Radfahrerin bei Verkehrsunfall mit rechtsabbiegendem Lastwagen tödlich verletzt

Zwischen einem Drittel und der Hälfte aller tödlichen Unfälle mit Radfahrern in Berlin werden durch rechtsabbiegende Fahrzeuge verursacht. Hinzu kommen Dutzende schwerverletzter Radfahrerinnen und Radfahrer. Gestern traf es eine Radfahrerin in Treptow-Köpenick.

„Tödliche Verletzungen erlitt gestern Mittag eine Radfahrerin bei einem Verkehrsunfall in Niederschöneweide. Bisherigen Ermittlungen zufolge fuhr der 50-jährige Fahrer eines Lkw die Karlshorster Straße in Richtung Siemensstraße. Als der Mann kurz vor 13 Uhr mit seinem Lkw nach rechts in die Schnellerstraße abbog, erfasste er mit seinem Fahrzeug die 67-jährige Radfahrerin, die ebenfalls auf der Karlshorster in Richtung Siemenstraße unterwegs war. Die Radlerin verstarb noch am Unfallort. Der 50-Jährige kam mit einem Schock zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 6 führt die Ermittlungen. Aufgrund der Unfallaufnahme- und Rettungsarbeiten war der Kreuzungsbereich Karlshorster-/Schnellerstraße für mehrere Stunden gesperrt. Betroffen von der Sperrung war auch die Buslinie 167.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3338 vom 18.10.2012 – 08:50 Uhr

Nach Angaben der Berliner Zeitung handelte es sich bei dem Lastwagen um einen mit Schüttgut beladenen 30-Tonnen-Lkw. Die tote Radfahrerin wurde bis zur Unkenntlichkeit entstellt, sodass die Polizei  ihre Identität bisher noch nicht klären konnte.

126 thoughts on “Radfahrerin bei Verkehrsunfall mit rechtsabbiegendem Lastwagen tödlich verletzt

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  1. Deine Ansicht, “deutsche Verkehrsteilnehmer” seien besonders rabiat, teile ich so auch nicht.

    Ich kenne Verkehrsteilnehmer im nicht-Ostblockteil von Europa aus eigener Erfahrung, nirgends wird so hartnäckig auf dem eigenen Recht bestanden und so wenig Rücksicht genommen wie in Deutschland. Anderswo mag es chaotischer aussehen (Sizilien), aber dort ist wird effektiv rücksichtsvoller gefahren als hier.

    Im Ostblock scheint das Gesetz des Stärkeren noch sehr viel ausgeprägter zu sein, aber da will man ja auch nicht hin.

    Meine Meinung: Integration des Radverkehrs statt Separation!

    Willkommen im Club.
    Separation ist Mord, um das mal etwas plakativ zu überzeichnen.

  2. Zur Bürgersteigradel-Situation: Meiner subjektiven Empfindung nach verbessert sich das langsam, zumindest beobachte ich das hier in Karlshorst.

    Dafür wird das in der westlichen Innenstadt immer schlimmer. Da wird auch in Tempo-30-Zonen, in total ruhigen Nebenstraßen, ja, sogar in Fahrradstraßen wie der Prinzregentenstraße auf dem Bürgersteig „geradelt“.

  3. Die Aggressivität ist ja recht subjektiv und ich kann die nur ableiten daraus, wie oft ich ohne Grund angehupt, angepöbelt oder absichtlich gefährdet werde. Das passiert, aber nicht so oft. Sehr vieles (nicht alles) kann man selbst steuern.

    Ich sage nicht, dass es Aggressivität nicht gibt – im Gegenteil, ich gehe sogar davon aus, dass viele „Unfälle“ genau aus diesem Grund heraus geschehen und damit letztendlich absichtlich passieren (realjuristisch würde das dann bis hin zu Totschlag gehen).

