Fahrradstreifen in der Kastanienallee kommen

Am Mittwoch hat die Bezirksverordneten-Versammlung des Bezirks Pankow entschieden, keine Bürgerbefragung zum umstrittenen Umbau der Kastanienallee zuzulassen. Damit sind zwei Anträge der Initiativen „Stoppt K21!“ und „Nur zu! Pankow!“ gescheitert, die die Befragung gefordert hatten.

Im Kern geht es darum, die von Fußgängern, Radfahrern, Straßenbahnen und Autos vielgenutzte Kastanienallee umzubauen. Geplant ist die Anlage von Fahrradstreifen neben den Straßenbahngleisen. Die Autoparkplätze werden dadurch vom Straßenrand verdrängt, ein Teil der Parkplätze entsteht neu in Parktaschen auf dem Bürgersteig. Insgesamt wird dadurch der Platz für die vielen Spaziergänger in der Allee leicht verkleinert.

Auf der Straße selbst geht es in Zukunft wohl zügiger voran. Die Straßenbahnen müssen nicht mehr hinter Radfahrern hinterherbummeln sondern können sie rasch überholen. Tempo 30 wird es auf der neuen Kastanienallee nicht geben. Es ist nicht auszuschließen, dass die Kastanienallee nun auch wieder als Abkürzungsstrecke für Autofahrer zwischen Invalidenstraße und Pankow genutzt wird, zumal der Übergang zwischen K-Allee und Schönhauser Allee beziehungsweise Danziger Straße aus Autofahrersicht eleganter gestaltet wurde.

Von Anfang an standen in der Frage des Umbaus der Straße zwei Lager unversöhnlich gegeneinander. Auf der einen Seite standen ADFC, die Mehrheit der BVV und der grüne Verkehrsstadtrat Kirchner für einen Umbau. Für einen Erhalt des alten Zuschnitts der Kastanienalle sprach sich eine Mehrheit aus Anwohnern und Gewerbetreibenden aus. Die haben den Kampf nun verloren.

Der taz-Kommentar von heute tritt im Interesse der Radfahrer noch einmal nach: „Beim Umbau der Kastanienallee geht es aber nicht nur um die – böse – Politik und um die – guten – Betroffenen, es geht auch um Interessen. Die der Radfahrer zum Beispiel finden sich nicht wieder im „Not in my backyard“-Protest gegen „K 21″. Dabei wäre ein eigener Radstreifen ein Segen. Dass es bislang so wenig Unfälle gab, lag schließlich weniger am guten Verhältnis zwischen Rad und Tram. Der Grund war schlicht und ergreifend, dass die meisten Radler den Hindernisparcours Kastanienallee mieden. Schön, wenn sich das bald ändert.“

Der Kommentator wohnt doch in der Straße und erlebt auch heute schon, dass sich Tag für Tag Tausende von Radfahrern auf der Castingallee tummeln. Ob Umbau oder nicht, die Kastanienallee ist und bleibt eine der beliebtesten Radfahrerstraßen der Stadt.

28 thoughts on “Fahrradstreifen in der Kastanienallee kommen

Comments-Feed
  1. Der Umbau ist völlig unnötig! Für Autofahrer wird es nicht attraktiver, weil man zum Rosenthaler eh nicht durchkommt und die paar Sekunden, die die Tram von Zionskirchstr. bis Eberswalder dann spart, sind auch nicht so gewichtig. Der Fahrradstreifen in den Gleisen ist gut so, weil man gesehen wird. Und Verkehr oder Tram mit 50 erfreut weder die Anwohner noch das Klima. Wie sieht es statistisch aus? Ich glaube, dass es auf der Kreuzung Danziger/Prenzlauer, wo ja nun alles geregelt und klar strukturiert ist, mehr Unfälle mit Radfahrern gibt, als auf der Kastanienallee. Der Bezirk will einfach nicht zurückziehen, weil er schon hundertausende in die Planung gesteckt hat und das ja nicht gut aussehen würde, passiere da nichts mehr…

  2. Ich hätte zwischen den Schienen einfach grellrot markiert, die paar bisherigen Fahrradsymbole sind abgefahren und die Angstradler fahren wie eh und je lieber auf dem Handtuch zwischen rechter Schiene und aufgehender Parkautotür.

