Radfahrerin in Charlottenburg von rechtsabbiegendem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt

„Eine Radfahrerin, die heute früh in Charlottenburg von einem Lastwagen erfasst worden war, trug tödliche Verletzungen davon. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befuhr ein 46-jähriger Fahrer eines Lastwagens mit seinem Fahrzeug den Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße. Als der Mann gegen 8 Uhr 50 mit seinem Lastwagen nach rechts in den Messedamm einbog, erfasste er die 64-jährige Radlerin, die ebenfalls auf dem Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße unterwegs war. Die Frau erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2986 vom 14.09.2012 – 12:40 Uhr

109 thoughts on “Radfahrerin in Charlottenburg von rechtsabbiegendem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt

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  1. Prokrastes schreibt:
    Montag, 17.09.2012 um 17:40

    Das ist anderswo anders, und je nach Land sehr unterschiedlich.

    Was Du natürlich belegen kannst.

  2. Also: Warten ist STEHEN.

    So einfach wie Du es dir da machst, ist es leider nicht. Schon die VwV zeigt verschiedene Definitionen:

    Definition 1:
    Zu § 12 Halten und Parken
    Zu Absatz 1
    Halten ist eine gewollte Fahrtunterbrechung, die nicht durch die Verkehrslage oder eine Anordnung veranlaßt ist.“

    So weit so klar.

    Definition 2:
    StVO Anlage 1 (zu § 40 Absatz 6 und 7), Abschnitt 1 Wartegebote und Haltgebote, Allgemeine und Besondere Gefahrzeichen, Abschnitt 9 – Markierungen:
    lfd. Nr. 67 (Zeichen 294 – „Haltlinie“) „[…] ordnet sie an: Fahrzeugführer müssen hier halten.[…]“

    hier steht schon mal halten im Widerspruch zu oben. Hier ist also anhalten (stehen bleiben) gemeint.
    Das (An)halten und Warten verschiedene Sachen sind, wird erst recht deutlich wenn man zu Abgrenzung folgendes betrachtet:

    StVO Anlage 3 (zu § 42 Absatz 2), Richtzeichen, Abschnitt 9 – Markierungen:
    lfd. Nr 23 (Zeichen 341 – „Wartelinie“): Die Wartelinie empfiehlt dem Wartepflichtigen, an dieser Stelle zu warten.

    Hier ist explizit nicht von (an)halten die Rede. Dies findet sich an diversen weiteren Stellen ($11 Abs 1, $20 Abs 2).

    Wenn Du aber darauf bestehst, dass Warten=Stehen, dann musst Du auch bei Zeichen 205 (Vorfahrt gewähren) anhalten, da:

    StVO $8 Abs 2 Satz 1
    Wer die Vorfahrt zu beachten hat, muß rechtzeitig durch sein Fahrverhalten, insbesondere durch mäßige Geschwindigkeit, erkennen lassen, daß er warten wird

    Bevor Du dir wieder an deinen schütteren Haaren ziehst, da steht „warten wird“, nicht „warten würde“.

    @ Prokrastes: Danke. Das ist jetzt mal geklärt – nehme ich an 😉

    jetzt ja vielleicht? 😉

  3. @ Johann: Prokrastes hat aus einem Werk zum Verkehrsrecht zitiert. Das zielt doch wohl eher auf die Rechtsprechung ab und nicht auf die zugrundeliegenden Gesetze und Verordnungen. Das was Du jetzt angeführt hast, geht wieder back to the roots und berücksichtigt nicht, was letztlich vor Gericht interpretiert wird. Ein Richter wird die StVO heranziehen, der Kläger/Beklagte wird das Wateargument in der einen oder anderen Form dagegenhalten und der Richter wird z.B. in „Grundriß des Verkehrsrechts von Roland Schurig“ nachschauen. Insofern ist wieder mal geklärt, dass „vor Gericht und auf Hoher See“ gilt. 😉

    Im übrigen zeigt doch dieses Hin- und Her nur eines: wir reden darüber, aber im wirklichen Leben wird darüber dann auch mit Motorhauben und Tritten gestritten, zu anderen Ergebnissen in dieser Frage kommt man da nicht. Von mir nichts weiteres dazu.

  4. StVO $8 Abs 2 Satz 1
    Wer die Vorfahrt zu beachten hat, muß rechtzeitig durch sein Fahrverhalten, insbesondere durch mäßige Geschwindigkeit, erkennen lassen, daß er warten wird

    Schöne, aber nutzlose Spitzfindigkeiten.

    Eindeutig ist, daß das wartende Fahrzeug, das schwachsinnigerweise rechts überholt werden darf, ein stehendes Fahrzeug ist. Und kein möglicherweise vielleicht bald stehendes oder gar langsam rollendes Fahrzeug.

    Abgesehen davon, daß das Fahrzeug nicht mehr überholt werden darf, sobald es nicht mehr wartet (also nicht mehr steht), sollte diese Regelung schleunigst abgeschafft werden, da sie eine der primären Ursachen für das Nichtfunktionieren des Mischverkehrs ist — denn sie entmischt den Mischverkehr, sie setzt das tödliche Prinzip der Separation um.

    Das wäre alles kein Problem, wenn nicht der „ich-ich-ich!“-Tenor bei einigen Radfahrern zum Vorschein treten würde, die der Ansicht sind, nur weil sie mit dem Rad fahren, wären sie etwas besseres als andere, und hätten daher Vorrang, und müssten schon gar nicht warten.

    Daß sich rechts an rechtsabbiegenden Autos vorbeidrängelnde Radfahrer genau die Staus erzeugen, die sie meinen, mit diesem sich rechts vorbeidrängeln zu umgehen, wird ihnen vermutlich nie klar werden.

