße in Schlangenlinien ohne Beleuchtung oder reflektierende Kleidung herum, fahren nebeneinander usw. Und das kann nicht sein. Miteinander, nicht gegeneinander, sollte die Devise sein. Und das bedeutet meiner Meinung nach AUCH, dass Radfahrer auf Autofahrer Rücksicht nehmen sollten und Straßen meiden, an denen sie eine potenzielle (erhöhte) Unfallgefahr darstellen. Und das eben auch im eigenen Interesse. Das gilt besonders da, wo hohe Geschwindigkeiten gefahren werden, schlecht beleuchtet ist und wenig Ausweichmöglichkeiten bestehen. Bundesstraßen sind ein klassisches Beispiel dafür.
Dein Vergleich zur miniberockten Dame gehört da meiner Meinung nach überhaupt nicht dazu, da ein Autofahrer kein Krimineller ist.
Micha
Empfehle doch dem angsthabenden Autofahrer seine Geschwindigkeit an die Straßenverhältnisse anzupassen und ohne Gefährdung anderer zu überholen, anstatt schon wieder dem Schwächeren zu unterstellen, er stelle eine Unfallgefahr dar.
Der Rat an die Radfahrer wäre, dort gut sichtbar (also ggf. auch beleuchtet) mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand eine klare Linie zu fahren. Nebeneinander fahren ist übrigens grundsätzlich nicht verboten, sondern nur wenn _dadurch_ der Verkehr behindert wird. Es macht in den meisten Fällen (Ausnahmen: besonders breite Fahrstreifen; überholende Motorradfahrer) keinen Unterschied, ob ein Radfahrer oder zwei nebeneinander überholt werden müssen, es muss ohnehin der linke Fahrstreifen mitbenutzt werden. Es erhöht auch die Sichtbarkeit der Radfahrer.
Ist ein Autofahrer nicht in der Lage zu entscheiden, ob ein gefahrloses Überholen möglich ist, kann man darauf Rücksicht nehmen, indem man, wenn z.B. gerade wegen Gegenverkehr keine Überholmöglichkeit besteht, den Fahrstreifen rechtzeitig dicht macht und dem folgenden Autofahrer somit bei der Entscheidung (Überholen oder nicht?) unterstützt. Hilfreich ist dabei ein Rückspiegel, um den rückwärtigen Verkehr zu beobachten. Weiterhin kann man natürlich an geeigneter Stelle langsamer werden und kurz rechts ran fahren um mehreren überholwilligen Fahrzeugführern das Überholen zu ermöglichen.
Ein generelles Abraten vom Fahren mit langsamen Fahrzeugen (25km/h-Autos, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Fahrräder, Mofas) auf Bundesstraßen ist Quatsch. Diese sind, wie schon gesagt, für alle Verkehrsteilnehmer da. Möchte ein Autofahrer ungestört von langsameren Fahrzeugen eine Straße befahren, sollte er die von Dir erwähnten Autobahnen und Kraftfahrstraßen benutzen.
… wobei 25 km/h Autos, Traktoren und auch Mofas meistens noch schneller sind als Fahrräder und ein Traktorfahrer recht gut gegen Verletzungen durch einen Auffahrunfall geschützt ist. Nun ist aber die Knautschzone bei einem Fahrradfahrer recht klein. Ich will doch nicht mehr sagen, als dass Radfahrer sich selbst fragen sollten, ob es für sie Sinn macht, auf einer Bundesstraße zu fahren. Ich bin selbst als Lehrling viel BS mit dem Rad gefahren. Weil ich musste. Weil der erste Bus früh für mich schon zu spät war. Nach Haus bin ich aber oft Bus gefahren, Obwohl mir das Geld oft knapp war. Meine Überlegungen waren eben: Jetzt ist Berufsverkehr. Wie hoch ist das Unfallrisiko für mich? Ich habe es für mich als zu hoch eingeschätzt. Inzwischen gibt es auf diesen 12 km recht gerader Strecke 2 Kreisverkehre, um den Verkehr zu bremsen, weil es dort viele Unfälle gegeben hat. Bei Überholmanövern, mit Wild usw.