    Ich kann mir nicht vorstellen, wie nach einem Umbau genug Platz zwischen einer Straßenbahn und einem parkenden Auto sein soll, wenn man nicht am Rückspiegel langkratzen will. Außerdem sind 50 in der Kastanienallee völlig sinnfrei.

  3. „Tempo 30 wird es auf der neuen Kastanienallee nicht geben.“

    Das verstehe, wer will. Ich für meinen Teil habe nicht mal Lust es zu versuchen. Nur darüber nachzudenken, würde mir die Laune verderben.

  4. Hm dann sollte man mal die Unfälle vorher / nachher zählen. Man kann ja bauen was man will, Tempo 50 bringt mehr Unfälle mit sich.

  5. Mein Beileid allen, die diese Wege in Zukunft nutzen müssen.

    Vielleicht habt Ihr ja Glück und die Wegelchen werden breiter als 1.20 und nicht unmittelbar neben den parkenden Autos angelegt…

    Hier in dieser Stadt ist das in der Regel nicht so.

  6. „In der neuen Planung ist ein Radstreifen mit einer Breite von 1,50 m vorgesehen (bis zur Wiederinkraftsetzung der neuen StVO zuerst noch als Angebotsstreifen mit Halteverbot). Im Bereich der neuen Parkbuchten besteht ein zusätzlicher Sicherheitsabstand von 0,50 m, um die gefährlichen Türöffnerunfälle zu verhindern.“
    http://gruene-fraktion-pankow.de/themen/verkehr-oeffentliche-ordnung-verbraucherschutz/kastanienallee/?no_cache=1&expand=329599&displayNon=1&cHash=2d2097cbe1c41d57724c50ae58269b2f

  7. Warum ist der Tenor bzgl. des Umbaus eigentlich so negativ? Ich bin da jahrelang beinahe jeden Tag durchgefahren und erwarte dass die Situation mit Radstreifen nur besser werden kann.

    Bisher war es so, dass man – wenn man nicht gedoort werden wollte – zwischen den Schienen fahren musste, was nur bei trockenem Sommerwetter einigermassen ungefährlich funktioniert. Selbst dann muss man höllisch aufpassen, dass man nicht einspurt. Sobald man andere Radfahrer überholen will, wirds richtig unangenehm. Das geht nämlich eigentlich nur indem man auf die Gegenfahrbahn ausweicht. Radfahrer, die vom Weinbergsweg die Steigung hochzuckeln, halten die Straßenbahn nicht nur auf, sondern ich hab da auch schon häufiger gefährliche Situationen gesehen.

    Da die Parkplätze verschwinden bzw. zu Parktaschen im Gehweg umgewandelt werden, ist dort ca. 2,5m Platz zwischen Strassenrand und Schienen. Sollte doch eigentlich reichen für einen Radstreifen, oder? Die meisten Radstreifen in Berlin sind ja doch ausreichend breit (Ausnahmen gibts natürlich auch hier).

    Und in das Gejammer über die Radstreifen in der Wichertstr. kann ich auch nicht einstimmern. Meiner Erfahrung nach fährt sichs in der Schivelbeiner/Wichtertstr. besser seit die Streifen da sind und die Hochbords zu. Trotz 2.Reihe-Parkern (die es in B. überall gibt, auch dort wo keine Radstreifen sind).

    Sperrung der Kastanienallee für KFZ mit „Anlieger frei“ wär natürlich besser. Sowas traut man sich in Berlin wohl nicht. In München hab ich das wegen. Tram schon öfter gesehen.