    Wie gesagt, das ist vielleicht auch zu subjektiv, um da ernsthaft drüber zu diskutieren. Wichtig ist, dass die Unfallzahlen rückläufig sind – und das sind sie glücklicherweise, Aggression hin oder her. Wichtig wäre, einen weietren Rücklauf ernsthaft zu forcieren.

  4. Natürlich wird in Deutschland anders gefahren als anderswo. Aber auch ich denke nicht, dass es hier im Mittel aggressiver zu geht als anderswo. Denke das geht eher in die Richtung andere Länder, andere Sitten und nicht (allgemein) gut und schlecht. Verallgemeinerungen sind sowieso IMMER doof 😉

    Meinem Empfinden nach sind die Unterschiede innerhalb Deutschlands auch größer als zu anderen Ländern. Und selbst auf den gleichen Strassen unterscheidet es sich natürlich teilweise extrem.
    Schichtverkehr vs. Sonntagnachmittag.

    Allerdings bin ich überzeugt davon, dass die allermeisten brenzligen Situationen (und auch Unfälle) durch eine Mischung aus Unwissen und Gottvertrauen und nicht aus (bewusster) Agression entstehen. Die Tragik ist doch, dass der Durchschnittsautofahrer bedenkenlos handelt weil im Normalfall nichts passiert, und damit unbewusst (!) mit erschreckender Regelmäßigkeit Andere gefährdet. Das ist im Grunde die gleiche Logik wie die Rotlichtverstösse von manchen Fußgängern und Fahrradfahrern. „Es passiert schon nichts weil es ist ja noch nie was passiert!“ (Ja, ich weiß xx Euro Bußgeld ist wohl kaum das gleiche wie ein Unfall mit Verletzten/Toten)

    Unabhängig von Grundsatzentscheidungen zu baulichen Ausführungen kann aber jeder aktiv in seinem Umfeld und natürlich auch durch selbstbewusstes Fahren Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit leisten. Also sorgen wir doch einfach dafür, dass es niemals nie irgendwo einen Autofahrer gibt der rechtsabbiegen kann ohne einen Fahrradfahrer wahrzunehmen!

    Ich musste meiner Freundin vor Jahren auch erklären, dass ich nicht ins Krankenhaus will, nicht auf meiner Vorfahrt bestehen will und nicht andere ärgern will, sondern mit meiner „dosierten Bremsung“ nicht nur diesen Unfall sondern vielleicht auch einen zukünftigen verhindert habe. Ich will auch nicht den „teutschen Oberlehrer“ abgeben, aber soweit ich das einschätzen kann ist das das einzige Mittel um das Fahrradfahren für mich und Andere sicherer zu machen.

    Allerdings muss ich zugeben, dass ich diesen Kampf gegen Windmühlen in letzter Zeit immer weniger fortführe, da ich durch mein inzwischen fast radwegefreies Streckennetz sehr viel seltener in diese Situationen gerate. Vielleicht sollte ich im Dienste der Allgemeinheit meinen mühsam erworbenen Streckenkomfort opfern und nach Feierabend drei Runden auf dem benutzungspflichtigen Radweg um den Ring fahren!?!

  5. Michael S schreibt:
    Mittwoch, 31.10.2012 um 00:29
    … der war gut 😀

    Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten.

  6. @ siggi: Der war noch noch noch besser… oder doch nicht? Traurig, wenn Leute wie du sich zum Vordenker von irgendwas machen wollen. Mach doch nen Blog auf, so a la JTK

  7. … der war gut 😀
    Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Fresse halten.

    Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, um welche Art von Ahnung es hier gehen sollte.

    Aber mal zwei Beispiele: Mir kommen regelmäßig hier in Berlin auf dem Tegeler Weg (Busspur, Fahrrad frei, aber auch nicht verpflichtender Radweg auf dem Bürgersteig markiert) Radfahrer als Geisterfahrer auf dem Gehweg auf der Spreeseite entgegen. Klar, die müssen den in korrekter Richtung Fahrenden ja irgendwo ausweichen und bleiben dann meist direkt dort. Ich denke, die gäbe es genauso, wenn kein Radweg markiert wäre.