    Und ich schreibe bewusst „vorbeidrängeln“, weil bei 40cm freier Fahrbahnbreite eindeutig nicht von „ausreichend Platz“ die Rede sein kann, und ein mit einem Bein auf dem Bordstein balancierender Radfahrer befindet sich erst recht nicht mehr in einer kontrollierbaren Situation, vor allem dann nicht mehr, wenn das links neben ihm wartende Fahrzeug damit aufhört und sich zu bewegen anfängt.

    Das ist sowieso völlig schizophren — einerseits wird (vollkommen zu Recht!) von überholenden Autofahrern das Einhalten eines Sicherheitsabstandes gefordert, andererseits werden Autos mit infinitesimal winzigen Abständen überholt, die man nur noch als „sich anschmiegen“ bezeichnen kann.

    Würden in einer Ampel- und Abbiegesituation Radfahrer nicht rechts an den vor ihnen stehenden Fahrzeugen vorbeifahren, sondern dahinter warten, könnten die Fahrzeuge problemloser und schneller rechts abbiegen, da sie „nur“ noch auf Fußgänger zu achten hätten — und die hinter den Fahrzeugen wartenden Radfahrer (und anderen Fahrzeuge) mit Geradeausfahrwunsch könnten diesem schneller nachkommen.

    Aber das versteht die „ich-ich-ich!“-Fraktion ebensowenig wie die „ich fahre so weit wie möglich rechts, weil das sicherer ist“-Fraktion.

    Schulungen im richtigen, sicheren und selbstbewussten Radfahren täten etlichen Radfahrern sehr gut; ich kann nur wiederholt auf die „zehn Gebote“ von Bernd Sluka verweisen.

    Aber da predigt man wohl gegen Wände.

  5. Das ist sowieso völlig schizophren — einerseits wird (vollkommen zu Recht!) von überholenden Autofahrern das Einhalten eines Sicherheitsabstandes gefordert, andererseits werden Autos mit infinitesimal winzigen Abständen überholt, die man nur noch als “sich anschmiegen” bezeichnen kann.

    Aber da predigt man wohl gegen Wände.

    …ebenfalls gegen Wände predigt man ganz offenbar auch bei Dir, wenn Du alle paar Monate zitierte Argumentation auffährst, und man Dir immer wieder irgendwie näherzubringen versucht, dass ein gewaltiger Unterschied im Grad der Gefährdung von körperlicher Unversehrtheit – und sogar ein unendlich großer Unterschied im Grad der Fremdgefährdung körperlicher Unversehrtheit – zwischen den zwei Szenarien, „Auto überholt 20km/h fahrenden Radfahrer mit 50 km/h und 40cm Abstand“ und „Radfahrer rollt mit 7km/h an mit 0km/h stehenden Auto und 40cm Abstand vorbei.“ besteht.

    Ich gebe zu: Ich habe mir das schwächste Argument aus Deinem Beitrag rausgepickt und angegriffen. Aber es wäre echt an der Zeit, dass Du irgendwann mal aufhörst, es ständig wieder vorzubringen. Es taugt einfach nix.

    Und dann nochmal eine Frage ehrlich ohne Hintergedanken, sondern aus echtem Interesse: Da Du vom rechts vorbeifahren an Ampelstaus ja nichts hältst: Wie stehst Du zum links vorbeifahren an Ampelstaus?

  6. Ich gebe zu: Ich habe mir das schwächste Argument aus Deinem Beitrag rausgepickt und angegriffen.

    Und Du hast es noch nicht einmal verstanden.

    Also werde ich es noch weiter vortragen müssen, bis Du (oder andere Nichtversteher) es verstanden haben.

    Kleiner Hinweis:
    Die stehenden Autos hören irgendwann mit dem Stehen auf.

    Könnte bei der Eigengefährdungsanalyse helfen.

  7. Nachtrag: Die Nahüberholer überholen mit 40cm Abstand, die Vorbeidrängler nutzen 40cm Abstand zum Bordstein, um sich durchzudrängeln, fahren also praktisch ohne jeden Abstand, da sie sich mit einem Bein bereits auf dem Bordstein entlangschubsen, und mit dem linken Lenkerende schon fast „Feind“berührung haben.

    Nein, das ist alles ganz sicher, erwachsen und überlegt, klar und logisch.

    Und, was Deine abschließende Frage angeht: Natürlich halte ich auch davon nichts.
    Was Verkehrsteilnehmer X nicht machen soll, soll auch Verkehrsteilnehmer Y nicht machen.
    Und dazu gehört das sich-herausnehmen von Sonderrechten.

  8. Unabhängig davon, dass ich die Art und Weise, wie viele Radfahrer das Vorfahren an wartenden KFZ praktizieren auch kritisch sehe, schließe ich mich generell dem Einwand von reclaim an. Die These, dass „sich rechts an rechtsabbiegenden Autos vorbeidrängelnde Radfahrer genau die Staus erzeugen, die sie meinen, mit diesem sich rechts vorbeidrängeln zu umgehen, wird ihnen vermutlich nie klar werden.“ kann ich nun absolut nicht nachvollziehen. Es mag Situationen geben, wo hierdurch ein etwas geringerer Durchfluß entsteht. In der Menge stimmt das sicher nicht.

    Zum Vorfahren aus meiner Sicht: Ich nutze diese Ausnahmeregel zu meinem Vorteil aus, wenn ich den Eindruck habe, dies ungefährdet tun zu können. Sprich, nur bei langen Schlangen von mehr als einer Ampelphase, langsam vorfahren, sobald die KFZ anfahren aufstoppen und auf Lücke mitfahren, keine LKW/Busse. Mag sein, dass diese Regel bei genauerer Betrachtung ungerecht und bei „unsachgemäßem Gebrauch“ oder Fehler meinerseits gefährlich sein kann. Aber das gilt für viele andere, mich benachteiligende Regeln im Straßenverkehr auch. Ich sehe wirklich nicht, warum ich Ampelphase für Ampelphase stückweise vorkriechen sollte, wenn das Grundproblem autoverursacht ist und öffentliche Gelder in eine Fortschreibung des Problems fließen und Investitionen in eine wirklich hilfreiche Radinfrastruktur nicht erfolgen. Am Rand bin ich Egoist, denn da darf ichs sein. In einem Fahrradstau sähe ich das anders.

