Über die Serie schwerer Abbiegeunfälle an der Ecke Ostseestraße und Greifswalder Straße im Berliner Bezirk Pankow haben wir mehrfach (1, 2, 3, 4) berichtet. Seit Mitte April sind an dieser Kreuzung zwei Radfahrer tödlich verunglückt und eine weitere Radfahrerin wurde schwer verletzt. Heute trafen sich knapp zehn Personen (Bezirksstadtrat, Tiefbauamt, Straßenverkehrsbehörde, polizeiliche Unfallkommission) zu einem Ortstermin, um Sofortmaßnahmen an diesem Unfallschwerpunkt zu beraten. Herausgekommen ist, dass in den nächsten Tagen der Kreuzungsbereich mit Radfahrermarkierungen versehen wird. Das Foto (größere Version hier) zeigt die noch unmarkierte Kreuzung. Wir berichten, wie es hier weitergeht.
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Kommentare
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- SuSanne: Auf der VeloBerlin konnte man ihn schon bewundern. Da stand er auch eingespeicht fast unscheinbar neben dem SON-Stand. Angesprochen darauf,…
- jan Ungerer: Vermutlich wird das irgendwann im nächsten Jahr sein.
- Christoph: Das klingt sehr interessant. Ab wann wird man das gute Stück kaufen können?
- jan Ungerer: Daten aus dem Teststand liegen uns leider noch nicht vor. Wir sind aber auch sehr gespannt.
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Wie sieht denn eine Radfahrermarkierung aus?
Reichen die regelmäßigen Markierungen von der örtlichen Hundepopulation nicht aus?
Wo soll die Markierung angebracht werden und was erhofft man sich davon? Wenn ich das richtig lese, sind zumindest 2/3 der verunfallten Radfahrer auf dem Fußgängerbereich gefahren und alle von Rechtsabbiegern erwischt worden.
Eine Markierung auf der Fahrbahn führt, selbst wenn sie befolgt wird, nur dazu, daß noch mehr Radfahrer rechts von den Rechtsabbiegern im toten Winkel vorbei müssen (vorhandene Fahrradführungen müssen i.A. befolgt werden).
Tatsächlich möchte man als Radfahrer aber a) auf der Fahrbahn, wo man gesehen wird und b) links an Rechtsabbiegern vorbei fahren. Eine solche Markierung macht nur dann Sinn, wenn es auch eine Rechtsabbiegerspur gibt.
Ansonsten hilft eher sowas wie psychologisch fundierte Verkehrserziehung, um die Angst der Radfahrer vor dem Straßenverkehr abzubauen und ihnen zu zeigen, wie man solche Gefahrensituationen vermeiden kann. (Ob andere Verkehrsteilnehmer sowas nicht auch gelegentlich nötig hätten, sei mal dahingestellt)
Meine Meinung – your mileage may vary.
Ich fahre – in Zukunft hoffentlich noch öfter – auch mit dem Fahrrad über diese Kreuzung, und zwar genau in die Unfallrichtung.
Viele Radfahrer fahren an dieser Kreuzung über den Fußgängerüberweg, weil sie von Norden kommend bereits seit Antonplatz auf dem Bürgersteig radeln – ich auch. Denn auf der Berliner Allee/Greifswalder Straße ist morgens Richtung Stadtmitte viel zu viel Autoverkehr auf der dort engen Straße, als das Radfahrer dort gern freiwillig fahren würden. Hier müsste bereits zuerst angesetzt werden, wenn die KfZ-Lenker die Fahrradfahrer/innen an der Kreuzung Greifswalder/Ostseestraße auch bemerken sollen.
Eine Markierung für Radfahrer macht an dieser Kreuzung nur dann Sinn, wenn die Radfahrer dabei VOR den KfZ an der Ampel stehen. Die Haltelinie für die KfZ müsste demnach hinter der Haltelinie für Radfahrer aufgebracht werden. Noch besser würden Radfahrer bemerkt, wenn sich ihr „Standstreifen“ dann noch so weit verbreiterte, daß sie vor den KfZ zum Stehen kommen. Allerdings kann das wieder dazu führen, daß genervte Autofahrer womöglich anfangen, bei Gelb die Radfahrer von der Straße oder vor sich her zu drängen, ist auch wieder ein Unfallrisiko. Deshalb müsste das schließlich mit einer verzögerten Freigabe der Abbiegemöglichkeit in die Ostseestraße einhergehen, damit die Radfahrer schon weggefahren sind. Das bedeutet eine Spur weniger stadteinwärts, aber dafür könnte die Linksabbiegerspur in die Micheangelostraße auch zur Fahrt geradeaus freigegeben werden – hier gabs doch noch keine tödlichen Unfälle mit Abbiegern?
Ein Schild auf Höhe der LKW-Kabinen mit dem Hinweis auf fast drei getötete Radfahrer am Ampelmast wäre sicher nicht schlecht – der eine oder andere LKW-Lenker liest das vielleicht doch…
Ralf, genau das haben die Leute bei dem Ortstermin auch festgestellt: viele Radfahrer fahren auf der Greifswalder stadteinwärts auf dem Bürgersteig und benutzen an der Kreuzung den Fußgängerüberweg.
Wenn ich den Plan richtig in Erinnerung habe, dann werden die Radwegemarkierungen auch so aufgepinselt, dass die Radfahrer an der Ampel sich vor den Autofahrern aufstellen können.
Den Vorschlag, Fahrradstreifen im Kreuzungbereich etwas zu verbreitern, finde ich sinnvoll. Damit würde rechtsabbiegenden Auto- und Lastwagenfahrern noch deutlicher gemacht, dass sie erst dann abbiegen können, wenn die Kreuzung von Radfahrern geräumt ist.
Zusätzlich könnte man überlegen, ob farbige Fahrradstreifen im Kreuzungsbereich zur Unfallverhütung beitragen. In Kopenhagen sind Fahrradwege auf Kreuzungen in einem krassen blauen Farbton gehalten und setzen sich damit optisch sehr stark von der Fahrbahn für Autos ab. In vielen Ländern wird mit farbigen Radstreifen experimentiert. In New York verwenden sie die Farbe Chartreux, ebenfalls nicht gerade augenfreundlich, aber der Unterschied zwischen Auto-Fahrbahn und Fahrrad-Fahrbahn wird intensiv wahrgenommen. Ich finde, man könnte es in Berlin zumindest mal an einer Stelle testen, ob das was für die Sicherheit bringt.