Die Gefahren des Radfahrens auf dem Schulweg

Wolfgang Atzler von der Unfallkasse Berlin wird in einem Tagesspiegel-Bericht über die Risiken des Schulweges zitiert. Er sieht eine Ursache für Unfälle darin, dass Eltern ihre Kinder bereits mit 8 oder 9 Jahren mit dem Fahrrad zur Schule schicken. Die Koordinationsfähigkeit sei „oft noch nicht so weit ausgebildet, dass die Kinder wirklich sicher im Verkehr agieren können“. Da Unfallverletzungen meist den Kopfbereich betreffen, könnte Atzler sich eine Helmpflicht für Kinder vorstellen. Die Rechtsabbiegerproblematik nennt er immerhin.

Leider bleibt der Artikel reichlich unkonkret – so fehlen greifbare Zahlen leider völlig, auch auf der Webseite der Unfallkasse Berlin sind keine Schulweg-Unfallzahlen zu finden.

Berlinradlers Meinung dazu: Unfallfolgenvermeidung (Helmpflicht) statt Unfallvermeidung – das ist zwar die allgemeine Denkweise, gerade gegenüber Kindern auf dem Schulweg allerdings reichlich unfair. Eine städtische Infrastruktur kann eben nicht nur auch erwachsene Autofahrer ausgerichtet werden, und wenn doch, darf man sich über Unfälle eben nicht wundern. Statt auf Helmpflicht zu pochen oder gar das Radfahren zu meiden, kann nur eine auf alle Verkehrsarten ausgerichtete Infrastruktur und eine echte Verkehrsausbildung, die neben STVO-Kenntnissen eben auch reale Gefahrenkenntnisse vermittel, Abhilfe schaffen.