Also nochmal: Meine Meinung: Radfahrer sollten sich des höheren Unfallrisikos auf Bundesstraßen durch die höhere erlaubte Geschwindigkeit bewußt sein und vor der Fahrt abwägen, ob der Zweck der Fahrt dieses Risiko rechtfertigt. Soweit der Aufwand vertretbar ist, sollte man als Radfahrer auf Alternativen ausweichen und Bundesstraßen, wenn möglich, meiden. Und das nicht nur, um Autofahrern nicht im Weg zu sein, sondern um sich selbst zu schützen.
Ich finde Deine „Entscheidungshilfe“, in kritischen Situationen zur Fahrstreifenmitte zu fahren, um den nachfolgenden Verkehr an riskanten Überholmanövern zu hindern, sehr gewagt. Nochmal: Da hinter Dir kommt auch nur ein Mensch, einer der die Situation vielleicht falsch einschätzt, der zu schnell fährt oder abgelenkt ist. Dann wird’s aber heiß für Dich.
Bedenke:Wenn sie Dich tot vom Asphalt kratzen, hat sich der Lack für Dich. Ob Du nun im Recht warst oder nicht (Auch das war keine Drohung, sondern eine Feststellung).
Micha
was in dieser ganze diskusion noch überhaupt nicht berücksichtigt wurde, ist doch, dass wir in einem, rechtsstaat leben. und zwar in einem, in dem nahezu jeder scheiß geregelt ist. demnach gibt es auch für die benutzung von bundesstraßen durch fahrräder klare regeln. ich selbst fahre rennrad und bin dadurch gezwungen bundesstraßen zu benutzen, da es keine alternativen gibt (außer ich will pro 100 km 10 mal stürzen). das ganze geschreie der autofahrer ist also total für die katz, da ich, ob es euch passt oder nicht, schlicht und ergreifend im recht bin, wenn ich eine bundesstraße mit dem fahrrad befahre. 99.99 prozent der autofahrer hingegen die nicht auf die linke spur ausweichen um mich zu überholen sind im unrecht. so einfach ist das.
andi und m, Ihr beide gehört bestimmt mal zu denen, die mit dem Lenker in der Hand vor Petrus stehen und immer noch sagen: „Aber ich hatte RECHT“.
Wie Andi so schön schreibt ist in D alles bis ins letzte genau geregelt. Es gibt aber Abseits der Paragrafen noch den gesunden Menschenverstand. Dieser scheint aber speziell den Leuten zu fehlen die, regelmäßig wenn die Tour de France startet, meinen Sie müssten sich im Kanarienvogelanzug auf ihr Rennrad werfen um auf Bundes- und Landstraßen Jan Ullrich zu spielen. (Die Mehrheit übrigens auf Rädern die nicht der oft beschworenen StVo entsprechen –> die gilt AUCH für Radfahrer)
Ich wohne in einer ländlichen Gegend im Schwarzwald und bin beruflich viel im Auto unterwegs. Jeden Sommer erlebe ich so einige haarige Situationen. Beispiel:
Ich fahre mit gemütlichen 80-90 KMH auf einer Bundestraße mit Kurven und Hügelkuppen, komme aus der Kurve und hab 100-200m vor mir möchtegern Jan Ullrich auf der Straße. Wenn es wenigsten Jan Ullrich wäre dann könnte man ja noch von 40-50KMH ausgehen. Möchtegern Jan Ullrich fährt aber nochmals deutlich langsamer, langsamer noch als Traktor und Mofa. Weiter fährt möchtegern Jan Ullrich meistens nicht rechts sondern schonmal einen guten Meter weg vom Randstreifen. Wenn möchtegern Ullrich noch möchtegern Pantani dabei hat dann fahren die auch prinzipiell nebeneinander. Ich habe also 2 Möglichkeiten, 1. Ich überhole 2. Ich bringe mein Auto in einer Vollbremsung zum Beinahe-Stillstand. In beiden Fällen gefährde ich mich, den Radfahrer und evtl. noch den Gegenverkehr. Warum das ganze? Weil der Radfahrer „ob es euch passt oder nicht, schlicht und ergreifend im recht ist“
Besonders knapp wirds wenn sich je ein Lkw und ein Radfahrer auf jeder Spur begegnen. Dann gehts nur noch mit wildem gehupe und Radfahrern die trotz Ihrem Recht in den Graben springen oder Ihr Renngerät auf dem Grünstreifen zum ATB umfunktionieren. Das habe ich schon mehrmals live erlebt und kann deshalb über die Mentalität von Andi und m nur den Kopf schütteln.
