Wir waren doch etwas enttäuscht. Es war ganz anders als die vollmundigen Erklärungen der MessemacherInnen in Köln uns glauben machen wollten. Natürlich können wir unseren Eindruck nicht empirisch belegen, aber es war ganz schön wenig los auf der Messe. Weder viele Aussteller, noch viele FachbesucherInnen bei den ersten beiden Messetagen in Köln.
Wenig Neues gibt es also zu berichten:
Da wäre zum einen der weltgrößte Hersteller von Falträdern Dahon.
Mit einem 28"Treckingrad aus Tange Prestige Rohr zum Auseinandernehmen haben sie jetzt drei hochwertige Stahlrahmen im Programm: Ein Rennrad, ein MTB und eben . Ein Traum von einem Rad- aber auch nicht eben billig. Bilder gibts leider noch nicht- aber vielleicht steht das Rad ja bald in unserem Laden?
Außerdem Neuigkeiten für FreundInnen der Nabenschaltung.
SRAM holt zum Gegenschlag aus: Eine 9-Gang Getriebenabe soll Shimanos 8-Gang paroli bieten.
Wir haben sie auf der Messe angefasst und probegefahren.
Erster Eindruck: damit kann man Bankscheiben einwerfen. Die Getriebeeinheit wirkt solider als bei Shimano, ist aber echt ein klopper. Das neuartige Zugsystem anstelle der alten Schaltbox muss sich in der Praxis noch bewähren, es sieht etwas windig aus. Die neuen Schalter scheinen stabiler als die alten SRAM Modelle. Vorerst kommt die 9-Gang nur mit Rücktritt- nächstes Jahr dann auch mit Freilauf auf den Markt.
Das wars eigentlich auch schon wieder.
Tja, wir als alte Stahlrahmenfreaks sind da überhaupt nicht auf unsere Kosten gekommen.
Singlespeed-Fahrräder, wie sie inzwischen alle haben die etwas hip sein wollen, also leichte Rennräder mit nur einem Gang, waren in Köln nicht existent- eigentlich ein Skandal.
Wie verbohrt müssen Shimano und co sein, um tausende Fixed-Gear Fahrräder in allen Großstadten der westlichen Welt zu ignorieren?
Statt dessen Elektroräder in Hülle und Füll. Ich habs mir ja nicht so genau angeschaut, aber vollgefederte, batteriebeladene, kabelwuchernde Ungetüme sind für mich einfach keine Fahrräder mehr. Tut mir leid.
Fahrräder vor dem Messegelände abstellen verboten.
Stattdessen Hinweisschilder für Fahrradkäfige um die Ecke.
Diese beiden Hinweise, gefunden im Eingangsbereich der Messe, sind für mich symptomatisch für die diesjährigen MessemacherInnen. Das Fahrrad als Alltagsvehikel haben sie bestimmt noch nicht für sich entdekt.
Für fahrradfahrende Familien ist vielleicht noch die Initiative „Elterntaxi“ interessant, die auf der IFMA vorgestellt wurde.
Mit diesem Projekt soll das Tandem als Verkehrsmittel in der Stadt für Eltern und Kinder gefördert werden.
Der Hintergrund hierfür ist, dass die Phase des noch nicht ganz „verkehrssicheren“ Kindes für viele Fahrrad fahrende Familien ein Mobilitätsproblem darstellt. Mit dem Familientandem soll diese Lücke gefüllt werden. Gerade die morgendliche Fahrt durch den dichten Verkehr ist mit dem Familientandem sicherer und schneller. Die Kinder sind optimal unter Aufsicht der Eltern, lernen spielerisch Verkehrsregeln und den Schulweg kennen. Initiator und Hauptsponsor der Aktion ist das Kölner Unternehmen Zwei plus Zwei und wird unterstützt vom VCD, ADFC Köln, VSF und ABUS.
In Zusammenarbeit mit Grundschulen werden Familien kostenlose speziell ausgestattete Eltern/Kind-Tandems zur Verfügung gestellt.
Interessierte Grundschulen können sich unter http://www.elterntaxi.com bewerben.
Wer sich für weitere Infos und Tipps rund um das Fahrrad fahren von Kindern bzw. Mobilität von Kindern und Familien interessiert, findet bei uns unter
kinderfahrradladen.de/kinderfahrrad_blog
vieles mehr.