    Viele auf dem Bürgersteig markierten Radwege sind jetzt im Herbst durch das gefallene Laub kaum zu erkennen. „Dann kann die Markierung ja auch nicht so wichtig sein.“ Prompt bin ich mit dem Rad auf dem Gehweg-Teil unterwegs. Diese Gruppe wäre wahrscheinlich ohne die Bürgersteig-Radwege signifikant kleiner, weil sie dann eher auf der Straße anzutreffen wären.

  8. @ Karsten: Du machst mir Mut. Du bist dir „nicht sicher“, du gibst Beispiele, du sprichst von „wahrscheinlich kleiner“ und trotzdem hältst du nicht die Fresse. Da darf ich dann vermutlich auch noch weiter hier etwas schreiben, auch wenn die Mutter aller Weisheiten mindestens uns beiden ihre Gaben zugunsten anderer vorenthalten hat. Danke.

    Sicher wäre ohne ein Angebot an Radwegen aller Art (1) ein Teil der jetzt dort fahrenden dann eben auf der Straße unterwegs. Ein (2) anderer Teil würde vermutlich weiter dort fahren, ein (3) weiterer Teil vielleicht weniger oder nicht mehr radfahren. Das wäre meine Vermutung dazu und (2) und (3) fände ich nicht wünschenswert . Gegen den bekundeten „festen Glauben“ (also etwas das viel besser ist als meine fehlende Ahnung) von Siggi kann ich damit natürlich nicht anstinken, aber mit festem Glauben hab ichs halt nicht so, mit Prollsprüchen auch nicht.

  9. Wie ich schon schrob: Zumindest in der westlichen Innenstadt wird gnadenlos auf Gehwegen „geradelt“, auch wenn da weit und breit kein sogenannter „Radweg“ ist und die Straße eine extrem wenig befahrene Seitenstraße ist, mit einer gegen Null gehenden Verkehrsdichte.
    Auch, wenn das keine Kopfsteinpflasterstraße ist, auch wenn sie gut einsehbar ist, es wird auf den (oft auch recht schmalen) Gehwegen „geradelt“.

    Sei es auf der Achse Handjerystraße-Prinzregentenstraße, die sogar eine „Fahrradstraße“ sein will, sei es beispielsweise in der Stubenrauchstraße in Friedenau, wurschtegal, da wird auf dem Gehweg gefahren.

    Und draufgehalten, wenn man als Fußgänger nicht zur Seite springt, wird man blöde angeglotzt.

    Ich nehme mir das Recht, diese Leute als blöde Arschlöcher zu bezeichnen.

  10. Ich nehme mir das Recht, diese Leute als blöde Arschlöcher zu bezeichnen.

    dito.

    ich sehe das auch in weißensee, und während ich auf der berliner allee noch irgendwie nachvollziehen kann, dass weniger sichere radfahrer sich nicht auf die fahrbahn trauen (bei leuten hingegen, die mit ihren fetten mtbs speed machen, jedoch nicht), schüttel ich in den nebenstraßen nur noch den kopf.

    also: abwesenheit von radwegen schützt vor gehwegradlern nicht.
    interessant aber wäre es, zu wissen, wie sehr die anwesenheit des konzepts radweg gehwegradeln unterstützt, da es fahrbahnradfahren als (gefährlichen) sonderfall erscheinen lassen und dieses das verhalten mancher rad- wie kraftfahrer beeinflussen könnte. aber wenn es keine zahlen aus der vergangenheit dazu gibt, wird sich dieses heute schwerlich untersuchen lassen…

  11. sascha restgrau schreibt:
    Donnerstag, 01.11.2012 um 12:10
    interessant aber wäre es, zu wissen, wie sehr die anwesenheit des konzepts radweg gehwegradeln unterstützt, da es fahrbahnradfahren als (gefährlichen) sonderfall erscheinen lassen und dieses das verhalten mancher rad- wie kraftfahrer beeinflussen könnte. aber wenn es keine zahlen aus der vergangenheit dazu gibt, wird sich dieses heute schwerlich untersuchen lassen…

    Ich komme aus so einer Vergangenheit wo Radfahren, ohne jegliche Radverkehrsanlagen, der Normalfall war.
    http://vimeo.com/30370167

  12. @ J&T, Sascha: Auch meine Beobachtung.