Ich kann absolut nicht verstehen weshalb man, nur weil man im Recht ist, meint sich und andere gefährden zu dürfen. Ich persönlich fahre auch gern Fahrrad aber nur auf den rund 600 Km gut ausgebauten Waldautobahnen die den Schwarzwald durchziehen. Wieso soll ich Verkehrslärm Abgase und das Risiko auf mich nehmen nur um den anderen zu zeigen dass ich das Recht dazu habe, wenn ich ganz entspannt bei gleichem Trainigserfolg durch den Wald fahren kann.
Darum tauscht eure Rennmaschinen gegen ein MTB/ATB/Crossrad ein und fahrt da wo keine Autos und Lkw unterwegs sind. Ist genau das gleiche nur schöner. Ich habe ja schliesslich auch das Recht durch den Rhein zu schwimmen und geh zum schwimmen trotzdem lieber ins Schwimmbad 🙂
http://www.sueddeutsche.de/automobil/artikel/416/164947/
http://www.humaninstitut.at/humaninstitut/download.php?file=Radfahrstudie.pdf
Simon schrieb:
„Darum tauscht eure Rennmaschinen gegen ein MTB/ATB/Crossrad ein und fahrt da wo keine Autos und Lkw unterwegs sind.“
Wenigstens hast du die Intention deines Postings klar und ohne rumzueiern ausgedrückt, danke!
Simon und Micha,
was seid Ihr denn für komische Vögel ?
Zitat: „Ich kann absolut nicht verstehen weshalb man, nur weil man im Recht ist, meint sich und andere gefährden zu dürfen.“
Vielfach geschrieben wurde bereits, das viele Radwege in einem schlechten Zustand sind und somit vollkommen ungeeignet für ein Rennrad. Auch wurde eindeutig festgestellt, das – sofern kein Verbot besteht – eine Bundesstraße auch für Radfahrer da ist.
Leider bekommt jeder Hansel den Führerschein. Einige Landstraßen sind gesäumt mit Holzkreuzen und Erinnerungsstücken von ehemaligen Autofahrern: vielleicht stehen diese ja vor Petrus mit dem Lenkrad und sagen: ich bin auch nur ein Mensch, vielleicht war ich gerade abgelenkt… vielleicht hätte ich meine Fahrweise ja auch an die Gegebenheiten anpassen können und würde somit noch Leben. Vielleicht hätte ich besser den Bus genommen, da ich mit meiner Fahrweise u.U. andere Gefährdet und mich selbst überschätzt habe.
Es braucht keinen Jan Ulrich, ein Triathlet reicht. Besonders schön ist es – wenn man von Zeit zu Zeit – an der Tanke auf einen Fahrer trifft, welcher ganz dicht an einem vorbeigefahren ist. Mit 97 Kg durchtrainierter Masse pi… sich der eine oder andere in die Hose, sobald er nicht mehr sicher im Auto sitzt 😉
Den Beitrag von Simon habe ich auch mal überflogen, er ist schon haaresträubend. Die Motive, die bei Radfahrern angenommen werden, können schwachsinniger nicht sein. In den Tagesspiegelkommentaren findet sich ein Taxifahrer, der meint, Radfahrer fahren nur und ausschließlich aus ökologischen Gründen. Simon meint, Radfahrer fahren, um anderen zu zeigen, dass sie im Recht sind. Solche einfachen Gründe wären ja grenzdebil, meine Gründe sind ganz anderer Art.