  9. Die These, dass “sich rechts an rechtsabbiegenden Autos vorbeidrängelnde Radfahrer genau die Staus erzeugen, die sie meinen, mit diesem sich rechts vorbeidrängeln zu umgehen, wird ihnen vermutlich nie klar werden.” kann ich nun absolut nicht nachvollziehen

    Rechtsabbieger müssen stehenbleiben, bis die rechts von ihnen fahrenden Geradeausfahrer vorbei sind, und blockieren so Rechtsabbieger und nicht rechts vorbeifahrende Geradeausfahrer.

    Oft zu beobachten.

    Ich nutze diese Ausnahmeregel zu meinem Vorteil aus, wenn ich den Eindruck habe, dies ungefährdet tun zu können.

    Das Problem hierbei ist nicht Deine spezifische Vorgehensweise, sondern die Tatsache, daß ein recht großer Anteil von Radfahrern größere Schwierigkeiten damit zu haben scheint, diesen Eindruck der Nichtgefährdung korrekt zu erfassen.
    Sprich: Sie fahren, weil sie der Ansicht sind, das verbriefte Recht dazu zu haben, und regen sich über Autofahrer auf, die „zu machen“ — die Formulierung dürfte hinreichend bekannt sein.

  10. Vervollständigung:

    … und blockieren so weitere Rechtsabbieger und nicht rechts vorbeifahrende Geradeausfahrer hinter ihnen

  11. @Shining Raven: vielen Dank für den Link auf die neue dänische Studie. Muss ich mir mal gründlich zu Gemüte führen. Scheint sich zu lohnen. Die Diskussion pro und kontra Mischverkehr bleibt ohnehin Dauerbrenner.

  12. @ Prokrastes: Der Ablauf dieser Stau-weil-Rechtsabbieger-auf-Geradeausfahrer-warten-These ist mir schon klar gewesen. Ich bezweifele allerdings, dass es sich um einen signifikanten Anteil an Stauproduktion handelt. Vielleicht ist das eine Wahrnehmungsfrage, je nachdem, in welcher Gegend man fährt. Mag sein, dass das in Prenzlauer Berg stärker zu beobachten ist, als in Neukölln. Aber generell trägt JEDER Radfahrer, wie chaotisch er auch fahren mag, zu weniger Autostau bei. Kein Grund für ein schlechtes Gewissen.

    „Sie fahren, weil sie der Ansicht sind, das verbriefte Recht dazu zu haben…“ Auch das wage ich zu bezweifeln, die meisten wissen weder etwas über radfahrerspezifische Rechte noch Pflichten und machen das einfach. Diejenigen, die sich übers „Zumachen“ aufregen, sind da die Ausnahme, die sich in Blogs wie diesem hier spitzfindige Interpretationen um die Ohren haut 😉

  13. Michael S schreibt:
    Dienstag, 18.09.2012 um 14:54

    Ich sehe wirklich nicht, warum ich Ampelphase für Ampelphase stückweise vorkriechen sollte, wenn das Grundproblem autoverursacht ist und öffentliche Gelder in eine Fortschreibung des Problems fließen und Investitionen in eine wirklich hilfreiche Radinfrastruktur nicht erfolgen.

    Warum soll etwas in eine Radinfrastruktur investiert werden?
    Für Fahrräder ist genug Platz da.
    Die meisten Fahrspuren bieten genug Platz, dass Radfahrer im Stau ungehindert rechts vorbei fahren können.
    Da sind wir dann wieder bei der Frage ob Jemand das Recht hat diesen Raum absichtlich zu verstellen. Ich denke nein.

  14. Die meisten Fahrspuren bieten genug Platz, dass Radfahrer im Stau ungehindert rechts vorbei fahren können.

    Und sie bieten genug Platz, um Radfahrer von Rechtabbiegern umnieten zu können.

  15. Ich mache als (seltener) Autofahrer auch wenn möglich rechts zu. Gut, ich fahre auch als Radler nicht rechts an den Schlangen vorbei, auch wenn ich es natürlich könnte. Seit ich von einem zurücksetzenden Astra-Fahrer, der mich aufgrund der C-Säule nicht sehen konnte, überfahren wurde, stelle ich mich meist genau mittig hinter das Fahrzeug. Als Autofahrer gibt das „Blockieren“ einfach mehr Sicherheit nicht doch einen Radler zu übersehen.

    Und selbst wenn absichtlich zugestellt wird, was soll’s. Schließlich will man als Fahrzeugführer wahrgenommen werden, da reicht es nicht, sich nur die Rosinen herauszusuchen. § 5.8 ist eine Kann-, kein Muss-Bestimmung.

  16. Martin LE schreibt:
    Mittwoch, 19.09.2012 um 03:12

    …stelle ich mich meist genau mittig hinter das Fahrzeug.

    Das sind ja „super“ Tips die hier so abgegeben werden.
    Ich hoffen nur, dass Niemand auf die Idee kommt solche tips zu befolgen.

  17. von einem zurücksetzenden Astra-Fahrer, der mich aufgrund der C-Säule nicht sehen konnte

    Ich verstehe nicht, warum die Fenster immer kleiner werden. Ist doch kein Wunder, wenn kaum noch jemand den Schulterblick macht, man sieht ja sowieso kaum was.

  18. @siggi
    „Ich hoffen nur, dass Niemand auf die Idee kommt solche tips zu befolgen.“
    Wo siehst du das Problem beim mittigen anstellen?

