Im Radsport spielt der Windschatten eine wichtige Rolle, da im flachen Gelände ab ca. 20 km/h der Luftwiderstand größer als alle anderen Widerstände ist. Hinter dem Windbrecher kann man bis zu 30 Prozent Energie sparen, wenn durch die richtige Position am Hinterrad des Vordermannes der Windschatten voll ausgenutzt wird. Der Abstand zwischen Hinterrad und Vorderrad sollte zwischen 10 und 30 Zentimetern betragen, zudem ist ein seitlicher Abstand von 5 bis 15 Zentimetern sinnvoll.
Im Straßenverkehr ist das Windschattenfahren mit einem gewissen Risiko behaftet. Jede Geschwindigkeitsveränderung und jede Bewegung des Vorderdradfahrers kann zu einem Unfall führen, wenn man nicht ständig sehr aufmerksam ist und die Hand stets an der Bremse hält. In einem Urteil des Oberlandesgerichtes befanden die Richter, dass der Vordermann sich nicht regelwidrig verhalte, wenn er ohne Handzeichen oder Schulterblick ausschert. Der Hintermann muss stets mit einer Richtungsänderung rechnen und kann daher bei möglichen Unfällen den Vordermann nicht wegen einer Pflichtverletzung haftbar machen (OLG Düsseldorf, AZ: 1 U 213/94).
Ich selbst fahre sehr gern als Windschattenlutscher. Häufig werde ich von anderen Radfahrern schwungvoll überholt, da reicht es, dreimal forsch in die Pedalen zu treten, um in den Windschatten des Vordermanns zu kommen. Manche Radler fühlen sich aber durch die Windschattenfahrerei irritiert. Die variieren dann ihre eigene Geschwindigkeit, geben Handzeichen zum Überholen oder nutzen den Start nach einer roten Ampel, um mich abzuhängen. Dabei ist es doch okay, im Windschatten eines Vordermanns ein wenig Kraft zu sparen, oder?
Hallo,
Das Windschattenfahren gefährdet den Vordermann und sollte daher unbedingt nur nach Absprache erfolgen!
Gruß
Andreas
Ach Du klemmst Dich immer an mein Hinterrad?! Na passt schon, irgendwer muss ja die Arbeit machen, nä?!
Also klar mach ich dass auch, aber nich bei allen. Wer mir zu wackelig erscheint kriegt von mir auch keine Rückenmassage bei der Fahrt.
Die fühlen sich nicht irritert, dass du hinter her fährst, sondern, weil du nicht gefragt hast, ob du Lutschen darfst.
Allerdings bringt es auch nix, ständig im Windschatten eines anderen zu fahren, denn dessen Kräfte lassen wohl auch nach einiger Zeit nach. Sodass am Ende wohl eine Durchschnittsgeschwindigkeit dabei heraus kommt, die du wohl auch allein, ohne Windschatten zustande gebracht hättest.
Und wenn du dann bei 20km/h im Windschatten immernoch Kräfte sparen musst, dann ist Rennradfahren wohl der falsche Sport…
Also ich fühle mich auch genervt von Windschattlern, aber das kommt selten vor. Meist lasse ich dann so lange ausrollen, bis es der Hintermann überholt. Einer hat jedoch auf einer Bandbreite von 10-35 km/h mal alles mitgemacht und ist dann – endlich – irgendwo abgebogen 😉
Richtig lohnend & noch dazu ohne nennenswertes Risiko und/oder Störung für den Vordermann ist Windschattenfahren bei BVG-Führung 😉
Bei dem Urteil geht es um (einvernehmliches) Windschattenfahren bei einer „Radwanderung“. Hier ist der Vordermann nicht für ein Fahrmanöver haftbar zu machen, wodurch der Hintermann stürzt.
Was du mit „Windschattenlutschen“ meinst, ist simpel „Fahren ohne ausreichenden Sicherheistsabstand“ nach §4 StVO.
Ich fahre nicht unabgesprochen in anderer Leute Windschatten. Wenn sich bei mir jemand dranhängen will (was gelegentlich passiert) – bittesehr, kein Problem. Allerdings gebe ich dann auch nur diejenigen Handzeichen die für meine eigene Sicherheit wichtig sind und keine „Komfortinfos“ z. B. zu Schlaglöchern.
Patrick, wie groß muss der „ausreichende Sicherheistsabstand“ denn sein? Gibt es Richtwerte?
So, daß du nicht auffährst, wenn das Fahrzeug vor dir plötzlich bremst.
Das LG Aachen befand z.B.; „Ein Sicherheitsabstand von 5 m zu einem vorausfahrenden Radfahrer ist bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h zu gering“ ( Az. 11 O 467/90 )
Ein Abstand von 10-30cm im gemischten Straßenverkehr hinter einem Fahrzeug, wo Du nicht sehen kannst, wann gebremst wird, findest Du ok?
Fahrzeugen mit deutlich besserer Bremswirkung (Auto: vier breite Reifen und kein Abheben des Hinterrads) schreibt man üblicherweise den halben Tachoabstand vor. Das sind 15m bei 30km/h.
ravn: Niemand hat hier geschrieben, dass er „Einen Abstand von 10-30cm“ in auch nur irgendeiner Hinsicht „ok“ fände, oder einen solchen Abstand in irgendeinem anderen Zusammenhang überhaupt bewertet, außer in genau dem Zusammenhang, dass bei diesem Abstand der Windschatten „voll ausgenutzt“ werden kann.
Bitte erst genau lesen, dann posten 😉
@vorTrieb
BVG-Windschatten hat den Nachteil mit stark verrußtem Gesicht nach Hause zu kommen. Empfiehlt sich kaum ohne Atemgerät.
Aber allgemein find ich es auch manchmal nett und praktisch, mich an einen kräftigen Kerl mit großem Schatten dranzuhängen. Oft ist schon mit etwas mehr Abstand ein Effekt spürbar. Immer schön mit Augenmaß und Rücksicht — wie überall. Ihr könnt ja mal Tshirts drucken: „Ich fahr auch belgische Reihe“… oder so.
@chris: Dann hab ich Dich falsch verstanden. Im Abstand von 15m den Windschatten des Vordermanns auszunutzen ist natürlich voll ok. 😉
Any change in speed and movement of the front wheel can lead to an accident if you are not always very careful and always keep your hand on the brake.
Often, I often overtake other cyclists, enough that the pedal thrice cheerfully went into the slip-shelves of the front man.
I am overtaken energetically by other cyclists, it is enough to pedal three times briskly to get into the slipstream of the front man.
Any change in the speed and movement of the front wheel can lead to an accident if you are not always very careful and always keep your hand on the brake.