Auch finde ich es krass, dass er in Kurven hineinfährt und dies scheinbar so schnell, dass ein überraschend auftauchender Radfahrer ihn zum Notbremsen zwingt. Schließlich muss die Straße ja frei sein, und da nach der Kurve nichts sein kann, muss man seine Geschwindigkeit nicht anpassen.
Das Thema Radwege an Landstraßen ist ein schwieriges, wie ich finde. Wie immer gibt es hier viele Aspekte. An einer vielbefahrenen Landstraße macht das Radfahren auch auf einem Radweg keinen Spaß, schon wegen des Lärms. Oft fehlt auch eine Schutzwand. Bei einem Straßenunfall wäre man einem zur Seite fliegenden Auto schutzlos ausgesetzt. Häufig muss man – an Gemeindegrenzen – von der rechten auf die linke Seite wechseln und umgekehrt. Das sind große, teilweise gefährliche Nachteile. Ich schließe mich aber Kalle an, auf vielbefahrenen Landstraßen fahre ich ungerne. Das ist etwas anderes als die Stadtstraßen, da dort die Geschwindigkeiten wesentlich geringer sind.
Dazu kann ich nur folgendes sagen: Nicht aufm Land wohnen! 😉 Aber Spaß bei Seite.. auf Landstraßen fahren nicht nur Radfahrer ganz legal und berechtigter Weise, sondern auch andere langsame Gefährte. Ich verstehe auch die Aufregung der hier anwesenden Autofahrer nicht. Warum soll denn die Person, die sich (aus welchen Gründen auch immer) dazu entscheidet, Rad zu fahren, Um- und schlechte Wege benutzen? Jetzt antwortet nicht: „Um sich nicht zu gefährden.“ Die Gefahr geht beim Radfahren nämlich nicht von gut gepflasterten Landstraßen aus.
@Linda, dass es legal ist, wird ja nicht bestritten. Nur dass man auf diesem Recht beharrt, ist eben falsch – siehst Du das denn nicht ein? Die Entscheidung, auf der Landstraße mit dem Auto zu fahren, ist ganz normal. Mit dem Rad zu fahren ist eine anormale Spinnerei, die doch nicht sein muss und alle normalen Menschen nur nervt.
Meine Ironie-Tags sind verschwunden 😉 Der Beitrag war ironisch gemeint.
Also wenn es einem darum geht, sich selbst nicht zu gefährden, sollte man doch darauf verzichten eine Bundesstraße mit einem Auto zu befahren, oder
Ich finde es ja toll, wenn jemand Ewigkeiten, nachdem zu einem Thema das letzte Mal was gesagt wurde, unbedingt noch seinen Salm absondern muss.
RADFAHRER gefährden sich selbst, wenn sie auf bundesstraßen und auch auf landstaßen (staatsstraßen) fahren.
ich fahre seit vielen jahren lkw, und ich habe fahrardfahrer übersehen. es passiert einfach. egal wie „gut“ oder „schlecht“ man als fahrer ist, als lkw fahrer kommt es leicht vor, dass man radfahrer übersieht, insbesondere wenn die sonne entsprechend steht, wenn radfahrer schwarz angezogen sind, wenn die straße z.b. durch den wald führt, etc.
radfahrer sollten NICHT AUF DER BUNDESSTRASSE UND AUCH NICHT AUF DER STAATSSTRASSE FAHREN, ganz einfach, weil man als lkw fahrer sie manchmal einfach nicht wahrnimmt, und zwar egal was im gesetz steht. soll mal jeder radfahrer über viele jahre jeden tag 9 std. im lkw sitzen, dann wird er es nachvollziehen können.
Ja, mag sein. Da werde ich mich wohl eines Kommentars zu markus‘ Einlassung enthalten müssen, wie?