    Zu der Frage, ob gehweggebundene Radwege das unerlaubte Gehwegradeln befördern, würde ich denken, Ja. Auch wenn ich mir die Baustellenumfahrungen ansehe, werden ja Radfahrer bedenkenlos über schmalste Gehwege geschleust, ein Blauschild langt. Wenn für Radfahrer (und für Fußgänger) ohnehin nicht erkennbar ist, dass Radwege auch klaren Kriterien entsprechen, verwischt das die Grenzen zwischen erlaubt und unerlaubt. Dennoch denke ich, sind sich die meisten Gehwegradler darüber im klaren, dass sie da nicht hingehören.

    Ich fände es schon sehr klasse, wenn es eine wirklich getrennte Infrastruktur gäbe, die den Radverkehr nicht benachteiligt. Da sehe ich aber keinen Weg mehr hin, das nötige Kleingeld ist weg. Von daher bin ich auch als Übergang mit den Radspuren einverstanden. Die sind zwar eher psychologisch wichtig als Reviermarkierung, aber das läßt sich irgendwann mal ausbauen in Richtung einer echten Platzverschiebung zu Lasten des KFZ-Verkehrs. (Irgendwann heißt, wenn sowas vielleicht mal angstrei in Wahlprogramme geschrieben werden kann). Erst wenn der KFZ-Verkehr soweit diszipliniert wird, dass die Geschwindigkeiten generell niedriger, der Lärmpegel geringer, die Überholabstände größer sind, wird Fahrbahnfahren wieder selbstverständlich für alle sein können. Bis dahin fahre ich aber wohl Rollator.

  13. @ siggi: Ich komme aus einer Vergangenheit, in der Drehscheibentelefone der Normalfall waren und man Blog für einen Schreibfehler gehälten hätte.

    Komm mal in der Gegenwart an und überleg dir was als praktikablen Weg für die Zukunft. Ein Blick in die Vergangenheit kann da nicht schaden, aber nichts wiederholt sich 1:1 oder ist 1:1 überhaupt ein sinnvolles Modell.

  14. Von daher bin ich auch als Übergang mit den Radspuren einverstanden

    Die aber wiederholen den Kardinalfehler der „Radwege“: Die Separation. Und haben zur Konsequenz, daß geradeausführender Verkehr rechts von Rechtsabbiegern geführt wird.

    Das Problem ließe sich nur durch die Installation von expliziten Rechtsabbiegerampeln lösen, nur würden die logischerweise einen eigenen Ampeltakt erfordern und andererseits von rechtsabbiegenden Radfahrern mindestens genauso ignoriert werden wie andere Ampeln auch, was dem „Ansehen“ von Radfahrern sicherlich nicht förderlich ist.

    Und dann heißt es an den Stammtischen wieder: „Warum soll icke mit mei’m 40-Tonner an der blöden Rechtsabbiegerampel warten, wenn dit kleene Arsch mit seim Rad da bei Rot abbiegen tut?“, gefolgt von der üblichen Litanei „Keine Steuern“, „Rambos“ und „Organspender“.

    Abgesehen davon sind Radspuren zu schmal bzw. so weit rechts auf der Fahrbahn angeordnet, daß sie bei Einhaltung des erforderlichen Sicherheitsabstandes nach rechts nur zur Hälfte überhaupt befahren werden können.

