Polizeiliche Kontrollstellen zu Beginn der Fahrradsaison

„Der Frühling beginnt! Nach den kalten Monaten werden die Fahrräder wieder aus den Kellern geholt. Für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr kommt es nicht nur darauf an, die Räder auf ihre Verkehrstüchtigkeit hin zu überprüfen, sondern sich als Radler auch wieder die typischen Gefahren im dichten Großstadtverkehr ins Gedächtnis zu rufen.

Zu häufigen und folgenschweren Unfällen kommt es beispielsweise immer wieder dadurch, dass abbiegende Kraftfahrer nicht den Vorrang der Radfahrer beachten. Radler dagegen unterschätzen möglicherweise die Gefahren des Toten Winkels oder werden nicht selten übersehen, weil Beleuchtungseinrichtungen nicht vorhanden sind oder nicht funktionieren.

Auch in der City-West wird das Fahrrad gern und viel genutzt. Die Polizei Berlin richtet deshalb am Freitag, 20. März 2015, mehrere Kontrollstellen rund um den Ernst-Reuter-Platz, an der Straße des 17. Juni/Bachstraße sowie am Kurfürstendamm Ecke Rankestraße und Budapester Straße Ecke Breitscheidplatz ein.

In der Zeit von 9 – 15 Uhr werden deshalb Auto- und Radfahrer gleichermaßen in ihrem Verhalten an Kreuzungen überwacht und nach erkannten Verstößen angehalten sowie sensibilisiert. An Informationsständen können sie sich darüber hinaus gezielt zu den Gefahren des sog. „Toten Winkels“ beim Abbiegen informieren. Bei angehaltenen Radfahrern wird selbstverständlich auch das Augenmerk auf den technischen Zustand ihrer Räder gerichtet. Bei dieser Gelegenheit hält die Polizei nützliche Tipps und Informationsmaterialien für den Diebstahlschutz bereit.“

Polizeimeldung Nr. 0681 vom 19.03.2015

10 thoughts on “Polizeiliche Kontrollstellen zu Beginn der Fahrradsaison

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  1. „… oder werden nicht selten übersehen, weil Beleuchtungseinrichtungen nicht vorhanden sind oder nicht funktionieren.“

    Ah-ja.

  2. “… oder werden nicht selten übersehen, weil Beleuchtungseinrichtungen nicht vorhanden sind oder nicht funktionieren.”

    … dann sollten die auch endlich mal im dunkeln Kontrolle machen und die ganzen „Geisterfahrer“ zur Kasse bitten, die gehn mir auch als Radfahrer aufn Nerv.

  3. @rabe. Ganz meine Meinung. Diese Kamikaze-Piloten mit ohne Licht gefährden
    nicht nur sich selbst sondern leider auch andere,auch andere Radfahrer.

  4. … gibt es diese Parallelwelt wirklich? Oder habe nur ich die vielen Fahrradfahrer im Winter in Berlin gesehen? Dieser Saisonmist ist einfach nicht tot zu kriegen. Zumal es an diesem Wochenende eindeutig kälter wird als im letzten Dezember.

    Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum Fahrradverkehr klein und unbedeutend zu reden. Nicht zu zählen, nicht zu finanzieren und im Zweifel gegen das Opfer zu entscheiden – wie ich diese Woche in einem Gerichtsprozess um einen toten Radfahrer wieder mal feststellen durfte.

  5. @ benno: Naja, man kann ja nicht leugnen, dass es jede Menge Radfahrer gibt, sich tatsächlich „saisonmäßig“ verhalten. Von daher treffen die entsprechenden Medienberichte und auch diese Polizeiformulierungen die Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Das ärgert einen natürlich, weil Radfahren absolut keine Saisontätigkeit sein muss und kühles Wetter nur _ein_ Grund ist, warum viele Menschen nicht Rad fahren.
    Ab welchem Grad von Präsenz im Winter das Saisongelaber leiser wird, vermag ich nicht vorauszusehen, aber ich fürchte, selbst bei 30% konstantem RF-Anteil und 32% Peak im Sommer nicht. Die Medien brauchen diese wiederkehrenden Artikel.

  6. … ja klar, bei Badesaison, Skisaison oder Autosaison kann ich das ja noch verstehen: Es badet zurzeit niemand draußen, Ski ist hier an 364 Tag nix gut und es fährt im Winter auch niemand mit dem Auto ins Grüne – weil ja auch das Ausflugsrestaurant Saison hat.

    Aber wenn im Januar am Hauptbahnhof Brandenburg an der Havel um 8:00 Uhr keiner der 1.000 Fahrradbügel mehr frei ist, dann muss doch eine angebliche Saison fürs Fahrrad irgendwas mit einer Saison für Fahrradgegner zu tun haben. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in unserer Stadt irgendeiner der ernstzunehmenden Fahrradläden zwischen Dezember und März zu hatte. Während das für Bademode und Skiausrüstung selbstverständlich wechselseitig der Fall ist.

  7. Wie wird man denn mit Licht und Weste im toten Winkel plötzlich besser gesehen? Der ist und bleibt tot. Vor allem, wenn sich der Fahrer nicht mal bemüht, alle Winkel einzusehen. Da kann ich aufm Rad aussehen wie Lady Gaga als Weihnachtsbaum. Dumm oder was?

  8. @ benno.

    der gerechte zorn in allen ehren, aber die radläden spüren den winter durchaus und die zahl der radfahrer im berufsverkehr hat in den letzten 1-2 wochen auch spürbar zugenommen.

  9. @Linda:
    Stimmt.
    Aber man sollte hübsch beleuchtet sein, damit Opi im KFZ einen hoffentlich bemerkt, bevor er einen überholt und rechts abzubiegen gedenkt.

  10. … na klar, die Schlangen vorm CleanCar am Bahnhof Jannowitzbrücke sind jetzt auch deutlich länger. Und im März werden 50 Prozent mehr Kfz neu zugelassen im Vergleich zum Januar. Niemand in der Autobranche ist deshalb so blöd und würde von einer Autosaison sprechen.

    In der Fahrradbranche finden das sogar die Fahrradläden und Fahrradhersteller normal von einer Fahrradsaison zu sprechen. Um sich dann im Winter über zu wenige und im Frühjahr über zu viele Kunden zu beschweren. Oder wenn ein Discounter groß im Winter für Fahrrad-Winterklamotten wirbt. Während der durchschnittliche Fahrradhandel nicht mal im Sommer für sein Produkt werben will.

    Ich selbst gehe im Winter auch weniger Fahrradteile kaufen, da der Verschleiß des Aluzeugs mit Dreck und Salz im Winter noch gigantischer als im Sommer ist und jede Investition sinnlos erscheint. Nachhaltige Fahrradteile aus Stahl suche ich übrigens noch immer. Deshalb fahre ich im Winter nicht weniger Rad. So viele andere im Winteralltag auch. Tourismus ist was anderes. Aber da ist ja auch der durchschnittliche Autowanderer nicht ins Grau zu locken.

    Ein Anfang wären ja zumindest mal Zahlen. Aber so lange nicht wenigstens am Brandenburger Tor mal eine automatische Radverkehrszählstelle ist, lässt sich der Radverkehr jederzeit beliebig klein reden, während der Kfz-Verkehr an jeder Kreuzung jederzeit in Echtzeit ganz normal gezählt wird. Sogar im Winter.

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