Was ist der ärgste Feind des Radfahrers? Das ist die nächste Ampel, die exakt dann auf „rot“ springt, wenn man sich ihr nähert. Die rote Ampel zerstört den Fluss, den „flow“, mit dem man entspannt dahingleiten kann.
Mit dem Fietsflo beginnt in diesen Tagen ein neuer Versuch, Radfahrern allzeit eine grün aufleuchtende Ampel zur Verfügung zu stellen. Es ist bei weitem nicht das erste Experiment, das Radfahren eine Art grüne Welle bringen soll. Viele dieser Versuche setzen auf Smartphones und spezielle Apps, die mit Lichtzeichenanlagen kommunizieren.
Fietsflo aus den Niederlanden hat einen anderen Ansatz. Radfahrer werden von Fietsflo durch Radar erkannt und es wird dadurch auch die Geschwindigkeit des Radfahrers ermittelt. Das Radar gibt die Infos an ein Verkehrsleitsystem weiter, das versucht, die Ampel auf grün zu schalten, wenn sich der Radfahrer nähert.
Wenn ein grünes Ampellicht nicht möglich ist, dann wird das dem Radfahrer vermittelt. Neben der Fahrbahn stehen zwei Meter große Infosäulen, die je nach Verkehrsfluss vier Symbole zeigen: ein Hase bedeutet, dass man schneller fahren soll, ein erhobener Daumen zeigt an, dass die aktuelle Geschwindigkeit genau richtig ist, eine Schildkröte heißt, dass man seine Geschwindigkeit reduzieren soll und eine liegende Kuh bedeutet schließlich, dass man sich auf einen Stop an der nächsten roten Ampel einstellen kann.
Am 19. April wird die erste Ampel, die mit Fietsflo geregelt wird, offiziell in Utrecht eingeweiht. Später folgen Ampelanlagen in Antwerpen und Eindhoven.
So sehr ich das Radeln liebe, so sehr nerven mich die eben beschriebene Situation. Du hast da vollkommen recht, es stört den „Flow“. Ich kenne keine Handlung oder Aktivität, wo ich den Flow dermaßen schätze und genieße. In diesem so oft erwähnten „Tunnel“, in dem an sich befindet, wenn man seinen Takt beim Fahren gefunden hat. Je öfters man aus dem Takt gebracht wird, desto schwieriger kann man Topleistungen erreichen. Ich weiss nicht, wie das bei euch so ist, aber mich nervt das stark. Und die sogenannte Fietsflo Ampel klingt ja richtig vielversprechend. Hat mich richtig gefreut so eine Neuigkeit zu lesen, Tag gerettet! Meine Liebe zum Fahrrad geht sogar so weit, dass ich schon seit Jahren jeden Tag (egal ob kalt oder heiß, egal ob Regen oder Sonne) mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre. Nein, ich bin kein Fahrradkurrier. 😀 Und seit kurzem habe ich ein Fahrrad als Dienstrad geleast. Bei Bike Leasing von mein-dienstrad.de kann man sich mal das Konzept anschauen. Habe auch erstmal begonnen mit dem Leasingrechner zu spielen und gucken, ob sich das finanziell für mich lohnt. Wie auch immer, bleiben wir gespannt, ob das klappt mit der innovativen Ampel. Bis dahin alles Gute. Fröhliches Radeln!
Gutes Projekt.
Es ist m.E. längst überfällig, dass die systemischen Schwächen der Radverkehrsseparation zumindest schon mal ansatzweise durch solche Maßnahmen ein wenig kompensiert werden.
Das (ökologische) Scheitern der NL-Radverkehrspolitik im Hinblich auf die Reduktion von Autoverkehr führt hoffentlich nach und nach zur Einsicht, dass umweltgerechte Verkehrspolitik im Hinblick auf einen shift ‚weg vom Auto‘ unter anderem zweierlei zu leisten hat: signifikante Verschlechterung der Reisezeit des schädlichen MIV und signifikante Beschleunigung des Umweltverbundes.
Aber wie so oft mögen die Tücken im Detail liegen: wird die Maßnahme auf MIV relevanten Strecken eingesetzt. oder nur da, wo es dem Autoverkehr nicht schadet (geringe DTV, keine Hauptroute)?
Wird die Kapazität und Reisezeit real (nicht gefühlt) für den Radverkehr verbessert und für den MIV verschlechtert, oder ist es nur nen PR-Placebo für die Hochglanzbroschüren der Niederländischen Radwegbau ÖPP’s, und damit Radfahrende sich ‚wahrgenommen fühlen‘, obwohl sie im Endeffekt nach wie vor benachteiligt werden?
Hier findet sich übrigens ein Video von der Stelle:
https://www.youtube.com/watch?v=-7x6HgZLpTw
Ich bin Elektroingenieur und als solcher allen komplexen technischen Lösungen (Radar!) gegenüber sehr skeptisch. Aus meinem Beruf weiss ich, daß solche Hightech-Produkte vor allem dem Hersteller dienen, der sich damit eine goldene Nase verdient. Und natürlich sind solche Dinge auch dauernd kaputt und erfordern Wartung und Updates.
Es gibt andere Lösungen, die einfacher und preiswerter sind und nicht mal elektrischen Strom benötigen (und zugegebenermaßen nicht immer und überall passen): Ampeln durch Rechtsvorlinks oder andere Vorfahrtsregeln ersetzen, Vorfahrtsstraßen, Kreisverkehr, Shared Space etc.
[…] Fietsberaad: FLO verbetert doorstroming met vier procent Rad-Spannerei Blog: Radfahren mit Flo […]
4 % … liegt das nicht im Bereich der Messungenauigkeit? Selbst wenn es stimmt: Für 4 % so ein Aufwand?!?!?