  19. @hardwerker die Frage stelle ich mir auch.

    Generell finde ich die Rechts-Vorbeifahr-Regel zwar kritisch, denn ich sehe oft, wie sich Leute tatsächlich rechts an Lkw vorbeischieben, und bete immer, dass die nicht gleich abbiegen. Andererseits habe ich auf meinem Arbeitsweg Kreuzungen, wo ich tatsächlich 3 oder mehr Ampelphasen abwarten müsste, würde ich nicht rechts vorbeischleichen. Rumstehen und warten ist wirklich nicht meine Stärke, und darum beneide ich Autofahrer nicht.

    Für mich ist das echt ein Thema, das ich gar nicht mit einer absolut richtigen Antwort versehen kann (eine Eigenschaft, für die man andere beneiden kann). Manchmal freue ich mich sogar über Fahrradstreifen, weil sie mir das Stau- und Ampelwarte-Thema erleichtern. Wohlwissend, dass die Rechtsabbieger natürlich mit allem auf einer Fahrradspur rechnen, nur nicht mit einem Radfahrer.

  20. Vielen Dank für deinen Beitrag zum rechts Vorbeifahren, Prokrastes! 100% Zustimmung, naja fast, wenn man mal von dem Statusgedanken absieht. Ich denke nicht, dass Radfahrer das tun, weil sie sich für was Besseres halten, sondern einfach aus Gedankenlosigkeit. (Was sehr verbreitet zu sein scheint, z.B. auch darin, Markierungen wie Haltelinien nicht zu beachten. Prompt stehen sie irgendwem im Weg. Ist aber ein anderes Thema.)

    Ich quetsche mich in der Regel auch nicht rechts an einer Ampelschlange vorbei, schonmal mit dem Ergebnis, einen Ampelzyklus länger zu stehen. Das ist mir im Übrigen das letzte Mal heute morgen passiert. Ein Radfahrer, der sich erst an mir und dann am vor mir stehenden LKW vorbeiquetschte, hat den früheren Zyklus dagegen erreicht.

    Ein anderes Beispiel, gerade zum Thema „stehen und warten“, ist auch schon einige Jahre her: Mierendorffplatz, kein Radweg, keine Radspur. Ein Radfahrer vor mir fährt auf die Ampelkreuzung zu, vor ihm ein PKW, rechts blinkend auf der gleichen Fahrspur. Die Ampel zeigt rot-gelb, der PKW rollt an. Trotzdem brettert der Radfahrer noch durch die 40cm-Gasse zwischen PKW und Bordsteinkante. Autofahrer sieht es noch rechtzeitig, steht auf der Bremse und hupt. Radfahrer dreht sich um und zeigt Stinkefinger.
    Mann, wie hätte ich mir gewünscht, der PKW hätte ihn plattgefahren!

    Ja klar, natürlich hat der PKW-Fahrer, auch wenn er schon losgerollt ist, immer noch gewartet, nämlich auf die Fußgänger, die er evtl. noch passieren lassen musste. Ein Argument für Alle, die den gesunden Menschenverstand mal ausgeschaltet haben!

    Also, ich versuche, mich auf dem Fahrrad auch kooperativ gegenüber Autofahrern zu verhalten. Dazu zählt auch, dass ich mich mittig hinter ein wartendes Fahrzeug stelle. Einerseits erspare ich dem Autofahrer, dass er mich beim Rechtsabbiegen übersehen kann, andererseits signalisiere ich ihm, dass er nicht auf mich warten muss.

    Und nun hoffe ich, dass Keiner den Tipp von siggi befolgt, diesen Tipp nicht zu befolgen. 😉

  21. Also, ich versuche, mich auf dem Fahrrad auch kooperativ gegenüber Autofahrern zu verhalten.

    Es ist hoffnungslos, zu hoffen, daß sich so etwas verbreitet, da Gedankenlosigkeit, „ich-ich-ich!“-Denken und vor allem das ausgemachte Feindbild des Autofahrers durch die Köpfe schwirrt. Formulierungen wie „wenn das Grundproblem autoverursacht ist“ und „ob Jemand das Recht hat diesen Raum absichtlich zu verstellen“ lassen auf der Erkenntnis-Seite nichts gutes hoffen.

  22. @Prokrastes, es IST de facto ein Unterschied, ob die drei Leute, die mit mir an einer Ampel warten, das mit dem Auto oder mit dem Fahrrad tun. Mit dem Auto benötigen sie mehr Platz, pro Ampelphase passen bei weitem weniger Autos über die Kreuzung als Radfahrer. Die an einer Ampel wartenden Autos sind tatsächlich der einzige Grund, dass man teilweise mehrere Ampelphasen benötigt. Das ist nicht so, wenn dort ‚zig Fußgänger warten. Es ist nicht so, wenn dort Fahrräder warten. Es ist nicht so, wenn die Leute Bus fahren.

    Die STVO regelt weitgehend ein faires Miteinander, schon wer sich an die Regeln hält und auch mal Platz macht, ist kooperativ genug. Manchmal bremst man andere auch aus, wenn man z.B. Vorrang hat.

    Ich finde es wirklich ehrenhaft, dass Du Dich hinten anstellst, selbst wenn Du 5 Minuten länger brauchst. Und ganz ohne moralische Wertung – dazu bekommt nich niemand.

  23. es IST de facto ein Unterschied, ob die drei Leute, die mit mir an einer Ampel warten, das mit dem Auto oder mit dem Fahrrad tun.

    Das ist zwar korrekt, aber nicht „zielführend“. Geht es darum, die Überlebensschancen von Radfahrern zu steigern, oder geht es um den systemischen Umbruch?

  24. Geht es darum, die Überlebensschancen von Radfahrern zu steigern, oder geht es um den systemischen Umbruch?

    beides. wobei der „systemische Umbruch“ für die Überlebenschancen schon mal hilft.