  8. Ich finde es auch nicht optimal den Straßenraum in der Kastanienallee zu verbreitern. Das verschnellert den Verkehr in einer Flanierstraße.
    Was ich mich frage, ist, ob es bei dieser sehr sehr speziellen Situation nicht möglich und auch besser gewesen wäre, einen Radweg auf den Bürgersteig zu machen, der wo immer es geht auf die Straße runtergeführt wird. Gleichzeitig die parkenden Autos näher an die Gleise rücken (wenn dafür Platz ist???) und natürlich einige Parkplätze streichen.
    Für diesen Vorschlag bekomme ich hier wahrscheinlich (verbale) Prügel, aber was richtig Sinnvolles fält mir sonst zur Kastanienallee auch nicht ein.
    Wenn ich mich recht entsinne, ist die Kastanienallee Unfallschwerpunkt von Radlerunfällen gewesen. Insofern mußte bezüglich RadlerInnen auch was passieren…

  9. Der Umbau erfolgt nur im Bezirk Pankow, also zwischen Schönhauser und Schwedter.

    Die Steigung am Weinbergsweg wird gar nicht entschärft. Hier würde sich ein Radweg auf dem sehr breiten Bürgersteig bergauf anbieten. Oder eine Versetzung der Kante desselben. Platz wäre da da.

  10. @Planungsdaten, danke für den Textschnipsel „bis zur Wiederinkraftsetzung der neuen StVO“ von den Grünen.

    Welche STVO gilt eigentlich zur Zeit? Die letzte Novelle, die der Verkehrsminister wegen des Schilderproblems zurückgenommen hat, hatte ja auch Auswirkungen für Radfahrer, u.a. bezüglich der Geschwindigkeit auf „Radfahrer frei“-Gehwegen. Mit Ampeln war da auch irgendwas, aber da ist die STVO so vermurkst dass ich mir das gar nicht erst durchlese.

  11. @dirk, Du schreibst ja selbst von einer Flaniermeile. Es gibt Bürgersteigradwege in solchen fußgängerorientierten Straßen (z.B. Potsdamer Platz), und glaube mir, das klappt prinzipiell nicht. Fußgänger nutzen den gesamten Gehweg, ob der nun teilweise rot lackiert ist oder nicht.

    Die Kastanienallee ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es ist, den verschiedenen Verkehrsarten gerecht zu werden. Andere Straßen wurden gnadenlos aufs Auto optimiert und entsprechend genutzt, die Diversität der Fortbewegungsmittel wurde damit kontinuierlich verringert. In der Kastanienallee bewegen sich Fußgänger, Radfahrer, die Straßenbahn und Autos in verschiedener Gewichtung fort.

    Meines Erachtens ist das größte Problem, dass man weiterhin Parkplätze bereitstellen will. Die nehmen denen, die sich fortbewegen wollen, den Platz weg. Dem Anspruch, überall einen Parkplatz bereitzuhalten, kann die Stadt m.E. gar nicht gerecht werden, Angebot schafft Nachfrage. Auf Biegen und Brechen sollte man keine Parkplätze bereitstellen, wenn am Ende der fließende Verkehr nicht mehr gut funktioniert.

    In Google Maps kann man sehen, dass in der Kastanienallee ca. 100 Fahrzeuge geparkt sind. Dem stehen werktäglich über 6.000 Radfahrer entgegen, die die Straße nutzen. Ein krasses Missverhältnis.

  12. Ich bin mal gespannt, ob die Detailplanung und Ausführung dort genauso durchdacht erfolgt wie am unteren Ende der Pappelallee.