  15. @ J&T: Ich hab nix davon gesagt, dass Radspuren der Weisheit letzter Schluss wären. Sie befreien u.a. aber schon mal die Fußgänger von dem Teil der (gerade auch schnellen) Radfahrer, die bisher oft gemeinsam neben dem Gehweg geführt wurden und die trotz aufgehobener Benutzungspflicht dort fahren – und das sind ne ganze Menge. Man bekommt nicht alles auf einmal, erst recht nicht, wenn noch nicht mal die Berliner Grünen ernsthaft Abstriche beim KFZ-Verkehr fordern. Es ist eine Illusion zu glauben, dass nur genug Radfahrer auf der Straße fahren müssen, und schon benehmen sich a) alle Autofahrer netter b) fahren alle Radfahrer auf der Straße und c) ist das Fahren dann auch noch schöner. Nixen.

  16. Beim nächsten PIEP ist es 15:28 – PIEP

  17. Ein Argumentationsstil a la „Fresse halten“ kommt wohl aus der „Wer Recht hat, braucht keine Argumente“-Ecke. Hut ab, dass einige sich die Mühe machen, trotzdem weiterzuargumentieren.

    Bei Radspuren bin ich nach wie vor geteilter Meinung. Die Medien und auch ADFC und fahrradfreundliche Personen von öffentlichem Interesse preisen diese als besonders sicher – dennoch erinnere ich mich an einige tödliche Rechtsabbiegeunfälle auch auf Radspuren hier in Berlin.

    Ich kenne einige wenige solcher Spuren, die das Radfahren einfacher und schöner gemacht haben. Ich kenne einige Radspuren, die mich so nah an parkende Autos quetschen wollen, dass ich links daneben fahre und hoffe, niemanden damit zu einem Wutanfall zu bringen. Ich kenne zahlreiche Radspuren, die seit ihrer Einführung seltener befahrbar waren, als dass sie, z.B. durch Baustellen, doch wieder weggenommen wurden. Und zahlreiche Radspuren wurden in Straßen gemalt, wo ich niemals Probleme hatte und immer schön vor oder hinter den Rechtsabbiegern stand – bis eben diese Spuren aufgemalt wurden. Nicht vergessen darf man die Radspuren, die auf überbreiter Fahrbahn keine Probleme lösen und bei der nächstbesten Verengung enden.

    Mein Fazit ist, dass Radspuren ohne Sinn und Verstand aufgepinselt werden und eine ganzheitliche Lösung nach wie vor fehlt. Wer am einen Tag eine Radspur in die Straße malt und am nächsten Tag ein Fahrrad-Verboten-Schild wegen einer Baustelle aufstellt, der handelt vielleicht aus vielen unterschiedlichen Gründen, aber bestimmt nicht in ernsthafter Absicht der Unterstützung des Radverkehrs.

  18. @Michael S

    @ Karsten: Du machst mir Mut. Du bist dir “nicht sicher”, du gibst Beispiele, du sprichst von “wahrscheinlich kleiner” und trotzdem hältst du nicht die Fresse.

    1. Wenn du irgendwie respektierst und ernst genommen werden willst, dann bitte ein anderer Tonfall!

    2. Ich wollte mit diesen beiden Beispielen versuchen, die gegenseitigen Anfeindungen hier etwas zu entschärfen, indem ich mal ganz sachlich zwei Beispiele gebracht habe.
    Ich kann nur beobachten, aber nicht den hier erwähnten Radfahrern in ihre Köpfe sehen und somit auch nicht deren Motivation für’s Gehwegradeln wissen. Einige hier im Forum scheinen aber meinen, das zu können.

  19. Nicht vergessen darf man die Radspuren, die auf überbreiter Fahrbahn keine Probleme lösen und bei der nächstbesten Verengung enden.