  25. @ Siggi
    „Meist“ bezieht sich natürlich auf Fahrzeuge, bei denen der Fahrer durch die Heckscheibe sehen kann. Bei LKW, Transportern und ähnlichen Gefährten versuche ich immer im Seitenspiegel aufzutauchen. Ansonsten ist das mittige Einordnen doch perfekt, man hat beim Karawanenstart allen Platz der Welt zum Anfahren und wird nicht gleich nach dem ersten Meter wieder abgedrängt.

  26. @ siggi: „Das sind ja “super” Tips die hier so abgegeben werden.“ Ja nicht? Mach doch auch mal – ach machste ja schon immer. 😉

  27. @ Prokrastes: ‚ „Formulierungen wie “wenn das Grundproblem autoverursacht ist” ‚

    Du darfst gerne annehmen, dass ich im Vorrang des Autoverkehrs eine MENGE Probleme sehe und das liebend gern anders hätte. Was Du mir aber nicht unterstellen solltest, ist ein Feindbild. Einzelne Autofahrer sind nicht mein Feinde und ich nehme sie in Ihrem Wunsch forwärtszukommen ernst, solange sie mich nicht gefährden und ich komme ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten auch durchaus entgegen. Autofahrer bewegen sich mit einem höchst problematischen Gefährt durch die Welt und viele wissen das auch. Unwissentlich oder unter bewußter Inkaufnahme oder sogar wissentlich werde ich täglich von mehreren in Lebensgefahr gebracht, so wie tagtäglich fast jeder, der einen längeren Fußweg durch die Stadt macht oder eine kurze Radtour. Dass ich mir da jetzt Gedanken machen sollte, ob Rechtsabbieger wegen geradeausfahrender Radfahrer vielleicht mal eine Ampelphase länger stehen, halte ich für ein Ansinnen, dass eher in einem klösterlichen Ambiente einmal durchdacht werden könnte – beteiligen wollte ich mich an einem solchen Gedankenaustausch nicht.

    Nach meiner Kenntnis sind Staus ein durchaus ernstzunehmendes Problem in Städten ohne nennenswerten Radverkehr, in Berlin haben wir keines, an dem sich Radfahrer als Verursacher hervortun. Eher umgekehrt.

  28. Martin LE schreibt:
    Mittwoch, 19.09.2012 um 14:46

    @ Siggi
    “Meist” bezieht sich natürlich auf Fahrzeuge, bei denen der Fahrer durch die Heckscheibe sehen kann. Bei LKW, Transportern und ähnlichen Gefährten versuche ich immer im Seitenspiegel aufzutauchen.

    Erklär das doch einigen andern hier, die fanden deinen erstgenannten Tip ja anscheinend ganz toll.
    Übrigens ist auch ein PKW Fahrer in der Lage dich im rechten Aussenspiegel zu sehen und wenn er beim zurücksetzen nicht schaut, auch egal, bist ja daneben.
    Bei deiner Heckscheibenvariante würde das ganz tüchtig nach hinten losgehen.

  29. Bin heute mal die stark befahrene Müllerstraße in Wedding langgefahren und habe mich über die neuen Angebotsstreifen gefreut, die zw. Afrikanische Straße und Seestraße markiert wurden. Es fährt sich dort meiner Meinung nach wesentlich entspannter als auf den anderen Abschnitten der Müllerstraße. Früher fuhr‘ ich dort immer in der Nähe der Leitlinie zw. rechter und mittlerer Spur und damit meistens auch zu dicht an den parkenden Fahrzeugen. Wenn ich versucht habe deutlich auf der mittleren Spur zu fahren, wurde immer ordentlich gedrängelt. Durch die eindeutige Flächenzuordnung hat das zu dichte Überholen der Autos aufgehört und die parkenden Fahrzeuge stehen jetzt dichter am Fahrbahnrand, so dass Radfahrer jetzt auch zu diesen ausreichend Abstand halten können. Die Angebotsstreifen haben die Straße für den Radverkehr viel attraktiver gemacht.

    Ich freu mich auch darauf, dass die Gehwegradwege auf der Müllerstraße, zw. Fenn- und Sellerstraße zurückgebaut werden (teilw.) schon wurden und auch dort dann bald Angebotsstreifen markiert werden – Berlin wird für Radfahrer immer attraktiver denke ich.

  30. @Peter:

    Ich sehe die neuen Schutzstreifen auf der Müllerstraße keineswegs positiv. Der Streifen ist relativ schmal und zwischen dem Schutzstreifen und dem Parkstreifen befindet sich lediglich ein 25cm breiter Sicherheitstrennstreifen, der jedoch im Bereich der Ladezonen völlig fehlt und auch sonst oft von parkenden Autos belegt ist. Eigentlich vorgeschrieben wäre ein Sicherheitstrennstreifen von 0,5m und dieser müsste natürlich durchgehend (also auch bei den Ladezonen) vorhanden sein. Um dennoch einen halbwegs ausreichenden Abstand Sicherheitsabstand von den parkenden Autos zu halten, muss man schon am linken Rand des Schutzstreifens oder etwa im Bereich der Begrenzungslinie fahren. Das führt erst recht dazu, dass man knapp überholt wird, weil viele Autofahrer bei einer eigenen Fahrradspur nicht auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand achten.

    Solche schmale Schutzstreifen ohne ausreichend Sicherheitsabstand zwischen einem Parkstreifen und einer Fahrspur sind meiner Erfahrung deutlich unsicherer als normaler Mischverkehr. Wenn man bei der vorhandenen Fahrbahnbreite eine sicher nutzbare Spur für Radfahrer reservieren will, dann müsste man auf eine der 3 KFZ-Spuren (also entweder den Parkstreifen oder eine der beiden Fahrspuren) verzichten. Alternativ wäre es bei der Müllerstraße auch möglich, den Mittelstreifen schmaler zu machen und somit ausreichend Platz für einen breiteren Schutzstreifen mit ausreichend Abstand zu den parkenden Autos zu schaffen.