    Köstlich amüsieren kann ich mich ja insbesondere über diese neue Bettelampel von der Pappelallee kommend auf die Kreuzung mit der Schönhauser Allee. Diese 5-Sekunden-Grünphase, die man sich da erbetteln darf, schickt einen zuverlässig zu einer Zeit in den Kreuzungsbereich, wo man dort eigentlich nach StVO gar nicht einfahren dürfte, da bereits belegt. Würde man dort ordnungsgemäß fahren, dürfte man von der Pappelallee kommend nie weiterfahren. Und schlängelt man sich dort ins Getümmel hinein gibt es immer wieder die lustigsten Begegnungen mit diversem motorisiertem Verkehr, der dort von mehreren vorherigen Grünphasen noch irgendwie auf der Kreuzung unterwegs ist – und meist dann mit den aus der Eberswalder anfahrenden Fahrzeugen in Konflikt gerät.

    Diese Neuregelung des Radverkehrs dort ist ein Paradebeispiel dafür, dass man sich als Radfahrer am besten überhaupt nicht um StVO und die ganze Unterhaltungselektronik kümmert. Es hält nur auf und löst keinerlei Konflikte. Im Gegenteil, gerade dort ist man besser bedient, wenn man die Kreuzung einfach nach Augenmaß quert.

    Und wegen solcher Neuregelungen traue ich dem Bezirk Pankow in Sachen Kastanienallee auch nur Murks zu.

  13. „Bürgersteigradwege“ sind die Pest – ganz besonders in so stark von Fußgängern frequentierten Gegenden wie der Kastanienallee. Wie man so einen hanebüchenen Schwachsinn vorschlagen kann ist mir schleierhaft.

    Ich gebe Berlinradler recht: Das Problem sind die Parkplätze. Aber die kriegt man nicht weg. Da hätte der Technoheini und seine Gefolgschaft wohl noch lauter geschrieen.

    Bisher gibts dort sehr wenig Autoverkehr. Ob das durch die breite Fahrbahn anders wird, bleibt abzuwarten.

    Kaum zu glauben: da macht mal jemand alles richtig, um dem Radverkehr ein möglichst ungefährliches Vorankommen zu ermöglichen und es wird trotzdem gemeckert was das Zeug hält. Krank.

  14. @Abwrackprämie:

    Das Problem ist eben die unterschiedliche Einschätzung von „da macht mal jemand alles richtig“. Der aktuelle Zustand funktioniert. Durch die gezwungene halbe „shared space“-Konstellation wird das ganze Verkehrsgeschehen entschleunigt, so dass man als Radfahrer dort eigentlich gut fahren kann.

    Zukünftig ist dort mit Wegfall von Tempo 30 und der ja erwünschten Beschleunigung der Tram mit mehr Risiken zu rechnen. Fußgänger werden es schwerer haben, die Fahrbahn zu queren. Radfahrer werden neue Probleme bekommen, wenn z. B. ein Autofahrer unachtsam ausparkt und gerade von hinten eine Tram herannaht. Der mit höherer zulässiger Geschwindigkeit auch zu erwartende erhöhte MIV-Anteil wird dem Straßenklima auch nicht förderlich sein.

    Eine sinnvolle Lösung sähe meines Erachtens ganz anders aus:

    – Kastanienallee in der Mitte, etwa bei der Kreuzung Schwedter Straße, mit Pollern für den motorisierten Verkehr dicht machen
    – Poller versenkbar für die Tram
    – dadurch für den MIV erzwungene reine Anliegerstraße
    – dann Reorganisation des Parkraumes, Schaffung definierter Parkplätze und außerhalb der definierten Parkzonen eben Parkverbot
    – und dann Aufgabe der Trennung zwischen „Fahrbahn“ und „Gehweg“, der ganze Straßenzug dann als echter „shared space“

    Das würde gegenseitige Rücksichtnahme noch mehr erzwingen, als es der heutige Zustand tut.

    Klar, Radfahrer würden damit nicht unbedingt schneller da durchkommen. Aber es wäre eine „kiezkompatible“ Lösung, die den Verkehrsanteilen dort gerecht würde. Insbesondere auch dem Fußgängerverkehr.