(au, wie das in den Fingern juckt…)
Bei so viel Dreistigkeit juckts bei mir auch … aber da hat wohl nur jemand seinen Frust abgelaicht und kommt nie wieder.
Da das Thema ohnehin nun auferstanden ist:
Ich erinnere mich schwach, dass die BAST mal ne Untersuchung gemacht hat, bei der rauskam, dass Rad vs. PKW/LKW Unfälle im Längsverkehr nicht statistisch sinnvoll bewertet werden können, weil die Fallzahlen viel zu gering seien.
Zudem kommen zunehmend die Alleinunfälle der Radfahrer in den Fokus.
Nach meinen Erfahrungen ist das in Bezug auf Bundesstrassen und deren begleitenden Radwege durchaus in Zusammenhang diskutierbar.
Durch die stets einseitige Anlage im Zweirichtungsverkehr ist man häufig genug gezwungen zwangsweise im Linksverkehr zu fahren.
Dann aber befindet man sich bei Dunkelheit genau im Blendbereich des KFZ Abblendlichts.
Der Untergrund ist dabei nicht mehr zu erkennen. Besonders für Ältere / Brillenträger / bei Regen ist das ein relevantes Problem.
Trifft das dann noch zusammen, und ein älterer Brillenträger fährt bei Dunkelheit und Regen im Linksverkehr, kommt das einem kompletten Blindflug gleich, was aber bei dem üblichen Belag dieser Radwege mit Wurzelaufbrüchen, Ästen, Scherbenhaufen, Laub, Schlaglöchern, Matsch, Obst, etc. das Risiko eines Sturzes drastisch erhöht.
Ich jedenfalls fühle mich auch bei Bundesstrassen auf der Fahrbahn definitiv sicherer aufgehoben, als auf den begleitenden Radwegen (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen).
Wo das Ganze mit den Zwangs-Radwegen hinführt, kann man ja an den KFZ Revierkampf-Posts ganz gut erkennen.
Als nächstes kommen dann die Landstrassen dran, schliesslich die Kreisstrassen.
Ich gehöre zu den nicht gerade seltenen Radfahrern, die auch schon mal längere Strecken mit dem Rad statt mit dem Auto fahren. ÖPNV jällt für mich oft flach, weil die Strecken zu stark ausgedünnt wurden und die Zeiten ungünstig sind.
Da konnte ich in den letzten Jahrzehnten eine ganz deutliche Verschlechterung miterleben.
Strecken, die früher in 2 Stunden mit dem Rad stressfrei erreicht werden konnten sind zu echten Strapazen geworden und hinterher tun Handgelenke und Nacken weh.
Will man dann zurückfahren und es ist Dunkel muss man oft auf Schritttempo runter und wieder hochbeschleunigen.
Was kommt am End dabei raus?
Rad ist was für die Kurzstrecken und für alles andere gibts ja as Auto, in dem man sich dann über die Radfahrer aufregen soll.
Der Titel des Artikels sollte also eigentlich korrrigiert werden:
Hife, schon fast auf der Hälfte der Bundsstrassen herrscht Fahr(bahn)verbot!
Ohne Benutzungspflicht wäre das deutlich entspannter.
Wäre mir neu, dass Radfahrer auf Landstraßen massenhaft von der Strasse gekickt werden. Die wenige spektakulären Unfälle, über die 2-3 mal im Jahr berichtet wird, haben immer mit Alkohol am Steuer zu tun. Mag sein, dass es auch noch „normale“ Unfälle gibt, wo jemand „einfach so“ übersehen wird. Besonders häufig scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Zudem umfasst der Begriff Bundesstrasse auch jede Menge Strassen, wo sehr wenig Verkehr ist.
@AlfonsK: Was hält dich davon ab, auf der Fahrbahn zu fahren, auch bei vorhandenem Radweg? Strafe kann es nicht sein, da ausserorts kaum Streifen unterwegs sind. Ab und zu mal ein Huper stört auch wesentlich weniger als die ganzen Störungen durch die schlechten Radwege.