  31. Übrigens ist auch ein PKW Fahrer in der Lage dich im rechten Aussenspiegel zu sehen und wenn er beim zurücksetzen nicht schaut, auch egal, bist ja daneben.
    Bei deiner Heckscheibenvariante würde das ganz tüchtig nach hinten losgehen.

    PKW-Fahrer sehen praktisch nie in ihre rechten Aussenspiegel, eher schon in den innen angebrachten Rückspiegel. Daher wird man als Radfahrer hinter einem Auto auch eher von dessen Insasse gesehen als daneben.

    Könnte es sein, daß Du ein bisschen ahnungslos bist?

  32. Ich frage mich, warum ein an der Ampel wartender Autofahrer überhaupt zurücksetzen sollte.

  33. @Prokrastes: „oder geht es um den systemischen Umbruch?“

    Das muss ja jeder selbst wissen. Zwischen Sicherheit und „systemischem Umbruch“ gibt es Korrelationen. Muss ich als Radfahrer erheblich länger warten, wird damit das Radfahren unattraktiver und bestenfalls auf „sichere“ Verkehrsmittel (z.B. ÖPNV oder die eigenen Schuhsohlen) umgestiegen. Schlechtestenfalls – allein durch mangelnde Attraktivität des Radfahrens, auf „unsichere“ Verkehrsmittel (Kfz).

    Radfahren bedeutet mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Leider nicht unbedingt für den Fahrer, aber zumindest für das Gesamtsystem. Will man wirklich mehr Sicherheit erreichen (diese politische Priorität kann ich leider nicht erkennen), so muss man das Radfahrern deutlich attraktiver machen. Und zwar so, dass auch ängstliche oder körperlich eingeschränkte Menschen eine Chance zur Partizipation haben.

    Auch, wenn ich die Sicherheitsbedenken des rechts Vorbeifahrens nachvollziehen kann – nicht grundsätzlich, aber in bestimmten Aspekten – ist für mich die Möglichkeit, mit dem Fahrrad noch durchzukommen, wo Autos dumm rumstehen (sei es nun an der Ampel oder wenn irgendwo demonstriert wird, die Feuerwehr eine Straße blockiert oder was auch immer), ein ganz erheblicher Vorteil.

  34. @Karsten Strupp – immer auf das Unmögliche vorbereitet sein. Schon wenn einer zu weit vorne wartet und einem abbiegenden Bus Platz machen möchte, kann das passieren. Ebenso, wenn ein Blaulichtfahrzeug durchwill o.ä. Zu an der Ampel wartenden Lkw halte ich, wenn ich dahinter warte, jedenfalls erheblichen Abstand, denn die sehen mich nicht. Mindestens so viel, dass ich mich im Fall des Falles zur Seite werfen kann.

  35. @Michael S:

    Unwissentlich oder unter bewußter Inkaufnahme oder sogar wissentlich werde ich täglich von mehreren in Lebensgefahr gebracht, so wie tagtäglich fast jeder, der einen längeren Fußweg durch die Stadt macht oder eine kurze Radtour.

    Irgendwas machst du falsch. Ich vermute, du fährst immer noch zu viele Radwege. Bei mir war das auch mal ähnlich, bis ich vor Jahren ganz aufgehört habe, Radwege zu nutzen. Heute habe ich teilweise auch Tage ganz ohne irgendwelche Stresssituationen. Wirklich lebensgefährliche Beinaheunfälle habe ich jetzt so ein-zweimal im Jahr und nicht mehr in der Woche.

    Wie war das noch mit deinen Theorien über den Mischverkehr? Nicht jeder kann auf ner vielbefahrenen Hauptstrasse fahren? Aber jeder kann sich auf dem vermeintlich sicheren begleitenden Radweg umnieten lassen, auch nicht besser. Die Alternative wäre, das man flächendeckend Tempo 30 einführt oder dass unsichere Radfahrer auf parallelen Strassen geführt werden, nicht Radwege an belebten Strassen mit all ihren Fallen.

    @kl (falls du überhaupt noch mitliest):

    Die Mischverkehrsthese beruht nicht nur auf einer einzigen Studie, die irgendwo verstaubt, sondern wurde von *allen* mir bekannten Studien zu dem Thema bestätigt. Und die Studien sind deswegen so alt, weil das Thema erforscht ist und damit „durch“ ist. Die Ergebnisse sind immer eindeutig: Mischverkehr ist immer sicherer, nicht nur an Knotenpunkten, sondern auch dazwischen und auch bei ausgesucht „guten“ Radwegen.

    Versuch einen Studie zu finden, die was anderes sagt. Musst du halt ev. mal in eine Bibliiothek, da die Sachen alle nicht im Internet verfügbar sind. Die Bundesanstalt für Strassenwesen(Bast) will ihre alten Studien ev. demnächst digitalisieren, dann verlinke ich das noch. Kannst auch hier einsteigen zu suchen: http://de.wikipedia.org/wiki/Radverkehrsanlage#Kritik_wegen_stark_erh.C3.B6hter_Unfallgefahr

  36. Ich sehe die neuen Schutzstreifen auf der Müllerstraße keineswegs positiv. Der Streifen ist relativ schmal und zwischen dem Schutzstreifen und dem Parkstreifen befindet sich lediglich ein 25cm breiter Sicherheitstrennstreifen, der jedoch im Bereich der Ladezonen völlig fehlt und auch sonst oft von parkenden Autos belegt ist. Eigentlich vorgeschrieben wäre ein Sicherheitstrennstreifen von 0,5m und dieser müsste natürlich durchgehend (also auch bei den Ladezonen) vorhanden sein.

