Seit vielen Monaten sucht Berlin einen neuen Betreiber für das städtische Fahrradverleihsystem. Nachdem der alte Vertrag mit der Deutschen Bahn bereits Ende 2014 ausgelaufen war, wurde nun bekannt, dass das formale Vergabeverfahren abgeschlossen ist und die Firma Nextbike GmbH aus Leipzig als Betreiber feststeht.
Der im Verfahren geforderte Mindestumfang von 175 Stationen und 1750 Rädern wird durch die Nextbike GmbH weit übertroffen: In einer kompakten Hochlaufphase soll das öffentliche Leihfahrradsystem auf mehr als 700 Station und 5000 Räder wachsen. Das Ziel Berlins, ein kostengünstiges, dichtes und benutzerfreundliches System zu errichten, wird damit erreicht.
Nextbike bestückt das Berliner System nicht nur mit der technisch neuesten Generation von Stationen. Auch die neueste, hier zum Einsatz kommende Generation der Räder können dank eines Bordcomputers sehr bequem und schnell ausgeliehen werden. Egal ob per App, Kundenkarte oder Tastatureingabe sind die Räder binnen weniger Sekunden startklar. Die erste halbe Stunde kostet bei Nextbike einen Euro, eine Tagesmiete wird bei neun Euro liegen.
Der bisherige Betreiber des öffentlichen Fahrradverleihsystems in Berlin, die DB Rent GmbH mit ihrem Produkt Call-a-bike, wird auch weiter in Berlin aktiv bleiben.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Zukünftig bietet neues Leihfahrradsystem mehr als 700 Stationen und 5000 Räder
Die Zahlen deuten ja auf Klotzen statt Kleckern hin – das muss ich mir dann glatt mal antun.
Schon mal registriert… Wann habt Ihr gesagt, kommen die nach Berlin? Morgen???
Gute Nachrichten, wobei ich hoffe, dass Nextbike hier anders als in anderen Städten Alltags- und keine Sonntagsräder einsetzen wird. In Polen gibt es viele moderne Stationen, ähnliche werden wohl hier kommen. Die Räder sind bisher um Größen schlechter als die von Call-a-Bike.
Eine Verdrei- oder Vervierfachung des Stationsumfangs lässt den Außenbezirkler hoffen. Ich will das auch in Lichtenberg haben.
@ berlinradler: Wir können dann ja endlich mal gemeinsam eine Leihradtour machen und vergleichen. Für Call-a-bike konnte ich mich nie erwärmen, schon mal, weil es von der Bahn kommt. Irrational, ich weiß. Bin lernwillig.
Wenn ich mal dringend ein Rad brauche, komme ich auch mit einem Sonntagsrad aus,ein gutes Rad ist natürlich noch schöner. Bei Callabike gab es lange die vollgefederten Schunkelteile mit Hakelschaltung, das hat sich dann später gebessert. Wichtig finde ich, nicht ewig zu den Stationen zu latschen und sie leicht zu finden – freu mich jedenfalls drauf.
Ich bin bei Callabike ehrlich gesagt irgendwann wieder zu den Schaukelpferden zurückgekehrt. Die sind maßlos überfedert. Aber insbesondere die neueste Generation hat ir Reibungsverluste beim Antreten. Da ist man nach 10 km völlig am Ende. Das hatte ich auch mal bei Facebook gemeldet, aber mir hat nie jemand zugestimmt und das Unternehmen schrieb nichts dazu. Ist auch nicht bei allen Rädern so, aber bei vielen.
Für mich sind die Mieträder zeitweise, je nach Büroarbeitszeiten, Alltagsräder: Ich fahre dann einen Teil mit ÖPNV und den anderen Teil mit Rad, muss aber keins in der Bahn mitnehmen.
@Michael S, die Gründe, die für viele dagegensprechen, sind sehr unterschiedlich. Nicht nur einmal hörte ich auch, dass die Räder einfach nicht gut genug aussehen (was stimmt).
Aber auf die Mietradtour freue ich mich 🙂
Habe mir letztens mal ein Fahrrad für ein paar Stunden an so einer Station ausgeliehen um eine kleine Fahhrad-Tour damit zu machen und muss echt sagen, dass das alles super gut funktioniert hat und bequem sind die Mietbikes noch dazu 🙂
Wenn es dann durch den Ausbau von Nextbike deutlich mehr Stationen geben wird um das Fahrrad auch wieder zurückzugeben, werde ich das Ganze in Zukunft bestimmt noch häufiger nutzen.
finde ich super Info, vielen dank.
LG aus Wien
Super! Finde bei Call-a-bike gibt es einfach zu wenige Stationen, auch Moabit ist trotz der zentralen Lage so gut wie nicht abgedeckt, was für mich persönlich ungünstig ist. Hoffe die Räder taugen dann auch was und das Ganze ist nicht überteuert!
das mit Nextbike ist eine klasse Sache!
VG
Laut Tagesspiegel baut Call a Bike nun alle Berliner Stationen bis zum 8. November ab und stellt den Betrieb ein. Somit hat Berlin vorerst kein ernstzunehmendes Mietradsystem mehr.
danke für die info@berlinradler, mist sowas. Ein klarer Bruch mit Gewohnheiten, d.h. Nextbike kann von vorn anfangen, die Leute dafür zu interessieren. Und an den wenigen wilden Regentagen, an denen ich mein Rad hier oder dort stehen lasse kann ich dann 2x Taxi oder U-Bahn nehmen. Blöd halt. #Senatsversagen
Freu mich trotzdem auf Nextbike. Wer weiß @berlinradler, vielleicht sind die ja dann ohne die Nexus 7-Gang, die hat glaube ich den Reibungsverlust in allen Gängen (während man sich bei der 8-Gang daran gewöhnt, dass sich der Reibungsverlust im 4. Gang konzentriert – schnell weiter schalten in den 5., den Direktgang, 6., 7. geht auch gut, 8. ist für die Passabfahrt)
Ich habe nochmal genauer geschaut. Call a Bike wurde verpflichtet, die Stationen abzubauen, will aber im nächsten Jahr wiederkommen. Ich nehme an, ohne Stationen.
Nextbike schreibt in seinem Blog, dass die neueste Generation von Fahrrädern, ohne Rücktritt, angeboten wird. Da ich bisher nur solche mit Rücktritt kenne, weiss ich noch nicht was uns erwartet.
Die neueste Generation der Call-a-Bike-Räder mit Nabenschaltung war tatsächlich teils extrem schwergängig. Zuletzt habe ich wieder die übergefederten Alträder genutzt, weil da zumindest der Antrieb funktionierte.
Schade finde ich, dass man ein System einstampft, bevor das andere aufgebaut ist. Wenn man die Mieträder selbst nicht ernstnimmt, werden die Nutzer das auch nicht tun.
Am Bahnhof Lichtenberg habe ich eine Nextbike-Station entdeckt. Lichtenberg ist ja der Bezirk, in dem erstmal ein Testlauf für wenige angemeldete Personen stattfindet.
Die Räder haben eine 3-Gang-Nabenschaltung, keinen Rücktritt, Scheibenbremsen, LED-Beleuchtung (sehr einfache), vor dem Lenker einen relativ stabil wirkenden Taschenhalter, über dem Hinterrad das typische stabile Nextbike-Gestell ohne Nutzwert und keine Federung.