  15. Ist in der Kastanie neuerdings Tempo 30? Das gabs dort meines Wissens noch nie. Angeblich hängt das damit zusammen, dass die in irgendeinem Strassenkatalog als „Hauptstrasse“ geführt ist und man da kein Tempo 30 verordnen darf (ausser vielleicht im Bereich der Schule dort).

    Dass der aktuelle Zustand „gut funktioniert“ kann ich jetzt nicht unbedingt behaupten. Ich finde das schon verbesserungswürdig, vor allem weil Schienenquerungen potenziell immer gefährlich sind (vor allem wenn es nass und kalt ist und die Schienen dadurch extrem rutschig. Bei so einer Gelegenheit bin auch ich schonmal gestürzt, obwohl ich behaupte eine gute Radbeherrschung zu haben und meist sehr konzentriert fahre).

    Die Strasse in der Mitte verpollern oder eben irgenwie anders nur für Anwohner- und Lieferverkehr zu sperren wär natürlich besser. Aber erstens schwer durchsetzbar und zweitens ist der KFZ-Verkehr IMHO dort sehr gering (da fahren mindestens doppelt soviel Radfahrer durch wie KFZ).

  16. Ein Hochbordradweg ist dort bestimmt so sinnvoll und ungefährlich wie an den Flanierecken S-Schönhauser, Eberswalder vorm Mauerpark und ähnlichen. Nein danke.

    Ich komme momentan die Kastanienallee gut und ungefährdet lang, vielleicht ist es für unsichere oder langsame Fahrer schwieriger. (Zumindest mit meiner Stadthure, mit nem Renner is blöd, da fahr ich da aber nicht lang. (-;)

    Bin letztens nochmal da gewesen, hatte die Breite unterschätzt. Die geplante Lösung (@Planungsdaten: Danke!) klingt wirklich möglich. Problematisch finde ich dennoch die Beschleunigung der Strecke, die trotz möglicherweise geringerer Unfallwahrscheinlichkeit die Verletzungsgefahr erhöht undzu erwartende Zweite-Reihe-Parker. Wer dort vor eine Tram ausweicht, sollte sich über ausreichenden Abstand vergewissern – m.E. vielen Sommerradlern dort kaum zuzutrauen.

  17. „Shared Space“ ist ja ganz witzig, aber mit einer Straßenbahn ist das ausgemachter Unfug.
    Die Straßenbahn kann aufgrund von Masse und Bremsweg nicht anders „Rücksicht nehmen“ als daß sie im Schrittempo fährt.

    Das aber ist Schwachsinn, den man nur mit ziemlich zugequarztem weltfremden Hirn fordern kann.

    Die Idee mit den Pullern, äh, Pollern die der Straße die Funktion der Auto-Durchgangsstraße nehmen scheint mir das sinnvollste.

  18. @Prokrastes:

    Solche „shared space“-Konstrukte mit Tram dazwischen gibt es z. B. in Karlsruhe durchaus. Von nennenswerten Unfallzahlen ist mir nichts bekannt.

  19. Shared Space heisst nach meinem Verständnis ja nicht verkehrsberuhigt. Fahrzeuge dürfen durchaus mit angemessener Geschwindigkeit fahren. Zudem gelten Grundregeln wie rechts vor links. Die Straßenbahnen müssten vielleicht im Kreuzungsbereichen vielleicht etwas abbremsen, das wäre durchaus positiv. Aber ist nur ne Spinnerei, soweit ist die Politik noch nicht.

  20. > Fahrzeuge dürfen durchaus mit angemessener Geschwindigkeit fahren.

    Und was ist „angemessene Geschwindigkeit“? Wie hoch ist die bei einer Straßenbahn? Und wie hoch bei einem Auto?

    Und was bleibt bei diesen Geschwindigkeiten von der Rücksichtnahme auf z.B. Fußgänger übrig?