    Ich würde das dialektisch sehen. Ich freue mich über die Suggestivstreifen. Du kannst auch relativ links auf dem Streifen fahren, dann ist genug Abstand zu den parkenden Autos. Du hast ja grundsätzlich recht, aber in Deutschland sind keine Wunder möglich. Sicherlich ist es ärgerlich – dieses ganze Kuddelmuddel, nur um in 10 Jahren wieder was neues zu markieren.

    Ich habe auch am liebsten Mischverkehr. Letztlich ist es müßig, worüber wir hier reden. Denn letztlich liegt es an der Masse der Radfahrer. Je weiter die Entwicklung der letzten Jahrzehnte weiter voran schreitet, desto besser wird die Situation im Verkehr. Also je mehr Radfahrer auf der Straße sind und je mehr Autofahrer auch selbst radfahren.

    Wir kriegen das Paradies leider nicht auf einen Streich.

  37. Prokrastes schreibt:
    Donnerstag, 20.09.2012 um 10:34

    PKW-Fahrer sehen praktisch nie in ihre rechten Aussenspiegel, eher schon in den innen angebrachten Rückspiegel. Daher wird man als Radfahrer hinter einem Auto auch eher von dessen Insasse gesehen als daneben.

    siggi schreibt:
    Mittwoch, 19.09.2012 um 08:48

    Das sind ja “super” Tips die hier so abgegeben werden.
    Ich hoffen nur, dass Niemand auf die Idee kommt solche tips zu befolgen.

  38. Jakob schreibt:
    Donnerstag, 20.09.2012 um 00:02

    Solche schmale Schutzstreifen ohne ausreichend Sicherheitsabstand zwischen einem Parkstreifen und einer Fahrspur sind meiner Erfahrung deutlich unsicherer als normaler Mischverkehr. Wenn man bei der vorhandenen Fahrbahnbreite eine sicher nutzbare Spur für Radfahrer reservieren will, dann müsste man auf eine der 3 KFZ-Spuren (also entweder den Parkstreifen oder eine der beiden Fahrspuren) verzichten

    Aber Haupsache man fühlt sich sicher.
    So werden wieder viele unerfahrene Radfahrer in die Falle gelockt, genau wie bei Radwegen.
    Eine Fahrspur die Platz für einen regelkonformen Schutzstreifen hat muss mindesetns so breit sein, dass sie letztendlich auch wieder ohne auskommt.
    Daher gibt es bei diesen Dingern nur zwei Kategorien.
    Entweder überflüssig oder illegal.

  39. @ Kai

    Irgendwas machst du falsch. Ich vermute, du fährst immer noch zu viele Radwege.

    Ja, sag mir doch bitte was. Egal wo ich fahre, ob auf gehweggebundenen Radwegen (selten) oder Straße mit/ohne Radstreifen, es vergeht tatsächlich kein Tag, wo nicht wer als Nahüberholer an mir vorbeizieht (besonders die Nur-halb-in-die-linke-Spur-Ausweicher) oder jemand zu nah auffährt (Halber-Tacho-Regel, kennst du die?). Fußgänger, insbesondere Kinder können keine Weg gehen, ohne an jeder 2ten Ecke die Nase um einen Lieferwagen herumstecken zu müssen oder an jeder 5. grünen Ampel nochmal zurückspringen zu müssen.

    Gefährdungen auf Radwegen zähle ich nicht dazu, denn diese Wege sind systembedingt gefährlich, da können die Autofahrer quasi nix dazu.

  40. zu JTK: ach, der sieht was dialektisches. Ist das ursprünglich mal Bestandteil braunen Gedankenguts gewesen?

  41. „Aber Haupsache man fühlt sich sicher.
    So werden wieder viele unerfahrene Radfahrer in die Falle gelockt, genau wie bei Radwegen.“

    Das ist bei vielen Schutzstreifen in Berlin eine unzutreffende Behauptung, da diese in der Regel mit einem Trennstreifen von 50 cm markiert sind und selbst ausreichend breit sind, so dass man wenn man sie mittig befährt, meistens 1 m Seitenabstand zu Längsparkständen einhalten kann und nochmal 1 m zum rechten Fahrstreifen der Kfz – das reicht!

    In der Müllerstraße sind die Trennstreifen einschl. der Markierungen zw. 40 und 50 cm breit. Der Schutzstreifen an sich ist einschl. der linken Leitlinie nochmal 1,50 cm breit. Wenn die Fahrzeuge innerhalb der Parkflächenmarkierung abgestellt sind und die allermeisten Fahrzeuge waren in der Müllerstraße so abgestellt ergibt sich insgesamt ein für den Radfahrer verfügbarer Raum von rd. 2 m.

    https://weddingweiser.files.wordpress.com/2012/05/foto0594.jpg

    2,50 m oder 3 m wären natürlich besser, sind aber auf der Müllerstraße ohne Gehwegrückbau nicht machbar, denn die 2 Fahrstreifen für die Kfz sind aus Gründen der Leistungsfähigkeit der Straße/ aus politischen Gründen leider zur Zeit noch erforderlich und auf dem Mittelstreifen stehen Bäume – es ist also ein Kompromiss.
    Dort wo der Mittelstreifen auf der Müllerstraße breit und unbepflanzt ist, wird er auch zum Teil zurückgebaut und die Schutzstreifen breiter ausgeführt. Das wird allerdings wohl erst im nächsten Jahr passieren.