    Das Problem ist, dass solche Radspuren erst Probleme schaffen, bsp. Allee der Kosmonauten (zw. Rhinstraße und Beilsteiner Str., http://goo.gl/maps/eYlF8). Dort wurden aus 2 Kfz-Spuren eine überbreite Kfz-Spur und eine Radspur. Das Problem dabei ist, dass der Kfz-Verkehr in 2 Spuren dorthin geführt wird und folglich auch auf der einen, breiten Spur weiter nebeneinander fährt. Auf dem Platz wo vorher Kfz-Kfz oder Kfz-Fahrrad nebeneinander fuhren, heißt es jetzt Kfz-Kfz-Fahrrad. Besonders brenzlig wird es bei der Bahnüberführung, wo die Fahrbahn schmaler wird, die Fahrbahnverengung geht voll zu Lasten der Radspur.

  20. dann bitte ein anderer Tonfall

    ich denke, dass war eine Anspielung auf Siggis Kommentar und ging nicht gegen dich. Ganz im Gegenteil, es sollte dazu ermutigen auch Gedanken zu äußern, die man nicht zu 100% belegen kann.

    Menschen haben eben doch vier Ohren 😉

  21. … nur zur Erinnerung: Es gibt keine Kfz-Spuren …

  22. dass war eine Anspielung auf Siggis Kommentar

    OK, wenn dem so ist, streiche einfach mal Punkt 1. (oder besser, leite ihn an siggi weiter). Ber der Länge des Threads verlier ich halt schonmal die Übersicht, wo was herkommt.

    Das Problem ließe sich nur durch die Installation von expliziten Rechtsabbiegerampeln lösen

    Als ich vor etwas über 10 Jahren von Wuppertal nach Berlin umgezogen bin, habe ich mich gewundert, dass es die hier fast nirgendwo gibt. In Wuppertal schien mir das der Regelfall zu sein, an großen Kreuzungen sowieso. Als ich meinen Führerschein gemacht habe, kannte ich die Situation, beim Rechtsabbiegen noch auf Geradeausgeher und -radfahrer achten zu müssen, praktisch nur aus dem theoretischen Unterricht.

  23. bei benutzungspflichtigen Radwegen/-spuren dürfen ja nur Kfz dort fahren. oder wer darf noch?

  24. @ Karsten: das ging in der Tat nicht gegen dich. Ich kann mit allen Einwänden etwas anfangen, wenn sie irgendein Problem oder eine Lösung für ein Problem beschreiben auf das bzw. die man sich beziehen kann. Da war ich dir für deinen Beitrag dankbar.

  25. @ Johann: Ja, die Strecke fahre ich auch manchmal. Ich kenne die Verkehrssituation früher nicht, aber den aktuellen Radstreifen dort empfinde ich in nördlicher Richtung als angenehm. Angenehmer jedenfalls als das Stück Rhinstraße ab Allee der Kosmonauten. Da fahre ich zwar auch auf der Fahrbahn, aber immer mit ziemlich ungutem Gefühl. In südlicher Richtung gibt es die typischen Gefahren wie begleitende Parkplätze, aber besonders die Führungen an den Kreuzungen dort sind auf der gesamten Strecke verbrecherisch, die S-Bahnbrücke weist soweit ich weiß noch nicht mal eine Kennzeichnung des Radwegs auf, obwohl dort der Fahrstuhl ankommt und die Leute zur Tramtrasse rüberhetzen. Das ist aber kein Versagen des Konzepts Radspur an sich, sondern eine inkonsequente Durchführung gerade dort, wo es wirklich angebracht wäre (die ja auch berlinradler schon bemängelt hat). Kaum ein Radweg in Berlin kann als sicher gelten, der überwiegende Teil der Angebotsstreifen ist nicht besser, viele Radspuren ebenfalls nicht. Daraus zu schließen, die Fahrbahn wäre es, ist ein bisschen verkürzt. Aber egal ob Radwege, Radspuren oder Fahren im Mischverkehr: Alles steht und fällt damit, ob man Radverkehr sicher abwickeln will und für alle drei könnte es Lösungen geben. Tatsache ist aber leider, dass die Berliner Politik dies allenfalls mit viel Druck überhaupt als Ziel verfolgt. Keinesfalls ist sie da ein aktiver Partner.

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