  21. Das sind Grundsatzfragen zum Shared Space, über das man geteilter Meinung sein kann. Wie gesagt, man muss sich klar sein dass Shared Space keine Verkehrsberuhigte Zone ist und Fußgänger nicht bevorrechtigt, sondern „gleichberechtigt“ sind. D.h. einfach über die Straße laufen und alle müssen anhalten, ist nicht.

  22. die sinnvollste loesung waere
    die jetzigen parkplaetze komplett
    abschaffen und dort einen fahrradweg einrichten
    in exakt gleicher breite wie die jetzigen parkplaetze
    das ist optimal fuer radfahrer und fussgaenger
    und der autoverkehr soweit er noch zugelassen ist
    teilt sich die strasse mit der strassenbahn wie bisher
    ausserdem wuerde man million euro sinnlose umbaukosten sparen !

  23. @fahrrad5: Das wäre für Radfahrer und Strassenbahn sicherlich wünschenswert. Dann gibts aber keine Parkplätze mehr. Ich vermute, da würden Anwohner und Geschäftsinhaber noch mehr auf die Barrikaden gehen. Letztere machen ja jetzt schon mobil, weil sie das zustellen von Gehwegen mit Tischen+Stühlen scheinbar für ein Grundrecht halten 🙁

  24. Aber irgendwas stimmt ja nicht, wenn 100 Parkplätze härter verteidigt werden als 6.000 Radfahrten pro Tag. Warum hat man Angst vor Autofahrern, die auf die Barrikaden gehen, nicht aber vor solchen Radfahrern? Die sind scheinbar jeden Mist gewöhnt und stören sich nicht mehr daran.

  25. Ich brauche keinen Parkplatz…..aber wenn alle Parkplätze abgeschafft würden, stehen ganz sicher immer genügend auf dem Fahrradstreifen, auch bei hoher Kontrolldichte, m.E. auch ein zu erwartendes Phänomen bei der jetzt geplanten Lösung. Mich würde es doch stark wundern, wenn angefangen würde, diese Parker abzuschleppen. Angesichts der hohen Kosten und des Rückholaufwandes ist dies aber das einzig wirksame Mittel. Das Knöllchen nimmt dagegen jeder in Kauf.

  26. Da hilft das Vorbild aus Japan, ein Auto darf nur haben wer einen eigenen Stellplatz nachweisen kann.

    Allein das jedem ein Parkplatz ohne Kosten quasi als Menschenrecht zugesprochen wird ist eine der größten Idiotien des Systems Automobil, bekomm ich also zum Brummbrumm gleich eine mobile immobilie von 20m² dazu? In beliebiger Lage? Verrücktes Konzept…

  27. Das Thema Anwohner-Pkw ist ja nur die Hälfte der Wahrheit. Es kommen ja auch Leute von sonstewo in die Kastanienallee und meinen, ausgerechnet da ihre Blechdose deponieren zu müssen.

    Lustig wird bei der Neugestaltung übrigens auch das Thema mit dem Lieferverkehr. Die ganzen Lieferwagen werden ja nicht in irgendwelchen Parkbuchten verschwinden, sondern ganz zwangsläufig am rechten Fahrbahnrand halten. Denn in der Mitte würden sie die Tram blockieren, was ja meist doch vermieden wird. Neben den üblichen Paket-/Postdiensten, die die Straße bedienen, gibt es bedingt durch die Unternehmensstruktur vor Ort jeden Tag etliche Pkw- und Trapo-Kurierfahrten, die in der Kastanie beginnen oder enden. Man kann also davon ausgehen, dass quasi ständig ein paar davon im Verlauf der Straße rumstehen werden. Mit dem Ergebnis, dass man als Radfahrer dann letztlich doch wieder in den Bereich zwischen der Tramschienen wird ausweichen müssen, womit sich trotz teurer Umgestaltung der gleiche Zustand wieder einstellen wird, wie er jetzt auch schon da ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert