Reifen mit Grip bei Eis und Schnee

KabelbinderWer ein Fahrrad bei Schnee und Eis fahren will und keine Spikes besitzt, ist häufig aufgeschmissen. BikePortland.org hat nun eine superbillige Do-It-Yourself-Lösung für drei Euro vorgestellt, die schnell und effektiv ist. Allerdings funktioniert diese Lösung nicht bei Fahrrädern mit Felgenbremse hinten!

Was brauchst Du?
– Fahrrad mit Naben- oder Scheibenbremse hinten
– 20+ Kabelbinder etwa 15 Zentimeter lang für 3,- Euro
– einen großen Nagelclip

Wie gehst Du vor?

  1. Nur das Hinterrad (natürlich ohne Felgenbremse) wird mit Kabelbindern ausgerüstet.
  2. Leg einen Kabelbinder zwischen zwei Speichen um die Felge, ziehe den Binder mittelstark an, fixiere ihn so, dass das Verbindungsstück exakt auf der Felge liegt und schneide den überstehenden Rest des Kabelbinders mit einem Nagelclip ab.
  3. Dann teste, ob sich das Rad frei drehen lässt und nirgends am Rahmen scheuert. Mach einen kurzen Fahrtest.
  4. Geh nun Stück für Stück vor und rüste das Hinterrad mit weiteren Kabelbindern aus. Der zweite Kabelbinder kommt exakt an die gegenüberliegende Position des ersten.
  5. Arbeite Dich so um das ganze Rad. Trimme das Rad, indem Du weitere Kabelbinder anbringst.
  6. Beim Fahren auf Schnee und Eis gilt: gebremst wird nur hinten!

via: BikePortland.org
Photo: Todd Boulanger

11 thoughts on “Reifen mit Grip bei Eis und Schnee

Comments-Feed
  1. was mach ich wenn ich normale bremsen links und rechts am rad hab ? bitte um rückantwort

  2. Hallo Kevin,
    wenn du wirklich viel bei Eis und Schnee unterwegs bist empfehle ich dir einen Spikesreifen zu kaufen. Die gibts von z.B. Schwalbe oder Nokian. Ansonsten reicht vielleicht einfach ein Reifen mit dickem Profil.
    Grüße
    Jan von der Radspannerei

  3. Als Kids haben wir damals Wäscheleine um den Reifen gewickelt, die dicke mit PVC und Stahl innen. Geht leider auch nur wenn man keine Felgenbremse hat.

  4. Erfahrungsgemäss ist bei Eis das Vorderrad das problematischere. Wenn ich nur einen Mantel Spikes hätte, beispielsweise, käme der nach vorn. Schönes Beispiel trotzdem, teuer durch Grips ersetzen ist immer gut. Macht man nämlich dann doch eher als den gedanklichen Spikes Mantel, den man doch nicht kauft, und dann – zack – ist viel früher als erwartet der Winter da.

    Wetter bei -10C die letzten Tage viel besser gewesen, harschiger Schnee hielt gut oder es war frei, hatte wenig Eis. Matsch-Tau-Wetter heute richtig blöde. Autos werfen Dreckfontänen.

  5. Hat jemand mal das Folgende probiert: einen abgelegten ollen Mantel mit Kleber bestreichen und dann Sand drauf? Müsste doch auch funktionieren. Decks von Segelbooten werden auf diese Weise rutschfest gemacht.

  6. Hat jemand die Kabelbindervariante mal ausprobiert?

  7. So. Heute habe ich es probiert und bin erstmal restlos begeistert 😀 (bin allerdings noch nie mit spikes gefahren und habe so nur den Vergleich zu meinen normalen Semislicks)

    Ich habe aus meinen 1.25″ Reifen, die normalerweise 6.5 Bar haben Luft bis auf ca. 3 bar abgelassen, dann vorne und hinten je zehn 140mm Kabelbinder handfest angezogen. (die Verschlüsse nicht an Reifen sondern an der Felge, da durch Gabel und Hinterbau die Verschlüsse sonst nicht durchgepasst hätten beim fahren). Dann wieder ungefähr auf 4.5 Bar aufgepumpt.

    Das Ergebnis ist gut fahrbahr auf allen heute vorhandenen Untergründen: Schnee auf vereistem Schnee, Schnee auf Asphalt, Neuschnee auf Karst, Schneematsch und auch auf freuier, gesalzener Straße. Wegrutschen/Durchdrehen ist um gefühlte 85% reduziert 😀

    Fazit: Empfehlenswert

  8. Nachtrag: Dank Scheibenbremsen, gibts bei mir keine Konflikte zwischen Bremsen und Kabelbindern 😀

  9. Auch Spikereifen kann ich sehr empfehlen, selbst fies vereiste Steigungen gehen problemlos. Wo ich mich weiterhin etwas unsicher fühle, sind Spurrillen. M.E. wird man da immer noch gern mal mitgezogen, bin auf den wirklich harten Untergründen aber immer recht langsam gefahren.

  10. UPDATE: Musste heute nochmal Luft aus den Reifen lassen und die Binder straffen, da sie gestern nach den Fahrten gegen die Speichennippel gerutscht waren.

    Bei den heutigen Schneeverhältnissen (kompakter, kalter Matsch auf den Nebenstraßen), bin ich seitlich wieder deutlich stärker weggerrutscht. Durchdrehen ist weiterhin eliminiert.
    Wenn es weiter verschneit bleibt werde ich mit mehr Bindern experimentiern. Evtl. auch mit einer in einem anderen Blog zusätzlich empfohlenen Wäscheleine mit Stahlkern als Spirale gewickelt.
    (von feingliedrigen Ketten wird dort aus Rücksicht auf die Felgen abgeraten)

  11. UPDATE 2:

    Ich habe zwischenzeitlich festgestellt, dass Kabelbinder nicht gleich Kabelbinder ist:

    Von den zuerst angebrachten der Marke „EBG“ haben sich die ersten vereinzelt nach ca. 1 Woche bzw. ca. 70km verabschiedet. Die meisten davon sind jetzt noch dran.
    Als die ersten abfielen und ich keinen Ersatz dabei hatte, habe ich mir unterwegs neue 300mm Binder der Marke „REV“ geholt, um die Lücken zu füllen.

    Und siehe da: Die „REV“ machen es keine 500 Meter! Hätte nicht gedacht, dass es da solche Unterschiede beim Material gibt.

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