Vielleicht ist das ne Gewohnheitssache, aber vielbefahrene Land- oder eben Bundesstraßen empfinde ich als Horror. Entweder, man fährt so, dass man die sich mit 100 km/h von hinten nähernden Fahrzeuge ausbremst, sobald Gegenverkehr ist. Oder man wird, sobald Gegenverkehr da ist, so extrem überholt, wie ich es in der Stadt selten erlebe. Aber wie gesagt, vielleicht Gewohnheitssache, ich fahr ja eher in der Stadt. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass da nicht wirklich viel passiert.
ich bin ja noch mehr weichei. mich nervt schon das nahüberholen auf schmalen zweispurigen hauptverkehrsstraßen in der stadt.
eklig ist auch die neueste berliner kombi aus parkstreifen rechts, angebotsstreifen für radler (oder busspur mit geparkten kfz), dann platz geraaade eben für zwei kfz nebeneinander, am besten noch mit verblasster ehemaliger spurkennzeichnung aus der zeit vor dem radelstreifen (untere lindenstraße).
dann passt es nämlich genau: links ein pkw, dann ein laster, beide mit 60 km/h und du hast die wahl zwischen lkw-außenspiegel und dooring zone.
mag ja sein, dass es gar nicht so viele unfälle im längsverkehr gibt, spaß macht das so nur begrenzt. die lösung ist eigentlich nur ein echter radstreifen, am besten mit bordstein getrennt und ohne parkerei. oder echtes tempo dreißig und mischverkehr. bei mischverkehr mit 60 km/h überholen kfz die radfahrer auch ohne streifchen zweispurig, so weit kann man sich gar nicht „die spur nehmen“ und wenn doch wird erst recht gedrängelt.
besonders in der rush our und ab 22.00, wenn in den problemkiezen die verkehrsgestörten ausgang haben.
Fahre ein- bis zweimal die Strecke Hamburg-Berlin und wieder zurück per Rad – manchmal in zwei Tagen, überwiegend (eine Richtung, hin und zurück habe ich es noch nicht versucht) in einem Tag.
Entlang der B5 ist durchaus gut zu fahren (bis Nauen, danach Kraftverkehrsstraße – war bis vor ca. 15 Jahren noch nicht für Radfahrer gesperrt 😉 ).
Die in den letzten 10 Jahren neu gebauten Radwege sind jedoch praktisch ausschließlich nicht zumutbar und mit Geschwindigkeiten von +30 km/h nicht benutzbar:
– zu schmal,
– meist kombinierte Rad-/Fuß-Gegenrichtungswege,
– enden im Nichts (wirklich im Grün),
– die Führungen in auch innerörtlichen Kreuzungsbereichen sind so schlecht wie die ganz überwiegende Zahl aller Führungen von Radwegen über Fahrbahnen.
Diesen Eindruck habe ich auch vion der ganz überwiegenden Zahl aller weiteren Radwege entlang von Bundesstraßen.
Man kann – knapp formuliert – feststellen: noch nicht mal der Bund hält sich an seine eigenen Vorgaben.
Entweder man wagt sich also auf die Fahrbahn oder man sucht sich alternative Strecken, die weniger frequentiert sind. Meine Lösung zumindest auf langen Strecken wie von Hamburg nach Karlsruhe – da lihnt sich das.
Es ist schon erschreckend wenn ein Berufs-LKW-Fahrer noch nicht bemerkt hat, dass er einen toten Winkel an seinem LKW hat.
Genau in diesem Winkel befinden sich dann die Radfahrer wo er sie alle gern haben möchte – auf dem Radweg.
Da braucht man sich über die vielen tödlichen Rechtsabbiegeunfälle nicht zu wundern.
Auch meine Überlandrouten werden mehr und mehr mit Radwegen verseucht.
Besonders im bergigen Gelände ist das lebensgefährlich wenn man dann an Gefällstrecken auf beidseitig benutzungspflichtige Rad/Fusswege geschickt wird.