    Meine Beobachtung in der Müllerstraße war, dass die anderen Radfahrer dort nun nicht mehr so stark an den Autotüren der abgestellten Fzg. „klebten“, sondern jetzt deutlich mehr Sicherheitsabstand zu diesen einhielten.
    Die Situation vorher war für die meisten Radfahrer untragbar. Weil die Fahrstreifen eine ungünstige Breite aufwiesen, bzw. die Leitlinie zwischen rechtem und mittlerem Fahrstreifen zu weit links lag, fuhren die meisten Radfahrer bisher innerhalb des rechten Fahrstreifens, ganz knapp neben den geparkten Fahrzeugen.

  42. also, vernünftig auf der fahrbahn fahren erscheint mir sinnvoller als ein letztlich gefährlicher kompromiss.

    bzw. die Leitlinie zwischen rechtem und mittlerem Fahrstreifen zu weit links lag, fuhren die meisten Radfahrer bisher innerhalb des rechten Fahrstreifens, ganz knapp neben den geparkten Fahrzeugen.

    daraus lassen sich meiner meinung nach zwei bessere ansätze als dieser kompromiss ablesen:

    1.) die leitlinie einen tick weiter rechts malen, so dass für den radler und für den kraftfahrer eindeutig klar wird, auf welcher spur der radler anspruch auf platz hat. (ist ja leider so, dass bei vielen das mitdenken an linien auf dem asphalt aufhört…)

    2.) dafür sorgen, dass auch unedarftere radfahrer ein bewusstsein für die gefährlichkeit der dooring zone erlangen. (plakate/anzeigen/whatever…)

  43. es vergeht tatsächlich kein Tag, wo nicht wer als Nahüberholer an mir vorbeizieht

    Du fährst zu weit rechts.

  44. OK, ich fahre nicht zu weit rechts, und trotzdem (oder deswegen ?) passiert das:
    http://www.karsten-strupp.de/VERKEHR/09-2012A/18-09-2012.AVI

    Man beachte auch den Gegenverkehr.

  45. Prokrastes schreibt:
    Freitag, 21.09.2012 um 11:46

    es vergeht tatsächlich kein Tag, wo nicht wer als Nahüberholer an mir vorbeizieht

    Du fährst zu weit rechts.

    die zahl der nahüberholer lässt sich durch nicht-zu-weit-rechts-fahren deutlich verringern, aber leider nicht auf 0 setzen.
    (hin und wieder begegne ich auch helden, die sich dadurch provoziert fühlen und sich entsprechend verhalten. aber das ist alles andere als alltäglich)

    und dann sind da noch jene, die ganz doll unbedingt überholen müssen und erst mittendrin feststellen, dass a) gegenverkehr da ist und b) manche radler doch ein bisschen schneller unterwegs sind als oma erna auf dem weg zum garten…

  46. @ Prokrastes: Mein erster Impuls zu dieser Behauptung war nicht bloggeeignet. Man kann noch so weit links fahren, auch links der Mitte von mir aus und es gibt immer noch Leute, die einem auf den Pels kriechen. Ich fahre knapp rechts der Mitte. In einspurigen Straßen kann mich niemand überholen.

  47. @ Karste: sorry, aber einen direktenDL- Link zu einem file klicke ich nicht an.

  48. @ Sascha: Danke, … ich bekam schon Komplexe…

  49. @Michael S: Nahüberholer sind zwar sehr ärgerlich, aber manchmal leider unvermeidlich. Also entweder damit leben lernen oder sich richtig breit machen und die Huper ertragen. Das mit den Kindern muss nicht unbedingt damit zu tun haben, da die Meisten sich gerade in verkehrsarmen Strassen fast nur auf ihr Gehör verlassen, und Radfahrer sind nun mal besonders leise.

    Was ich bedenklich finde, ist deine Aussage zum Schluss:

    Gefährdungen auf Radwegen zähle ich nicht dazu, denn diese Wege sind systembedingt gefährlich, da können die Autofahrer quasi nix dazu.

    Ja eben, gerade durch diese Systembedingtheit ist Radwege fahren weit gefährlicher als Fahrbahn fahren. Gegen die ganzen Leute, die einen da abschiessen wollen, sind doch ein paar Nahüberholer gar nichts? Verstehe nicht, dass du die Situationen auf der Fahrbahn weit gefährlicher findest als diejenigen auf Radwegen. Obkektiv ist es umgekehrt. Warum versteht das eigentlich keiner? Haben die Leute alle Angst, dass jemand von hinten auffahren könnte und blenden deshalb die Gefahren auf Radwegen aus, die oft so plötzlich kommen, dass auch der versierteste Alltagradler nicht mehr reagieren kann? Ausserorts kann ich es ja noch verstehen, aber in der Stadt?

  50. Haben die Leute alle Angst, dass jemand von hinten auffahren könnte und blenden deshalb die Gefahren auf Radwegen aus

    Wenn du dir die Situation auf dem Video, was ich oben verlinkt habe, ansiehst, wirst du sehen, dass ich in letzter Sekunde nach rechts ausgewichen bin. (Sieht man gut an der Schräglage.) Warum ich das noch rechtzeitig tun konnte, kann ich nichtmal erklären. So was wie ein „7.Sinn“? Wäre ich gerade weitergefahren, hätte das Fahrzeug mich von der Bahn gefegt.
    Das war Montag. Gestern abend hatte ich die fast identische Situation an gleicher Stelle wieder. Die beiden Autofahrer habe wohl einfach nicht damit gerechnet, dass ein Radfahrer mal Abstand nach rechts hält.

    Vor wenigen Wochen auf dem Tempelhofer Ufer nach deutlicher: Mit Hupe von hinten, dicht vorbei und noch im Bereich meines Fahrrades wieder eingeschert, also mit seinem Fahrzeug vor meinem Lenker, aber noch neben meinem Vorderrad. Am gleichen Tag auf der Rückfahrt wieder eine identische Situation.
    Auch hier: Ein paar cm verschätzt, und sie hätten mich von der Bahn gefegt.

    Davor haben die Leute Angst! Und ich kann’s denen nicht verübeln.

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