Bild: Rummelsburger Ufer, TR4
Neben dem häufigen Verzicht auf Hochbordradwege, dem Aufzeichnen von Fahrradspuren auf der Fahrbahn und der Abschaffung von Benutzungspflichten in einigen Fällen waren die Fahrradrouten ein zentraler Bestandteil der Fahrrad-Verkehrspolitik des rot-roten Senats in Berlin. Diese Routen verbinden Berliner Bezirke miteinander, sind relativ gut ausgeschildert und unter anderem in der Radfahrerkarte von Openstreetmap verzeichnet.
Leider fehlt aber jede Mindestdefinition von Qualitätskritieren. Auf den Routen kann man sich nicht auf festen Bodenbelag, Beleuchtung oder gar Winterdienst verlassen. Häufig führen sie über Wege, die eher für Fußgänger gedacht sind oder durch verkehrsberuhigte Zonen, in denen Schrittgeschwindigkeit angesagt ist.
Und – wie im Bild zu sehen – kann sich der Radfahrer nicht auf durchgängige Befahrbarkeit verlassen. Radfahrer werden aufgefordert, abzusteigen – was an der Stelle wegen der Enge und der Fußgänger zwar angemessen erscheint, sich in seiner Auswirkung aber von einem Fahrverbot für Radfahrer nicht unterscheidet. Für eine bevorzugte Radverkehrsroute ein schlechter Standard, und ein Zeichen dafür, dass solche Routen zwar einmalig eingerichtet, dann aber nie wieder ernsthaft gewartet werden. Wenn man auf einer Fahrradroute wegen einer Baustelle das Radfahren verbietet, könnte man vom „großen Bruder“ Autoverkehr lernen – Umleitungen sind dort eine Selbstverständlichkeit.
Übrigens – hat man sein Rad brav geschoben (oder auch nicht) und kommt nun in der Straße „Alt Stralau“ an, wartet schon das nächste Fahrverbot.